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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Habgier und Gotteslästerung stürzen die Menschheit ins Verderben .«
    Sie stutzte.
    O nein!
    »Ich hab sie«, sagte Gray, als er die goldenen Idole berührte.
    Elizabeth richtete sich jäh auf. »Nicht rausnehmen!«
    Erschrocken ließ Gray die beiden Adler los.
    Ein lautes Rumpeln kam aus dem Stein, gefolgt von einem bedrohlichen Knacken des Bodens. Dann setzte an der Rückseite der Kammer ein anschwellendes Dröhnen ein. Es hörte sich an, als käme ein Güterzug auf sie zugerast.
    Alle erstarrten einen Moment lang, dann riss Gray den Arm hoch und zeigte zur Treppe. »Alle raus hier!«, brüllte er.
    Zu spät.
    Ein Wasserschwall brach mit aller Gewalt aus der Quellöffnung - ein Strahl von einem halben Meter Dicke. Von der Öffnung ausgehend bildeten sich in der Wand Risse.
    Eine von Menschenhand erzeugte Springflut.

    Das Wasser prallte gegen die gegenüberliegende Wand, ergoss sich in den Raum und holte sie alle von den Beinen.
    Elizabeth wurde gegen ihre Begleiter gespült, während sich der Raum rasch mit eiskaltem Wasser füllte. Gray packte sie beim Ellbogen und zog sie zur Treppe.
    »Eine Falle …« Sie hustete. »Ein Druckschalter! Mein Vater … er wollte uns warnen …«
    »Raus!«, brüllte Gray. »Raus!«
    Elizabeth krabbelte die ersten Treppenstufen auf allen vieren hoch. Gray fischte Luca aus dem Wasser und schob ihn zur Treppe. Das Wasser reichte Elizabeth bereits bis zu den Oberschenkeln, und es stieg rasend schnell an. Gray blieb in der Treppenöffnung stehen und schaute in der kleinen Felskammer umher.
    Elizabeth wusste weshalb.
    Wo war Rosauro?
     
    Gray hatte sie aus den Augen verloren. Als die Wasserflut losbrach, war sie der Quelle am nächsten gewesen. Das Wasser wirbelte in der Kammer umher wie in einem Whirlpool und reflektierte den Schein der Taschenlampe. Er konnte nicht in die Tiefe blicken. Das Wasser reichte ihm inzwischen bis zur Hüfte. Rosauro müsste eigentlich noch stehen können, und selbst wenn sie umgeworfen worden wäre, hätte sie an der Oberfläche schwimmen müssen.
    Es sei denn …
    Gray reckte Luca den Arm entgegen. »Ihren Dolch!«
    Eine silbrig funkelnde Klinge erschien in der Hand des Zigeuners. Er drückte Gray den Dolch in die Hand. Gray warf ihm mit der anderen Hand die Taschenlampe zu.
    »Halten Sie die Lampe ins Wasser!«, sagte er und tauchte in die anschwellende Wasserflut.
    Er wurde von der Strömung erfasst und an den Wänden
entlanggewirbelt. Er kämpfte nicht dagegen an, sondern ließ sich zur anderen Seite der Kammer tragen. Dass er sie erreicht hatte, merkte er an der Gewalt des weiter unten hervorbrechenden Wasserstrahls. Er drehte sich um und stieß sich zur gegenüberliegenden Wand ab.
    Egal ob Rosauro bei Bewusstsein war oder nicht, es konnte nur eine Erklärung dafür geben, dass sie noch nicht aufgetaucht war.
    Die Sogwirkung.
    Gray tauchte zu der Stelle, wo das Quellwasser abgeflossen war. Im trüben Schein der Taschenlampe machte er eine im Abfluss zappelnde Gestalt aus. Rosauro war vom Abfluss angesaugt worden, ein Arm war in dem Kanal verschwunden. Es war schon vorgekommen, dass Leute am Abfluss eines Swimmingpools ertrunken waren. Und hier war der Sog hundertfach stärker.
    Gray packte ihren freien Arm und zog sich zu ihr hinunter. Er stemmte die Beine seitlich des Abflusses gegen den Boden. Rosauro blickte zu ihm auf. Die Panik stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    Gray streckte den Dolch vor. Er hatte bereits einen Teamkollegen durch Ertrinken verloren - das sollte ihm nicht noch einmal passieren. Die Klinge durchtrennte die Riemen des Rucksacks. Der Rucksack war zur Hälfte in den Abfluss eingesaugt worden und hielt sie fest. Als er ihn gelöst hatte, ließ Gray den Dolch fallen, schlang Rosauro die Arme um die Brust und drückte sich mit den Beinen ab.
    Zunächst schien es so, als steckte sie fest. Dann rutschte der Rucksack ein Stück weiter in den Abfluss hinein, wodurch der Sog sich so weit verminderte, dass Gray sie herausziehen konnte. Mit Rosauro in den Armen taumelte er zurück. Er ließ sich von der Strömung herumdrehen und ins Helle und zur Treppe tragen.

    Das Wasser reichte inzwischen bis etwa vierzig Zentimeter unter die Decke.
    Ein durchdringendes Knirschen ertönte. Die Strömung verstärkte sich, während die Höhlenwand einzustürzen begann.
    Gray stieß sich mit den Beinen vom Boden ab, warf sich nach vorn und schoss die überflutete Treppe hoch.
    Keuchend tauchte er in Lucas Armen auf. Der Zigeuner zog Gray und Rosauro auf

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