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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Lisa, Malcolm und ein Team von Neurochirurgen der George Washington University waren mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt.
    Sascha lag in der Mitte des Raums unter einer dünnen OP-Abdeckung. Nur die Kopfseite schaute heraus, kahl rasiert, mit orangefarbenem Antiseptikum behandelt und in einem starren Rahmen fixiert, der mit dem Scanner verbunden war. Das Stahlimplantat reflektierte das Licht der OP-Leuchte.
    Die blasse, besorgte Kat stützte sich mit einer Hand am Fenster ab.
    Im Verlauf der vergangenen Stunde hatten die EEG-Messungen und CT-Scans ein Bild von Saschas fortschreitenden Gehirnschäden ergeben. Was immer in ihr vorging, es ließ ihr Gehirn langsam durchbrennen. Deshalb hatte man entschieden, das Implantat zu entfernen, solange das Kind noch bei Kräften war. Das Implantat war anscheinend der Mittelpunkt der neurologischen Hyperaktivität.
    Lisa bezeichnete es als »Blitzableiter«.

    Die einzige Möglichkeit, Saschas Leben zu retten, bestand darin, das Implantat zu entfernen. Der Neurochirurg hatte die Scans und Röntgenaufnahmen eingehend studiert. Er glaubte, das Gerät gefahrlos entfernen zu können. Die Operation war kompliziert, doch er traute sie sich zu.
    Das war die erste gute Nachricht seit Langem gewesen.
    Painters Handy klingelte in seiner Hosentasche. Er erwog, einfach nicht dranzugehen, aber dann nahm er das Gerät doch heraus und las die Nummer des Anrufers ab. Der Anruf kam aus Kyshtym in Russland. Er wandte dem Beobachtungsfenster den Rücken zu, klappte das Handy auf und drückte die Annahmetaste.
    »Hier Painter Crowe.«
    »Direktor«, meldete sich eine Frau, der die Erleichterung deutlich anzuhören war. Es war Elizabeth Polk. »Gray hat mir Ihre Nummer gegeben.«
    Sie sprach schnell, und Besorgnis schwang in ihrer Stimme mit. »Was gibt es denn, Elizabeth?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich habe etwas entdeckt, jedenfalls einen Text übersetzt …«
    Painter hörte zu, während sie ihr Anliegen und ihre Befürchtungen vorbrachte und ihm von der Botschaft berichtete, die sie auf dem alten Wandmosaik entdeckt zu haben glaubte.
    »Die Orakel saßen völlig zusammengesunken auf den Stühlen. Sie waren bewusstlos, standen unter Drogen, waren völlig ausgelaugt. Ihre einzige Daseinsberechtigung bestand darin, denjenigen zu unterstützen, der die Welt vor der Vernichtung bewahren konnte. Ich weiß, es klingt verrückt, doch ich glaube, es gibt eine Verbindung zu den aktuellen Ereignissen.«
    Während sie berichtete, hatte Painter sich wieder dem Beobachtungsfenster zugewandt. Ihre Worte hallten in ihm nach. Zusammengesunken, bewusstlos, unter Drogen …

    Diese Beschreibung passte auch auf Saschas Zustand.
    Er erinnerte sich, dass Kat berichtet hatte, Sascha habe den Namen ihres Bruders gerufen, bevor sie zusammengebrochen war.
    Ihre einzige Daseinsberechtigung bestand darin, denjenigen zu unterstützen, der die Welt vor der Vernichtung bewahren konnte.
    Painter sah, wie der Chirurg das Skalpell in die Hand nahm und sich anschickte, die Operation zu beginnen.
    Nein.
    Er rannte zur Tür.
    »Was haben Sie?«, rief Kat ihm zu.
    Painter hatte keine Zeit, ihr zu antworten. Er stürmte durch den sterilen Vorbereitungsbereich in den Operationsraum hinein. »Aufhören! Keine Bewegung!«

13:14
    »GENERALMAJORIN, SIE SOLLTEN nach unten in den Bunker gehen.« Er war einen Kopf größer als sie und ausgesprochen muskulös. »Wir werden uns dort verbarrikadieren.«
    Ein anderer Soldat zerrte den schreienden Dr. Petrow vom Gang in ein Zimmer. Sein Bein war am Knie abgetrennt worden. Blut spritzte. Andere Soldaten hatten Kinder geschultert. Aufgrund des Zusammenbruchs der russischen Streitkräfte hatten sie sich vor dem Guerillaangriff in das Wohngebäude zurückziehen müssen.
    Der groß gewachsene Soldat zeigte mit seinem fleischigen Arm zur Treppe. »Bitte, Generalmajorin. Wir werden durchhalten, solange es geht.«
    »Die Kinder …«, sagte Sawina, der bewusst war, dass
ihr Plan in sich zusammenbrach. Sie durfte nicht zulassen, dass man ihr raubte, was sie begonnen hatte. »Erschießt sie alle.«
    Die Augen des Mannes weiteten sich, doch er war Soldat.
    Er nickte.
    Sawina stieg die Treppe hinunter. Sie konnte nicht dabei zusehen. Als sie den Fuß der Treppe erreichte, bekam sie weiche Knie. Die Tür des Bunkers bestand aus zehn Zentimeter dickem Stahl. Dahinter konnte sie das Ende der Kampfhandlungen abwarten. Durch die Tür sah sie leuchtende Monitore. Auf dem mittleren Bildschirm strömte

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