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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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ging.
    Als sie das Ende des Wasserlaufs erreicht hatten, schwenkte Monk die Stange nach vorn und rammte sie tief in den Morast. Er stemmte sich mit der Schulter dagegen und brachte das Floß zum Stehen. Hier würden sie sich stellen.
     
    Borsakow saß neben dem Piloten des Flugboots. Die Sitze waren über dem flachbodigen Aluminiumrumpf angebracht. Vor ihnen hockten zwei Soldaten. Der eine bediente den
Suchscheinwerfer im Bug, der andere hatte ein Gewehr angelegt.
    Nach fünf Stunden Suche taten Borsakow von dem Lärm die Ohren weh. Hinter ihm dröhnte der Motor, der den gro - ßen Propeller antrieb. Bei jeder Umdrehung klapperte der durchbrochene Metallschutz des Propellers. Der Luftschwall, der das Boot vorwärtsbewegte, schüttelte Schilf und Baumäste durch.
    Der Pilot trug als Einziger einen Kopfhörer. Die eine Hand hatte er aufs Steuer gelegt, die andere auf den Gashebel. Der Gestank der Abgase und des Dieseltreibstoffs überdeckte den Modergeruch des Sumpfes. Langsam fuhren sie über eine flache, offene Wasserfläche. Das Licht der Scheinwerfer schwenkte über das Uferschilf.
    Im Laufe der Nacht hatten sie Wildschweine, Elche und von ihren Horsten aufgeschreckte Adler gesehen, waren an Biberdämmen vorbeigekommen und hatten Insektenwolken durchquert. Im Scheinwerferlicht waren unzählige Augenpaare kleiner Sumpfbewohner aufgeblitzt.
    Bislang hatten sie noch keinen Hinweis auf die Flüchtlinge entdeckt.
    Und die letzte Tankfüllung würde nicht mehr lange reichen.
    Ein Affenschrei durchschnitt das Motorengebrumm. Er kam von rechts. Die Soldaten im Bug hatten ihn ebenfalls gehört. Scheinwerfer und Gewehr schwenkten herum. Borsakow tippte dem Piloten auf die Schulter und zeigte in die Richtung.
    Im Scheinwerferlicht schwang etwas Großes durch eine Lücke in den Bäumen und verschwand im Wald. Borsakow wusste, dass mit den Kindern zusammen auch ein Versuchstier verschwunden war. Ein Schimpanse.
    Der Motor brüllte auf, als der Pilot den Gashebel vorschob. Das Boot raste auf dem Luftkissen auf die Lücke zu. Als sie das Ufer erreichten, wurde das Boot langsamer. Das Schilf
war an einer Stelle niedergedrückt. Jemand hatte sich dort zu einem Nebenlauf durchgezwängt.
    Endlich …
    Borsakow zeigte nach vorn.
    Hinter der Lücke schlängelte sich ein schmaler Wasserlauf, gesäumt von Weiden und verstopft mit Schlingpflanzen, die auf dem Wasser trieben. Das Boot wurde schneller. Der Scheinwerfer schwenkte nach links und nach rechts, durchbohrte die Dunkelheit. Der Mann mit dem Gewehr beugte sich vor und fischte eine leere Plastikflasche aus dem Wasser.
    Jemand war hier vorbeigekommen.
    Borsakow bedeutete dem Piloten, er solle schneller fahren, denn er spürte, dass die Gesuchten ganz in der Nähe waren. Der Wasserlauf beschrieb sanfte Kurven. Das Boot folgte ihm mit schnellen Rechts- und Linksschwenks.
    Im Scheinwerferlicht entdeckten sie weiteren Abfall im Wasser, Papierreste und Wasserflaschen. Zu viel. Etwas stimmte hier nicht. Bislang hatten die Flüchtigen keine Anzeichen von Leichtsinn gezeigt. Misstrauisch geworden, tippte Borsakow dem Piloten auf die Schulter und wies ihn mit Gesten an, langsamer zu fahren.
     
    Monk hörte, dass das Motorengebrüll einem Brummen Platz machte.
    In geduckter Haltung beobachtete er, wie das Propellerboot um die letzte Biegung bog. Der Pilot hatte das Gas weggenommen, und das Boot wurde langsamer.
    Das war gar nicht gut.
    Der Scheinwerfer durchbohrte die Dunkelheit und glitt übers Wasser auf sie zu. Es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis man sie entdecken würde. Ihre einzige Hoffnung - kam aus dem finsteren Wald zur Linken. Ein dunkler Schatten flog in hohem Bogen über das Boot hinweg und ließ
mehrere kleine Gegenstände, die er mit den Füßen festgehalten hatte, ins Boot fallen.
    Sie schlugen wie Bomben in den Propeller ein.
    Die Patronen aus der Jagdhütte.
    Monk hörte, wie sie gegen die Flügel prallten. Der Propeller zerfetzte die Plastikpatronen, die sich nicht entzündeten. Dafür wurde der Vogelschrot mit großer Wucht umhergeschleudert.
    Die Männer an Bord schrien vor Schreck und vor Schmerz, als sie von den umherfliegenden Schrotkugeln getroffen wurden. Der Pilot duckte sich und ließ sich vom Sitz fallen. Dabei prallte er gegen den Gashebel, der Motor brüllte auf. Das Boot machte einen Satz nach vorn wie ein von der Wespe gestochener Hase und wurde aus der Kurve getragen. Der Pilot zerrte am Steuerknüppel.
    Der Scheinwerfer leuchtete den Wasserlauf

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