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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Mittelgang.
    Monk schlug einen weiten Bogen, so dass er das ganze Kirchenschiff im Auge behalten konnte. Schweigend rückten sie vor. Kirchenbedienstete waren keine zu sehen.
    » Vielleicht essen sie gerade zu Mittag «, sagte Monk leise ins Mikro.
    » Kat, hören Sie mich? «, fragte Gray.
    » Laut und deutlich, Commander. «
    Sie hatten das Ende des Kirchenschiffs erreicht.
    Vigor zeigte nach rechts, zu der dem Altar am nächsten gelegenen Kapelle.
    In der Ecke der Kapelle war ein großer Sarkophag zu erkennen, der halb im Schatten lag. Wie der Kölner Reliquienschrein der Heiligen Drei Könige stellte auch dieser eine Kirche dar, war jedoch nicht aus Gold, sondern aus einem einzigen Block Proconnesio-Marmor gehauen.
    Gray ging voran.
    Der Schrein maß vom Fuß bis zum Steildach knapp vier Meter und bedeckte eine Fläche von zwei mal vier Metern. Den einzigen Zugang nach innen bot ein kleines, vergittertes Fenster an der Vorderseite.
    » Finestra confessionis «, flüsterte Vigor und zeigte aufs Fenster. » Damit man im Knien die Reliquien betrachten kann. «
    Gray trat näher heran. Monk hielt Wache. Das alles gefiel ihm nicht. Er bückte sich und spähte durchs kleine Fenster. Hinter dem Schutzglas lag eine mit weißer Seide ausgekleidete Kammer.
    Die Gebeine waren entfernt worden, wie der Monsignore es gesagt hatte. Der Vatikan wollte kein Risiko eingehen. Und er auch nicht.
    » Die Pfarrei liegt links von der Kirche «, sagte Vigor etwas zu laut. » Dort befinden sich die Büros und Wohnungen. Durch die Sakristei kommt man hinein. « Er zeigte quer durch die Kirche.
    Wie aufs Stichwort öffnete sich an der anderen Seite des Kirchenschiffs eine Tür. Gray ließ sich auf ein Knie niederfallen. Monk zerrte den Monsignore hinter eine Säule und legte die Schrotflinte an.
    Ein Mann trat aus der Tür hervor, ohne die Eindringlinge zu bemerken.
    Ein junger, schwarz gekleideter Mann mit einem Amtskragen.
    Ein Priester.
    Er war allein. Auf der anderen Seite des Altars zündete er Kerzen an.
    Gray wartete, bis der Mann nur noch zwei Meter entfernt war. Sonst ließ sich noch immer niemand blicken. Langsam richtete er sich auf und zeigte sich.
    Als der Priester Gray bemerkte, erstarrte er, und als er die Pistole in Grays Hand sah, weiteten sich seine Augen. » Chi sei? «
    Gray zögerte noch immer.
    Vigor trat hinter der Säule hervor. » Padre … «
    Der Priester schreckte zusammen und sah zum Monsignore. Als er den Amtskragen bemerkte, machte die Angst Verwirrung Platz.
    » Ich bin Monsignore Verona «, sagte Vigor und trat einen Schritt vor. » Es ist alles in Ordnung. «
    » Monsignore Verona? « Erschrocken wich der Mann einen Schritt zurück.
    » Stimmt was nicht? «, fragte Gray auf Italienisch.
    Der Priester schüttelte den Kopf. » Sie können unmöglich Monsignore Verona sein. «
    Vigor trat vor und zeigte seinen Ausweis.
    Der Mann besah ihn sich, dann hob er den Blick.
    » Aber … heute Morgen, gleich nach Sonnenaufgang, kam ein Mann. Ein großer Mann. Sehr groß. Er wies sich als Monsignore Verona aus. Er hatte Papiere mit dem Siegel des Vatikans dabei und wollte die Gebeine mitnehmen. «
    Gray wechselte einen Blick mit dem Monsignore. Man hatte sie ausmanövriert. Statt zu brutaler Gewalt hatte der Drachenorden diesmal zur List Zuflucht genommen. Und zwar wegen der erhöhten Sicherheitsstufe. Während der echte Monsignore Verona für tot gehalten wurde, hatte der Orden seine Rolle übernommen. Offenbar hatte er gewusst, dass Vigor die Gebeine mitnehmen sollte. Aufgrund der ihnen vorliegenden Informationen hatten sie den Rest der Gebeine trotz der verschärften Sicherheitsvorkehrungen weggeschafft.
    Gray schüttelte den Kopf. Sie hinkten wieder einen Schritt hinterher.
    » Verdammter Mist «, sagte Monk.
    Der Priester musterte ihn vorwurfsvoll. Offenbar verstand er genug Englisch, um Monks Äußerung als Gotteslästerung einzustufen.
    Gray hatte Verständnis für Monks Frust, und das umso mehr, als er der Teamleiter war. Er musste sich beherrschen, um nicht seinerseits zu fluchen. Sie waren zu langsam gewesen, zu sehr auf Vorsicht bedacht.
    Sein Funkgerät summte.
    Kat war dran. Offenbar hatte sie die Unterhaltung mitgehört. » Alles klar bei Ihnen, Commander? «
    » Klar schon … aber wir sind zu spät gekommen «, antwortete er mürrisch.
    Kat und Rachel stießen zu ihnen. Vigor übernahm die Vorstellung.
    » Dann sind die Gebeine also schon weg «, meinte Rachel.
    Der Priester nickte. » Monsignore

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