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Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Titel: Sieh dich um: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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Handrücken Blut aus den Augen. Na also . Nichts, das nicht zu schaffen wäre. Übung macht eben den Meister . Und eines nahen Tages würde sich diese Übung als äußerst praktisch erweisen, denn dann würde es Edward J. O’Haras Hals sein, der unter den rasiermesserscharfen Zähnen genau dieser Säge lag.
    30
    Zwei lange Stunden auf den dunklen, leeren Highways später erreichten Dana und Brown das Heim von Mario Garabaldi – volle zwanzig Minuten vor dessen Bewohner. Aus ihrem Versteck auf der gegenüberliegenden Straßenseite beobachteten sie, wie der Gangster in seinem schicken schwarzen Lincoln Town Car von seiner Reise nach Albany zurückkehrte.
    Garabaldi lenkte die Limousine in die lange, gewundene Auffahrt seines Pseudo-Tudor-Hauses – eines protzigen zweistöckigen Kastens mit einer kostspielig aussehenden Ziegelfassade – und ließ den Motor des teuren Wagens laufen, als er ins Haus eilte. Fünf Minuten später tauchte er wieder auf, eine Kettensäge in der rechten Hand, und sprang zurück in den Wagen. Er setzte vorsichtig auf die Straße zurück und fuhr davon, ohne Dana und Brown zu bemerken, die sich tief in die Sitze ihres Ford Focus drückten. Einen Moment später folgten sie ihm in diskretem Abstand durch den dichten Verkehr von Manhattan, so gut sie konnten. Garabaldi war nicht nur ein eiskalter Killer, sondern schien auch mit einem Bleifuß ausgestattet zu sein. Zum Glück bemerkte er nicht, dass er verfolgt wurde.
    Eine halbe Stunde später hielt er vor Luigi’s Deli in der Colfax Avenue – dem gleichen Lokal, in dem er noch am Vormittag mit Baldarama unbekümmert über Geschäfte geredet hatte. Dana und Brown hielten vierzig Meter hinter ihm. Brown lenkte den Ford Focus zwischen einen Lieferwagen und einen brandneuen Mini Cooper mit einer auf die Motorhaube gemalten Flagge Großbritanniens. Die Straße präsentierte sich verlassen.
    Garabaldi stieg aus dem Town Car aus und schnippte seine brennende Zigarette auf die Straße, bevor er mit der Fernbedienung den Kofferraum öffnete. Er beugte sich vor und kam gleich darauf mit einem großen schwarzen Müllsack wieder zum Vorschein. Der Gangster warf sich den Sack über die Schulter und wankte unter dem Gewicht in den Laden. Eine halbe Minute später tauchte er wieder auf, holte die Kettensäge und ging zurück hinein.
    Brown fluchte leise. »Das ist ja schlimmer als eine Folge der verdammten Sopranos !«, schnaubte er. »Zwanzig zu eins, dass er da drin gleich die Leiche von Joey Baldarama zerlegt!«
    Dana schwieg. Wieder einmal konnten sie nur tatenlos zusehen. Krugman hatte ihnen befohlen, sich zurückzuhalten, und es war alles andere als ratsam, sich seinen Anordnungen zu widersetzen.
    Brown knackte frustriert mit den Knöcheln. »Was sollen wir tun?«, fragte er. »Ich würde am liebsten reingehen und diesen Dreckskerl erledigen. Diesmal hat er keine Freunde dabei, die ihm den Hintern retten!«
    Dana drehte sich ihrem Partner zu und zuckte die Schultern. Auch sie war wütend und aufgebracht, aber ihre Anweisungen waren unmissverständlich. Sie sollten Garabaldi fürs Erste in Ruhe lassen und sich stattdessen darauf konzentrieren, so viele Informationen und Beweise wie möglich gegen das gesamte Tucci-Syndikat zu sammeln. »Wir können gar nichts tun«, erwiderte sie schließlich. »Ich will Garabaldi auch, aber uns sind die Hände gebunden. Krugman will, dass wir nur beobachten, sonst nichts. Er sagt, wir können ihn später hochnehmen.«
    Brown fluchte erneut, diesmal lauter.
    In der Ferne meinte Dana zu hören, wie eine Kettensäge gestartet wurde.
    31
    Vier Tage nach dem Anruf von Pierre LeBlanc, der ihr Leben zum Besseren gewandelt hatte, sah sich Betty Arsenault in ihrer neuen Wohnung in der Fourth Avenue um und lächelte. Alle Kisten waren endlich ausgepackt, und der Inhalt hatte seinen neuen Platz in entsprechenden Schränken der sieben Zimmer gefunden. Von den Deckenleisten über das zusätzliche Zimmer, das sie als Arbeitszimmer nutzen wollte, bis hin zu der deutlichen Verbesserung der Wohngegend für ihre Kinder war alles tausendfach besser als in der alten Wohnung in der Second. Nicht nur das – zum ersten Mal seit Monaten hatte Betty einen Job. Eine richtige Arbeit! Einen Job, für den sie Geld bekam!
    Betty spürte, wie sich in ihr eine wohlige Wärme ausbreitete. Sie atmete tief durch die Nase ein und blies die Luft in einem zufriedenen Rauschen über die Zähne aus. Dieses Gefühl von Zufriedenheit war etwas, das

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