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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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geben.«
    »Wieso das?«, fragte Gray.
    »Wegen Pfarrer Ryes Geschichten. Er hat erwähnt, die Fomoren hätten sich gegen die angreifenden Kelten gewehrt, indem sie sie mit Krankheiten belegten. Die Druiden haben es mit den Römern genauso gemacht. Deshalb frage ich mich, ob die Kelten von den besiegten Fomoren noch mehr übernommen haben als nur den Ackerbau. Vielleicht enthalten die Geschichten ja ein Fünkchen Wahrheit. Eine Wahrheit, die im Domesday Book versteckt ist.«

    Rachel ahnte, worauf er hinauswollte, doch Gray kam ihr zuvor.
    »Sie glauben, ihre Fähigkeit, Seuchen auszulösen, habe bis ins elfte Jahrhundert überdauert. Vielleicht handelte es sich ja um eine frühe Form von biologischer Kriegsführung.«
    Rachel dachte an die Mumien. Ausgemergelt, der Körper voller Pilze.
    »Könnte jemand die Dorfbewohner mit einer Art Pilzparasit angesteckt haben?«, fragte Gray. »Und wenn ja, wer hat das getan?«
    »Wie ich schon sagte, die im Domesday Book erwähnten Dörfer lagen alle in Gegenden, wo es Spannungen zwischen Christen und Heiden gab. Außerdem finde ich es bemerkenswert, dass die Insel Bardsey als Erstes betroffen wurde. Für die Druiden war das heiliger Boden. Dass Mönche und Christen hierherkamen, hat ihnen bestimmt nicht gefallen.«
    »Dann glauben Sie also, eine geheime Druidensekte habe sie ausgelöscht?«
    »Und anschließend weiteten sie den Krieg auf England aus. Ich vermute, sie steckten die Menschen im Grenzland an in der Hoffnung, die Seuche werde sich auf ganz England ausbreiten. «
    Wallace musste sich festhalten, als das Fährboot auf eine große Welle traf. Als er das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, fuhr er fort. »Vielleicht bestand der geheime Zweck des Domesday Book darin, diese Einfälle zu kartografieren oder katalogisieren. Die Steuerschätzer, die das Buch zusammenstellten, wurden in alle Winkel Britanniens geschickt, sammelten Informationen in Dörfern und Städten und verrichteten sicherlich auch Spionagedienste.«
    »Hat es funktioniert?«, fragte Rachel, ganz im Bann der Geschichte.
    »Nun, jedenfalls haben sich die Krisenherde nicht weiter
ausgebreitet«, antwortete Wallace. »Jemand hat ein Mittel gefunden, die Angriffe abzuwehren. Dann hat er das Geheimnis an einem sicheren Ort versteckt.«
    »Den Schlüssel zum Doomsday Book«, meinte Gray. »Sie glauben also, es könnte sich um ein Heilmittel handeln.«
    Wallace fasste sich an die Nase, was einer Bestätigung gleichkam.
    »Und wir sind auf der richtigen Spur?«, fragte Gray mit vielsagendem Blick auf Rachel. Sie hatten keine Zeit für Irrwege.
    Er legte seine Hand auf ihre, drückte sie und ließ wieder los. Rachel wünschte sich, er hätte sie festgehalten. Seine Hand hatte sich warm angefühlt, sein Griff beruhigend fest.
    Wallace beantwortete Grays Frage. »Marco hat jedenfalls an die Existenz des Schlüssels geglaubt. Dem grausigen Schicksal nach zu schließen, das ihn ereilt hat, hat er irgendetwas entdeckt. Und wir wissen, dass er seine Suche hier auf Bardsey begonnen hat.«
    Der Professor deutete mit einer Kopfbewegung auf die immer näher rückende dunkle Insel. Das Unwetter stand genau darüber. Und im nächsten Moment wurden auch sie davon erfasst. Der Wind nahm zu, peitschte eiskalte Regenböen übers Wasser. Dann traf der Regen das Boot mit einer Wucht, als wollte er es versenken. Die Sichtweite nahm auf wenige Meter ab.
    »Festhalten!«, rief Kowalski aus dem Steuerhaus, wo er dem Captain Gesellschaft leistete. »Hohe Dünung voraus!«
    Der Bug des Bootes hob sich himmelwärts – dann sank er wie ein Stein in die Tiefe. Es wurde ungemütlich. Das Fährboot schwankte und schaukelte, rollte und krängte. Unvermittelt hob sich auch Rachels Magen. Ihr wurde übel. Sie bekam feuchte, kalte Hände. Sie drehte sich auf der Sitzbank herum, beugte sich über die Reling und leerte in einem großen Schwall den Magen. Anschließend fühlte sie sich so kraftlos, dass sie Mühe hatte, sich an der nassen Reling festzuhalten.

    Vor ihrem Gesicht wogte das Meer, als wollte es jeden Moment über ihr zusammenschlagen. Sie verlor den Halt und spürte, dass sie vornüber kippte.
    Plötzlich wurde sie von kräftigen Armen umfangen, die sie sanft, aber unerbittlich festhielten.
    »Ich hab dich«, sagte Gray.
    Sie lehnte sich an ihn, während sich ihr Magen im Rhythmus der Wogen hob und senkte. Der Rest der Überfahrt gestaltete sich nicht angenehmer, doch wenigstens wich Gray nicht von ihrer Seite.
    Nach einer kleinen

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