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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Hier sollten wir den Sturm eine Weile überstehen können. Lisa zwängte sich zu ihm durch. Kaum hatte sie den Wind und den Schnee hinter sich gelassen, kam es ihr bereits wärmer vor. Painter schaltete die Taschenlampe aus. Eine künstliche Lichtquelle war eigentlich unnötig. Die Eiswand sammelte das wenige Tageslicht, das der Sturm durchließ, und verstärkte es. Der gefrorene Wasserfall funkelte schillernd.
     
Painter drehte sich zu Lisa um. Passend zu dem leuchtenden Eis wirkten seine Augen außergewöhnlich blau. Sie forschte in seinem Gesicht nach Anzeichen von Erfrierungen. Aufgrund des scharfen Windes hatte seine Haut eine tiefrote Farbe angenommen. Sein indianisches Erbe war zum Vorschein gekommen. Umso erstaunlicher wirkten seine blauen Augen. < Danke > , sagte Painter. Sie haben uns das Leben gerettet. Lisa wandte achselzuckend den Blick ab. Ich war Ihnen noch einen Gefallen schuldig.
     
Obwohl ihre Bemerkung eher abweisend geklungen hatte, wärmte ihr seine Anerkennung das Herz – und zwar mehr, als sie erwartet hätte.
     
Woher wussten Sie, was uns hier …? Plötzlich musste Painter heftig niesen. < Hat-schi. >
     
Lisa ließ den Rucksack zu Boden gleiten. Genug gefragt. Wir müssen uns beide wärmen. Sie zog die Isolierdecke von MPI aus dem Rucksack. Das dünne Astrolargewebe war imstande, neunzig Prozent der abgestrahlten Körperwärme zurückhalten. Und dabei waren sie nicht einmal ausschließlich auf ihre Körperwärme angewiesen. Lisa packte ein kompaktes Katalyseheizgerät aus, das beim Bergsteigen unverzichtbar war.
     
Setzen Sie sich hin, sagte sie zu Painter und breitete die Decke auf den kalten Fels. Erschöpft gehorchte er. Sie setzte sich neben ihn und hüllte sie beide in die Decke. Die kuschelte sich dicht an Painter an und schaltete den Coleman-Sportcat-Heizer ein. Das Gerät kam ohne Flamme aus. Der Inhalt des kleinen Butanzylinders reichte für mindestens vierzehn Stunden. Wenn sie den Heizer nur vorübergehend einschalten, würde sie mit der Allwetterdecke zwei bis drei Tage lang durchhalten. Während der Heizer allmählich auf Touren kam, erschauerte Painter. Ziehen Sie Handschuhe und Stiefel aus, sagte Lisa und ging mit gutem Beispiel voran. Wärmen Sie die Finger am Heizer und massieren Sie Finger, Zehen, Nase und Ohren. Damit es keine E-Erfrierungen zurückbleiben …
     
Sie nickte. Setzen Sie sich auf eine möglichst dicke Unterlage, damit der Wärmeverlust minimiert wird. Sie entkleideten sich und polsterten ihr Nest mit Gänsedaunen und Wolle. Bald darauf war es nahezu behaglich warm. Ich habe ein paar Energierigel dabei, sagte Lisa. Trinken können wir geschmolzenen Schnee. Sie sind ja eine richtige Überlebenskünstlerin, sagte Painter mit etwas kräftigerer Stimme als zuvor. Jetzt, da es warm wurde, kehrte auch sein Optimismus zurück.
     
Aber gegen eine Kugel hilft das auch nicht, meinte Lisa. Die Nase unter die Decke gesteckt, sah sie ihn an. Painter nickte seufzend. Vorerst hatte sie die Kälte hinter sich gelassen, nicht aber die Gefahr. Der Sturm, der eben noch ihr Leben bedroht hatte, bot ihnen nun zumindest einen gewissen Schutz. Aber wie sollte es weitergehen? Sie konnten keine Hilfe herbeirufen. Und sie waren unbewaffnet.
     
Wir halten uns versteckt, sagte Painter. Die Leute, die das Kloster zerstört haben, werden unseren Spuren nicht folgen können. Sobald sich das Wetter bessert, wird man Suchtrupps losschicken. Mit der Leuchtfackel in Ihrem Rucksack können wir sie auf uns aufmerksam machen. Dann bleibt uns nur zu hoffen, dass die Retter uns vor den Unbekannten finden werden.
     
Er drückte ihr aufmunternd das Knie. Sie rechnete es ihm hoch an, dass er sich mit hohlen Phrasen zurückhielt. In ihrer Lage konnten sie keine Schönrednerei gebrauchen. Sie tastete nach seiner Hand und hielt sie fest. Diese Ermutigung musste reichen. Beide schwiegen, jeder mit seinen Gedanken beschäftigt. Was sind das für Leute, was meinen Sie? Fragte Lisa nach einer Weile.
     
Keine Ahnung. Aber als ich den Mann gerammt habe, hat er geflucht. Auf   Deutsch. Ich hatte das Gefühl, ich wäre gegen einen Panzer gerannt. Ein Deutscher? Sind Sie sicher?
     
Sicher ist gar nichts. Aber wahrscheinlich war das ein Söldner. Jedenfalls hatte er eine militärische Ausbildung. Moment mal, sagte Lisa. Sie drehte sich um und wühlte im Rucksack. Die Kamera.
     
Painter straffte sich ein wenig, wobei ihm die Decke von der Schulter rutschte. Er duckte sich, um die Lücke wieder zu

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