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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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letzte Woche hierher gebracht worden waren. Einige waren zerlegt in Kisten eingetroffen und vor Ort zusammengebaut, andere im Schutz der Dunkelheit übers Meer herangeschafft worden. Am Anlegeplatz dümpelten drei Boston Whalers, jedes mit Heckhalterungen, in denen schnittige, schwarze Jetskis hingen. Die Gilde hatte drehbar gelagerte Sturmgewehre auf diese Jetskis montieren lassen. Zusätzlich beherbergte das Dock auch noch Cassandras Kommandoboot, eine Tragflächenkonstruktion, die in kürzester Zeit auf über hundert Knoten beschleunigen konnte.
    Ihr Zwölf-Mann-Team war mit letzten Vorbereitungen beschäftigt. Sie alle stammten, wie Cassandra selbst, aus den Special Forces, waren aber nie von Sigma rekrutiert worden. Nicht dass sie nicht intelligent genug wären. Nach ihrer Entlassung aus den Special Forces hatten die meisten sich bei Söldnertruppen und paramilitärischen Einheiten auf der ganzen Welt verdingt, wo sie neue Fertigkeiten lernten und härter und gerissener wurden. Aus diesen Männern hatte die Gilde diejenigen mit dem besten Anpassungsvermögen, dem schärfsten Verstand und der größten Loyalität ausgewählt, Merkmale also, auf die auch Sigma größten Wert legte. Nur dass bei der Gilde ein ganz anderes Kriterium überragende Bedeutung hatte: All diese Männer hatten keine Skrupel zu töten, egal, wer das Opfer war.
    Ihr Stellvertreter kam zu ihr. »Captain Sanchez, Sir.«
    Sie nahm den Blick nicht von dem Monitor mit den Einspielungen der Außenkameras. Sie zählte Painters Gruppe durch, als die Leute an Bord gingen und von omanischen Offiziellen begrüßt wurden. Als alle an Bord waren, richtete sie sich auf. »Ja, Kane.«
    John Kane war der einzige Nichtamerikaner der Gruppe. Er hatte in der australischen Eliteeinheit SAS, den Special Air Services, gedient. Die Gilde beschränkte ihre Talentsuche nicht auf amerikanischen Boden, da sie international operierte. Kane war über eins neunzig groß und sehr muskulös. Sein Kopf war kahl rasiert, nur unter dem Kinn trug er ein kleines schwarzes Bärtchen.
    Genau genommen bestand das Team aus Kanes eigenen Männern, die fest am Golf stationiert waren, bis die Gilde sie zum Einsatz rief. Die Organisation hatte Einheiten auf der ganzen Welt, unabhängige Zellen, die nichts voneinander wussten und auf Geheiß der Gilde jederzeit sofort einsetzbar waren.
    Cassandra hatte man ausgeschickt, um diese spezielle Zelle zu aktivieren und den Einsatz zu leiten. Sie hatte den Auftrag vor allem wegen ihres Wissens über Sigma bekommen, der Gegner der Gilde bei dieser Operation. Sie wusste, wie Sigma arbeitete, kannte die Strategien und Verfahrensweisen der Einheit. Außerdem kannte sie den Operationsleiter sehr gut – Painter Crowe.
    »Wir sind einsatzbereit«, sagte Kane.
    Cassandra nickte und schaute auf die Uhr. Die Shabab Oman sollte Schlag Mitternacht auslaufen. Sie würden eine Stunde warten und dann die Verfolgung aufnehmen. Sie schaute wieder zum Monitor und ging im Kopf noch einmal alles durch.
    »Die Argus?«, fragte sie.
    »Hat sich vor ein paar Minuten gemeldet, Sie ist bereits in Position und patrouilliert unser Einsatzgebiet, um sicherzustellen, dass es keine ungebetenen Gäste gibt.«
    Die Argus war ein Vier-Mann-Tauchboot, das in der Lage war, Taucher abzusetzen, ohne selbst aufzutauchen. Seine mit Peroxid betriebenen Motoren und die Bewaffnung mit Minitorpedos machten es ebenso schnell wie tödlich.
    Cassandra nickte noch einmal. Alles war an Ort und Stelle.
    Niemand an Bord der Shabab würde den Sonnenaufgang erleben.
Mitternacht
    Henry stand mitten im Badezimmer, während das Wasser gurgelnd durch den Abfluss der Wanne rauschte. Seine Butlerjacke lag draußen auf dem Bett. Er krempelte die Ärmel hoch und zog gelbe Gummihandschuhe an.
    Er seufzte. Eigentlich hätte auch eins der Mädchen problemlos diese Aufgabe übernehmen können, aber sie alle waren nach dieser Aufregung völlig durcheinander, und er betrachtete es als seine Pflicht, das Haus von den Überresten der Schlange zu befreien. Letztendlich war er verantwortlich für das Wohlergehen der Gäste des Palasts, und er hatte das Gefühl, der Verantwortung an diesem Abend nicht gerecht geworden zu sein. Und obwohl Lady Kensington und ihre Gruppe bereits abgereist waren, war es ihm ein persönliches Anliegen, die Schlange zu entsorgen, seinen Fehler wieder gutzumachen.
    Er trat an die Wanne, bückte sich und griff vorsichtig nach der Schlange. Sie trieb als träges S auf dem Wasser,

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