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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Zeichen des Danks und winkte dann den größeren seiner Männer herbei, einen wahren Riesen mit dem Namen Barak. Sie sprachen schnell auf Arabisch miteinander. Barak nickte und wandte sich zum Gehen.
    Kara hielt ihn auf. »Wie wollen Sie ohne Geld an einen Laster kommen?«
    Barak antwortete auf Englisch: »Allah hilft denen, die sich selbst helfen.«
    »Sie wollen einen stehlen?«
    »Borgen. Unter den Wüstenstämmen ist das eine Tradition. Ein Mann darf sich borgen, was er dringend braucht. Stehlen ist ein Verbrechen.«
    Nach diesen weisen Worten machte der Mann sich auf und trabte in stetigem Tempo auf die fernen Lichter zu. Er verschwand in der Dunkelheit wie ein wahres Phantom.
    »Barak wird uns nicht im Stich lassen«, versicherte Captain al-Haffi den anderen. »Er wird ein Fahrzeug finden, das groß genug für uns alle ist … und das Pferd.«
    Painter schaute den felsigen Strand entlang. Das letzte Phantom, ein schweigsamer junger Mann namens Sharif, führte den Hengst an einem Stück Tau.
    »Warum das Pferd mitnehmen?«, fragte Painter, weil er befürchtete, dass ein so großes Fahrzeug zu auffällig war. »Hier gibt es gutes Weideland, und irgendjemand wird den Hengst finden.«
    »Wir haben kaum Geld«, antwortete Captain al-Haffi. »Und das Pferd können wir eintauschen oder verkaufen. Wenn nötig, sogar als Transportmittel benutzen. Außerdem ist es eine gute Ausrede dafür, warum wir nach Salalah wollen. Die Gestüte dort sind sehr bekannt. Wir erregen weniger Aufsehen, wenn wir den Hengst mitnehmen. Und außerdem bedeutet Weiß Glück.« Der letzte Satz war todernst gemeint. Glück ist für die Völker Arabiens so wichtig wie ein Dach über dem Kopf.
    Sie schlugen ein provisorisches Lager auf. Während Omaha und Painter das Boot hinter Felsen versteckten, machten die anderen inmitten einiger Felsbrocken aus Treibholz ein Feuer. Derart versteckt würde die kleine Flamme kaum zu entdecken sein, und sie alle brauchten Wärme und Licht.
    Vierzig Minuten später kündigte das Knirschen von Gängen die Ankunft ihres Transportmittels an. Scheinwerfer bogen um eine Kurve in der Küstenstraße. Ein großer Pritschenwagen rollte heran. Es war ein alter, ehemals gelber, jetzt aber stark verrosteter International 4900. Die Seitenverkleidung bestand aus Holz mit einer Ladeklappe im Heck.
    Barak sprang heraus.
    »Ich sehe, Sie haben etwas zum Borgen gefunden«, sagte Kara.
    Er zuckte die Achseln.
    Sie löschten das Feuer. Barak hatte es außerdem geschafft, einige Kleidungsstücke zu »borgen«: Kutten und Umhänge. Sie zogen sie sofort über, um ihre westliche Kleidung zu verstecken.
    Nachdem alle so weit waren, übernahmen Captain al-Haffi und seine Männer die Fahrerkabine, für den Fall, dass sie angehalten wurden. Die anderen kletterten auf die Ladefläche. Sie mussten dem Hengst die Augen verbinden, um ihn dazu zu bringen, über die Klappe auf die Pritsche zu steigen. Sie banden ihn hinter dem Fahrerhaus an. Painter und die anderen drängten sich im hinteren Teil der Ladefläche zusammen.
    Während der Laster auf die Küstenstraße holperte, betrachtete Painter den Hengst. Weiß bedeutet Glück. Painter hoffte es … sie konnten jedes Quäntchen davon brauchen.

DRITTER TEIL
    Gräber

11
    Im Stich gelassen
3. Dezember, 12:22
Salalah
    Safia wachte desorientiert und mit Brechreiz in einer Zelle auf. Als sie den Kopf bewegte, drehte sich alles um sie herum. Sie stöhnte auf. Ein hohes, vergittertes Fenster warf stechende Lichtstrahlen in die dunkle Kammer. Zu hell, sengend.
    Schwindel überkam sie.
    Sie drehte sich auf die Seite und schob den Kopf über den Rand der Pritsche. Ihr Magen zog sich zusammen, dann noch einmal. Nichts. Trotzdem schmeckte sie Galle, als sie sich wieder zurücksinken ließ.
    Sie atmete tief durch, und langsam hörten die Wände auf, sich zu drehen.
    Ihr ganzer Körper war mit Schweiß bedeckt, der ihr das dünne Baumwollhemd auf Brust und Beine klebte. Die Hitze war erstickend. Die Lippen fühlten sich aufgesprungen, ausgedörrt an. Sie erinnerte sich an den Mann mit der Nadel. Kalt, groß, in Schwarz gekleidet. Er hatte sie noch an Bord des Bootes gezwungen, ihre nassen Sachen aus- und das Khakihemd anzuziehen.
    Safia schaute sich sorgfältig um. Die Zelle hatte Steinmauern und einen Holzfußboden. Er stank nach gebratenen Zwiebeln und ungewaschenen Füßen. Die Pritsche war das einzige Möbelstück. Die Tür bestand aus dicken Eichenbohlen. Sie war geschlossen und mit Sicherheit

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