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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Papier. Die Karte stellte Indien dar. Auf dessen Fläche waren Hunderte kleine Punkte verteilt.
    Elizabeth betrachtete die Karte eingehend, dann reichte sie sie an Gray weiter.

    »Jeder Punkt«, erläuterte Hayden, »steht für einen Träger der genetischen Marker. Wenn wir genau hinschauen, stellen wir fest, dass die meisten Punkte um große Städte konzentriert sind. Was nur logisch ist, da dort viele Menschen leben.«
    »Aber was ist mit dieser Region?«, fragte Gray und tippte auf den Norden.
    Elizabeth wusste, worauf Gray hinauswollte. Dort waren besonders viele Punkte massiert - mehr als irgendwo sonst -, doch es waren keine großen Städte eingezeichnet.
    »Diese Frage hat sich auch Archibald gestellt.« Hayden nahm den Ausdruck wieder an sich und tippte auf die Punkthäufung im Norden. »In den letzten drei Jahren seines Lebens hat er sich auf diese Region konzentriert. Er wollte herausfinden, weshalb es dort zu dieser Anhäufung von genetischen Markern kommt.«
    »Und was ist der Grund?«, fragte sie.

    »Der Punjab.« Die Antwort kam von ganz hinten. Von Luca Hearn. »Das Heimatland der Roma.«
    »So ist es. Deshalb hat Archibald Kontakt mit den Zigeunerstämmen in Europa und den Vereinigten Staaten aufgenommen. Er fand, es sei doch ein bemerkenswerter Zufall, dass eine solch ergiebige Tradition der Prophezeiung und der Wahrsagerei aus einem einzigen Ort hervorgegangen sei und sich von dort aus nach Europa und noch weiter ausgebreitet habe. Er wollte herausfinden, ob die genetischen Marker auch bei den Zigeunern zu finden sind.«
    »Und ist es so?«, wandte Elizabeth sich an Hayden und Luca.
    »Ja«, antwortete Hayden, »jedoch nicht im erwarteten Maße. Für Ihren Vater war das eine Enttäuschung.«
    Luca brummte etwas Unverständliches.
    Sie wandte sich ihm zu. »Ja, was wollten Sie sagen?«
    »Dafür gibt es eine Erklärung«, sagte Luca.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Gray.
    »Deshalb haben wir Dr. Polk eingestellt.«
    Elizabeth machte sich bewusst, dass der Zigeunerführer zu diesem Thema noch keine näheren Angaben gemacht hatte. Im Flugzeug hatte er sich darüber auslassen wollen, war aber unterbrochen worden.
    »Wie ich schon sagte, wollte Dr. Polk von unseren begabtesten Chovihanis Blutproben nehmen. Nicht von irgendwelchen Schwindlern, sondern von wahren Sehern. Doch es gab nur wenige, die seine Kriterien erfüllten.«
    »Wie das?«
    »Weil man unserem Volk das Herz geraubt hat.«
    In bedächtigem, hartem Ton erzählte Luca nun die Geschichte eines großen Geheimnisses seiner Stämme, das Jahrhunderte in die Vergangenheit zurückreichte. Das Geheimnis betraf speziell einen Clan, der besondere Wertschätzung genoss.
Es war verboten, mit Gadjes oder Fremden über sie zu sprechen. Der Clan wurde abgeschirmt, auch vor anderen Stämmen. Er war der wahre Ursprung des Wahrsage-Erbes der Zigeuner. Hin und wieder schlossen sich einige dieser Chovihanis anderen Stämmen an, ließen sie an ihrer Begabung teilhaben und nahmen sich dort einen Mann oder eine Frau. Die meisten aber zogen es vor, für sich zu bleiben. Vor fünfzig Jahren aber wurde dieser Clan entdeckt. Männer wie Frauen wurden niedergemetzelt und in einem flachen Grab aus gefrorenem Erdreich begraben.«
    Lucas Tonfall klang jetzt verbittert. »In dem Massengrab wurden allerdings keine Kinder gefunden.«
    Elizabeth verstand, worauf er hinauswollte. »Jemand hat sie mitgenommen.«
    »Die Verantwortlichen für das Massaker kennen wir nicht, haben aber nicht aufgehört, nach ihnen zu suchen. Wir hatten gehofft, Dr. Polk könnte uns mit seiner DNA-Analyse neue Hinweise liefern.«
    »Und ist ihm das gelungen?«, fragte Elizabeth.
    Luca schüttelte den Kopf. »Wenn ja, so hat er es uns nicht verraten. Vor ein paar Monaten hat er sich jedoch mit einer seltsamen Bitte an uns gewandt. Er wollte mehr über unsere Erfahrungen als Unberührbare in Indien erfahren.«
    Elizabeth hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte. Fragend blickte sie Hayden an, doch auch der Professor zuckte hilflos mit den Schultern. Allerdings bemerkte sie eine Veränderung in seinem Gesichtsausdruck, ein leichtes Zusammenkneifen der Augen. Irgendetwas wusste er.
    Anstatt sich zu erklären, malte er mit dem Kuli ein kleines Kreuz auf die Landkarte.

    »Was soll das?«, fragte Elizabeth, die sogleich bemerkt hatte, dass das Kreuz mitten in der Punkthäufung im Punjab lag.
    »Wenn wir Antworten wollen, müssen wir dorthin gehen.«
    »Und was ist dort?«, hakte Gray nach.
    »Das

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