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Sieh dich nicht um

Sieh dich nicht um

Titel: Sieh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Essen Gesellschaft leisten wolltest, bevor ihr aufgebrochen seid. Das hat sie bestimmt verstanden.«
    »Hast du ihr erzählt, daß wir Jimmy Landi treffen?« fragte Jay.
    »Ja.«
    »Wie hat sie reagiert?«
    »Sie sagte -« Mona Farrell biß sich auf die Zunge, bevor sie damit herausplatzte, daß Lacey sie beschworen hatte, nicht zu verraten, wo sie sich aufhielt. Kit und Jay hatten nicht die leiseste Ahnung, daß Lacey ihre Mutter in dieses Geheimnis eingeweiht hatte.
    »Sie sagte, sie sei überrascht«, beendete Mona den Satz zögernd und voller Unbehagen.

    »Also hat Alex Sie zum Oberkellner befördert, Carlos?«
    begrüßte Jimmy Landi seinen ehemaligen Mitarbeiter, als er sich in Alex's Place an dem reservierten Tisch niederließ.
    »Ja, das hat er, Mr. Landi«, erwiderte Carlos mit strahlendem Lächeln.
    »Wenn Sie noch eine Weile geblieben wären, hätte Jimmy Sie auch befördert«, sagte Steve Abbott.
    »Vielleicht aber auch nicht«, sagte Jimmy schroff.
    »Auf jeden Fall ist es eine müßige Frage«, warf Alex Carbine ein. »Jimmy, Sie sind zum ersten Mal hier. Wie gefällt Ihnen das Restaurant?«
    Jimmy Landi ließ den Blick durch den schönen Speisesaal schweifen, dessen dunkelgrüne Wände mit farbenfrohen Gemälden in kunstvollen Goldrahmen geschmückt waren.
    »Sieht aus, als hätten Sie sich vom Russian Tearoom
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    inspirieren lassen, Alex«, bemerkte er.
    »Das habe ich auch«, stimmte Alex Carbine vergnügt zu.
    »Genau wie Ihr Restaurant eine Huldigung ans Côte Basque war. Nun, was möchten die Herrschaften trinken? Ich hätte gern, daß ihr meinen Wein probiert.«

    Jimmy Landi ist ganz anders, als ich erwartet habe, dachte Kit, als sie an ihrem Chardonnay nippte. Jay war so nervös gewesen, weil er ihn nicht warten lassen wollte, aber er wirkte überhaupt nicht verärgert, weil wir ein paar Minuten zu spät gekommen sind. Als sich Jay entschuldigte, sagte Landi einfach: »In meinem Restaurant ist es mir nur recht, wenn jemand zu spät kommt. Denn wer wartet, trinkt mehr. Das summiert sich.«
    Trotz der zur Schau getragenen guten Laune spürte Kit, daß Jimmy Landi unter Anspannung stand. Er sah erschöpft aus und war von einer ungesunden Blässe. Vielleicht liegt es daran, daß ihn der Tod seiner Tochter so mitgeno mmen hat, dachte Kit.
    Lacey hatte erzählt, daß Heather Landis Mutter untröstlich gewesen war. Bestimmt erging es dem Vater nicht besser.
    Nachdem alle einander vorgestellt worden waren, sagte Mona zu Jimmy: »Ich weiß, was Sie durchgemacht haben. Meine Tochter -«
    Alex unterbrach sie, indem er die Hand hob. »Warum warten wir mit diesem Thema nicht noch ein Weilchen, meine Liebe?«
    schlug er vor.
    Kit fand Jimmys Partner, Steve Abbott, auf Anhieb sympathisch. Alex hatte erzählt, daß Steve so etwas wie ein Ersatzsohn für Jimmy war und sie sich sehr nahestanden. Aber äußerlich hatten sie wenig Ähnlichkeit. Abbott ist wirklich ein attraktiver Mann, fand Kit.

    Während des Essens stellte Kit fest, daß Steve und Alex es
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    peinlichst vermieden, das Gespräch auf Lacey oder Isabelle Waring zu lenken. Mit vereinten Kräften brachten sie Landi dazu, amüsante Geschichten über Begegnungen mit einigen seiner berühmten Gäste zu erzählen.
    Landi war in der Tat ein ausgezeichneter Geschichtenerzähler, eine Eigenschaft, die ihm nach Kit s Ansicht zusammen mit seinen etwas derben, bäuerlichen Zügen, eine eigenartige Anziehungskraft verlieh. Außerdem wirkte er sehr herzlich und zeigte aufrichtiges Interesse an seinem Gegenüber.
    Als ihm jedoch auffiel, daß ein Kellner eine Frau ungeduldig musterte, die sich bei der Wahl der Vorspeise nicht recht entscheiden konnte, verfinsterte sich sein Gesicht.
    »Feuern Sie ihn, Alex«, sagte er scharf. »Er taugt nichts, und er wird nie etwas taugen.«
    Mannomann! dachte Kit. Der kann unangenehm werden. Kein Wunder, daß Jay ihm lieber nicht auf die Zehen treten will.
    Schließlich kam Jimmy selbst unverhofft auf Lacey und Isabelle Waring zu sprechen. Als der Kaffee serviert wurde, sagte er: »Miss Farrell, ich bin Ihrer Tochter einmal begegnet.
    Sie wollte ihr Versprechen an meine Exfrau einlösen, indem sie mir das Tagebuch meiner Tochter gab.«
    »Das weiß ich«, entgegnete Mona gefaßt.
    »Ich war nicht besonders freundlich zu ihr. Sie brachte mir eine Kopie des Tagebuch anstelle des Originals, und damals fand ich es ziemlich unverschämt, daß sie das Original der Polizei überlassen hatte.«
    »Denken Sie immer noch so?«

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