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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Bär.
    Er schnappte nach Luft.
    Die eigentliche Gefahr ging nicht vom Bären aus.
    Sondern von …

13:02
    Als der Bär ihm entgegenstürmte, hob Monk den Rucksack hoch, seine einzige Waffe. Er hatte Pjotr zum Fluss hinuntergestoßen und die anderen beiden Kinder ins Gebüsch am Wegesrand. Marta sprang auf einen tief herabhängenden Ast und turnte zu Pjotr hinüber.
    Monk schwenkte den Rucksack und schrie.
    Der Bär stürmte geradewegs auf ihn zu. Monk schleuderte ihm den Rucksack mit aller Kraft entgegen und sprang zur Seite. Zu spät. Der Bär prallte mit der Wucht eines Güterzugs gegen sein Bein und schleuderte ihn herum. Der Rucksack federte von der bepelzten Schulter ab, ohne den Bären zu beeindrucken.
    Monk prallte seitlich gegen eine Lärche und fiel auf den Boden. Keuchend rappelte er sich wieder hoch und versuchte, Gesicht und Kopf mit den Armen zu schützen.
    Der Bär aber rannte weiter den Wildpfad entlang, ohne ihn zu beachten.
    Monk stolperte zurück auf den Weg. In vierzig Metern Entfernung warf sich der Bär auf zwei nur schemenhaft erkennbare Gegner. Zwei große, knurrende Wölfe mit langen Beinen. Mit seiner gewaltigen Tatze schleuderte der Bär den einen Wolf in die Luft. Der andere Wolf sprang dem Bären an die Kehle, wurde aber von gelblichen Zähnen und zornigem Gebrüll empfangen. Der Wolf heulte auf, kämpfte aber weiter.
    Monk bemerkte die Stahlplatte am Hinterkopf der Wölfe. Jäger aus der unterirdischen Stadt. Kundschafter. Vielleicht waren sie nicht die einzigen.
    Eilig sammelte er Konstantin und Kiska ein. Marta tauchte wieder auf, mit Pjotr auf den Schultern. Monk nahm ihr den Jungen ab und zeigte den Weg entlang.
    »Lauft!«, flüsterte er.

    Sie rannten gemeinsam los. Falls sich über den Weg noch weitere Jäger näherten, mussten sie erst am Bären vorbei. Der bot ihnen einen gewissen Schutz.
    Monk blickte sich über die Schulter um. Der Kampf wurde knurrend und heulend fortgesetzt. Der Bär handelte mit blitzschneller, tödlicher Aggression und einer blindwütigen, an Raserei grenzenden Feindseligkeit. Hatte er bereits schlechte Erfahrungen mit den Wölfen gemacht? Gingen die Soldaten mit den Wölfen auf Jagd? Oder handelte es sich um etwas Elementareres? War das eine Reaktion auf das Widernatürliche der Wölfe? Vielleicht verhielt sich der Bär ja wie eine Löwin, die ein behindertes Junges tötet.
    Wie auch immer, jedenfalls verschaffte es Monk und den Kindern etwas Luft.
    Wie lange aber würde die Atempause währen?

14:28 Agra, Indien
    GRAY DIRIGIERTE SEINE Begleiter durch das verwüstete Restaurant. Da sich dem Heckenschützen kein klares Ziel mehr bot, hatte er sich auf gelegentliche Feuerstöße verlegt, die es ihnen unmöglich machten, sich aufzurichten.
    In der Hocke bewegte Gray sich auf den Notausgang zu. Die Treppe lag neben dem Aufzug. Den Lift zu benutzen wagten sie nicht. Wer auch immer hinter dem Hinterhalt stecken mochte, er hatte bestimmt auch Bewaffnete in der Lobby postiert, die den Vordereingang und die Aufzüge im Auge behielten. Hätten sie den Aufzug gerufen, wären die Männer vorgewarnt gewesen. Dann hätten sie in der Falle gesessen. Ihre einzige Hoffnung bestand darin, über die Treppe in ein anderes
Stockwerk zu entwischen, sich in einem der Zimmer zu verrammeln und neu zu gruppieren.
    Das Erreichen der Tür wurde ihnen durch die Rotation des Restaurants erschwert, doch Dr. Masterson hatte ihr immerhin sein Leben zu verdanken. Die erste Kugel hätte den Hinterkopf des Professors treffen sollen. Aufgrund der Drehung des Raums hatte der Heckenschütze sein Ziel jedoch verfehlt und seine Kugel Masterson lediglich gestreift.
    Eines musste Gray dem alten Burschen lassen. Nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, schien er durch die Verletzung kaum beeinträchtigt. Er presste sich ein Taschentuch ans Ohr, das bereits blutgetränkt war. Irgendwie war es ihm gelungen, seinen weißen Hut zu retten, und jetzt saß er schief auf seinem Kopf. Rosauro hielt seinen Gehstock in der Hand.
    Gray und Elizabeth erreichten die ortsfeste Lobby des Restaurants, dicht gefolgt von Rosauro und Masterson. »Zur Treppe«, sagte Gray.
    »Also los.«
    Rosauro durchmaß mit zwei weiten Sätzen die Lobby, dann kroch sie zur Tür, so unauffällig wie ein sich unbemerkt ins Ziel schleichender Baseballspieler. Mit einer geschmeidigen Bewegung zog sie eine Sig Sauer Halbautomatik aus dem Fußholster. Ohne sich von den Knien aufzurichten, langte sie nach oben, riss die Klinke nach

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