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Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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ihn von der Verwandlung abhält?«
    »Er kann sich nicht zurückverwandeln in einen Menschen?« Kojote klappte seine Karten zusammen und legte sie auf die Bronzeplakette, um mir seine gesamte Aufmerksamkeit zu schenken. »Das ist ziemlich ärgerlich, wo es doch eure Hochzeitsreise ist.«
    »Er kann sich nicht verwandeln«, sagte ich und ignorierte den letzten Satz einfach. »Ist es die Erdmagie? Wird der Effekt nachlassen, wenn wir hier weg sind?«
    Kojote dachte darüber nach. »Die Erdmagie sollte eigentlich gar nichts tun, außer ein Schamane führt sie, und ich glaube, Jim mag euch.«
    Rabe bewegte seinen Kopf mit einem vogelartigen Rucken. »Es war nicht Jim und es war nicht die Erdmagie.« Seine Stimme ließ keinen Zweifel zu. »Dein Werwolf hat unseren Wolf gebissen, erinnerst du dich?«
    Rabe grinste mich an, ein warmer Gesichtsausdruck, der unglaublich beruhigend war, obwohl mir kein Grund einfiel, warum ich ihm vertrauen sollte. »Wolf nimmt solche Dinge ziemlich persönlich. Aber er ist nicht nachtragend.« Sein Gesicht wurde ein wenig nachdenklich. »Nicht wie Eule.«
    Kojote schnaubte. »Grollt er dir deswegen immer noch? Das ist vor langer, langer Zeit geschehen.«
    »Woher sollte ich wissen, dass es sein liebstes Ding
war?« Rabes Augen funkelten in der Dunkelheit. »Es hat geglitzert.« Er warf mir einen kurzen Blick zu. »Aber es war auch schwer, also habe ich es ins Meer fallen lassen. Es war ein Unfall.«
    »Ihr glaubt, es liegt an etwas, das Wolf getan hat?«
    Ich hielt Adam am Nackenfell. Es war eine Angewohnheit, die ich in den letzten Monaten entwickelt hatte, weil ich die Berührung beruhigend fand.
    Adam wirkte nicht besorgt oder nervös, aber das hätte er auch nicht gezeigt, nicht vor Leuten, die letztendlich Fremde waren. Ich war besorgt und nervös genug für uns beide.
    Ein Werwolf kann für eine Weile ein Wolf bleiben. Ein paar Tage, kein Problem. Ein paar Wochen … na ja, nicht so gut, aber die meisten von ihnen sind hinterher trotzdem okay. Monate waren möglich – ein oder zwei. Danach wäre er nur noch Wolf ohne Mensch. Brans Sohn Samuel hatte das durchlebt. Sein Wolf hatte sich für ein paar Wochen recht zivilisiert benommen ohne auszurasten und hatte damit alle überrascht. Aber es war unwahrscheinlich, dass Adam, der sein erstes Jahrhundert noch nicht durchlebt hatte, auch dazu fähig war.
    »Wie lange?«, fragte ich.
    Kojote seufzte. »Mercedes, es kostet Macht, um Adams Wolf so sehr nach vorne zu ziehen, dass sein Mensch sich nicht verwandeln kann. Wir … Keiner von uns hat hier noch viel von dieser Macht, und deswegen hat Wolf es wahrscheinlich getan: um zu zeigen, dass man sich besser nicht mit ihm anlegt.« Kojote sah Adam an. »Er hätte dich töten können, hätte er es gewollt. Es wäre einfacher gewesen. Ich wäre sehr überrascht, wenn Wolfs Bestrafung
nicht nachlässt, wenn der morgige Kampf vorbei ist. Es ist, glaube ich, relativ unwahrscheinlich, dass er danach bald wieder an diesen Ort zurückkehren wird.«
    »Falls überhaupt«, stimmte Rabe leise zu. Er hatte alle Karten an sich genommen und eine Patience ausgelegt. Das Hochzeitsspiel, dachte ich, oder eine Variante davon. »Also lass ihm seine Würde und mach dir keine Sorgen.«
    »Danke«, sagte ich zu beiden. Ich wollte schon gehen, dann fiel mir etwas ein. »Hey, Kojote?«
    Er hatte sich die Karten wieder geschnappt und war gerade dabei, sie zu mischen. »Ja.«
    »Deine Schwestern haben mich gebeten, dir zu sagen, dass sie deinen Plan für gut halten.«
    »Haben sie dir erzählt, wie er lautet?« Er mischte weiter, aber seine Bewegungen wurden hektisch und verrieten mir, dass er aufgewühlt war.
    »Ja.« Ich atmete tief durch. »Ich fürchte, ich bin das schwächste Glied. Aber ich werde mein Bestes geben.«
    Er lächelte. »Ja, das denke ich auch.«
     
    Als mich mitten in der Nacht etwas aus tiefem Schlaf riss, ging ich davon aus, dass es wieder Kojote war. Diesmal weckte ich auch Adam.
    »Jemand will mich draußen«, erklärte ich ihm und tippte mir gegen den Kopf. »Ich glaube, Kojote will nochmal reden.«
    Als ich aus dem Bett stieg, stolperte ich über den Wanderstab. Ich hob ihn sanft auf, statt ihn zu verfluchen, und lehnte ihn gegen die Wand. Uralte Artefakte zu verfluchen erschien mir ein wenig unklug. Nichts, das ich tun würde, bevor ich die möglichen Folgen überdacht hatte.
    Adam und ich gingen zum Schwimmbereich, von wo der Ruf kam. Aber es war nicht Kojote.
    Ich konnte sie draußen in

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