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Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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gab auch damals schlechte Dinge. Gefrierende Zeiten. Zeiten der Krankheit. Hier gibt es auch Gutes.« Er wedelte mit einer Hand in Wolfs Richtung. »Sieh dir die Kleidung an, die du trägst. Dieser Anzug besteht aus Wolle und Seide, auf eine Art gesponnen, die vor ein paar Jahrhunderten noch nicht möglich war. Aller Wandel bringt gute und schlechte Dinge, um die guten und schlechten Dinge zu ersetzen, die vorher waren. Es ist natürlich, zurückzuschauen und zu sagen, dass es früher besser war – aber das macht es nicht wahr. Anders ist nicht schlimmer. Es ist nur anders.«
    »Es liegt Wahrheit in deinen Worten, Kojote.« Wolf berührte seinen Anzug mit demselben Besitzanspruch, den er vorher gegenüber Adam gezeigt hatte.
    »Mir gefällt es hier nicht«, sagte der Mann in dunklem Leder; er klang unglücklich und unruhig.
    »Luchs.« Ihn mochte Kojote. Ich konnte es an seinem Tonfall hören. »Es gibt hier gute Jagdgründe; du musst sie nur finden – wie es immer war. Die Sonne ist immer noch warm und die Blumen duften noch.«
    »Du solltest ihn nach Disneyland bringen«, schlug Gordon vor. »Oder ich könnte das tun. Ich mag Disneyland.«
    Die rein menschlichen Teilnehmer der Versammlung
waren bis jetzt sehr still gewesen. Aber nun sagte Calvin: »Wenn ihr dem Ganzen eine Chance gebt, glaube ich, dass ihr herausfinden werdet, dass es hier nicht so schrecklich ist.«
    Der Mann mit dem glöckchenbehängten Gürtel legte einen Arm um Luchs. »Das Problem ist folgendes, Luchs: Die Dinge ändern sich, ob du es willst oder nicht – außer du bist tot.« Seine Stimme war rau, so als hätte er zwanzig Jahre lang drei Päckchen am Tag geraucht. »Klammere dich nicht so fest an die Vergangenheit, dass du mit ihr stirbst.«
    Er sah Kojote an. »Aber es hat sowieso keinen Sinn. Wir haben alle zugestimmt, das zu tun, worum du gebeten hast, sonst wären wir nicht hier. Wo und wann?«
    »Wie Rabe sagt«, stimmte Kojote förmlich zu. Dann beschrieb er, wie man unseren Campingplatz fand, so dass Raben, Luchse, Wölfe, Schlangen und Bären der Beschreibung folgen konnten. Als er fertig war, sagte er: »Was den Zeitpunkt angeht, denke ich, je früher, desto besser. Morgen?«
    »Nach Einbruch der Dunkelheit«, sagte Jim. »Calvin hat erzählt, dass das FBI nach dem Verantwortlichen für das Schlachtfeld sucht, zu dem der Fluss geworden ist. Wir wollen nicht, dass sie zur falschen Zeit auftauchen.« Er sah Rabe an und sagte: »Krieger mit Knallstöcken, die das Siegel des Flusses tragen, sind eine schlechte Idee.«
    Rabe lächelte ihn an. »Ich weiß, was das FBI ist«, erklärte er Jim. »Kojote ist nicht der einzige, der immer noch auf Erden wandelt.«
    Während sie sich unterhielten, waren die anderen verschwunden. Ein paar schienen einfach wegzugehen, aber
ich sah, wie Wolf einfach verschwand, wahrscheinlich, weil er immer noch Adam anstarrte. Der mir gehörte.
    »Danke, Rabe«, sagte Kojote, nachdem er sich kurz umgesehen hatte, um sicherzustellen, dass die anderen Tiergeister, inklusive Gordon, verschwunden waren.
    »Wir könnten morgen alle sterben, alter Freund«, sagte Rabe. »Aber zumindest wird es interessant.«
     
    Adam und ich gingen ebenfalls, um uns zu verwandeln und uns anzuziehen – aber ich war die Einzige, die sich verwandelte. Adam fing panisch meinen Blick auf, als ich mir gerade die Jeans anzog.
    »Warte«, erklärte ich ihm. »Ich hole Hilfe.«
    Ich zog mich so schnell wie möglich fertig an, schlüpfte in meine Schuhe und schnappte mir Adams Kleidung. Dann rannten wir zusammen den Hügel hinauf und ich hoffte inständig, dass Kojote noch nicht wie die anderen gegangen war.
    Warum ich mir so sicher war, dass Kojote irgendwas über Werwölfe wusste, war mir ein Rätsel, aber es schien mir richtig. Er hatte auch gewusst, dass Adam Probleme bei der Verwandlung haben würde, während die Erdmagie sang.
    Die Kerzen waren alle gelöscht. Jim und Calvin waren weg; Fred und Hank waren schon verschwunden, bevor wir uns zurückgezogen hatten. Stonehenge wirkte verlassen.
    »Kojote?«, rief ich.
    »Mercy?«
    Ich war mir fast sicher gewesen, dass er weg war, aber er und Rabe hatten sich anscheinend auf dem Altar niedergelassen,
um im Dunkeln irgendein Kartenspiel zu spielen. Schwer zu glauben, dass ich sie nicht bemerkt hatte, aber Kojote war so, also machte ich mir keine Gedanken darum. Mich beunruhigte etwas völlig anderes.
    »Adam kann sich nicht zurückverwandeln. Kann die Erdmagie irgendetwas getan haben, was

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