Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
Ewigkeit erreichten sie die Insel. Die Gewalt des Sturms nahm ab. Die heftigen Schauer machten Nieselregen Platz. Eine lange Betonhelling ragte neben der Mole in den kleinen Hafen hinaus. Der Fährmann legte geschickt an, während Lyle die Fender ausbrachte. Im nächsten Moment hatten sie auch schon festgemacht.
    Rachel war froh, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Das Knirschen der Steine unter ihren Schuhen hatte sich noch nie so gut angefühlt.
    »Alles wieder okay?«, fragte Gray.
    Sie horchte einen Moment in sich hinein, dann nickte sie bedächtig. »Ich glaub schon. Bin nur froh, dass das Geschaukel ein Ende hat.«
    Gray berührte sie am Arm. Besorgnis lag in seinem Blick. »Bist du sicher, dass es nur am Geschaukel lag?«
    Rachel wollte erneut nicken, dann fiel ihr ein, was Seichan über das Gift gesagt hatte, und sie fasste sich an den Bauch. Eines der ersten Symptome war Übelkeit.
    Sie blickte sich zum Boot um.
    Und wenn es nun doch nicht das Geschaukel gewesen war?
    12:05 Insel Bardsey, Wales
    DER TRAKTOR FUHR den Hügel hoch. Er zog einen Anhänger, und auf der mit Strohhalmen übersäten Ladefläche drängten sich mehrere pitschnasse Personen. Eine über den Anhänger gespannte Plane hielt den Regen weitgehend ab, bot aber keinen Schutz vor dem schneidenden Wind.
    Gray hockte an der Seite des Anhängers und suchte dort Schutz vor den hartnäckigen Windböen. Der Sturm hatte ein wenig nachgelassen, doch im Westen wurde der Himmel immer noch dunkler. Von dort her drohte ein noch schlimmeres Unwetter.
    Je höher sie kamen, desto mehr weitete sich ihr Blick über die Insel. Hinter dem Anhänger, an der Spitze der Insel, lag ein stetig blinkender rot-weiß gestreifter Leuchtturm. Zwischen dem Leuchtturm und dem Hügel erstreckte sich Ackerland. Die Insel Bardsey hatte nur etwa ein Dutzend ständige Bewohner, darunter Landwirte, Besitzer von Ferienhäusern, Vogelbeobachter und Pilger.
    Es gab nur unbefestigte Straßen. Traktoren waren die einzigen Fahrzeuge.
    Hier tickten die Uhren noch anders.
    Als sie die Hügelkuppe fast erreicht hatten, hielt der Traktor an. Lyle sprang auf den Anhänger. Er war ihr Fahrer und Fremdenführer. Er hockte sich auf die Ladefläche, während ein Donnerschlag über den Hügel rollte.
    Lyle wartete, bis er verhallt war, dann sagte er: »Pfarrer Rye hat gemeint, Sie wollten die Einsiedlerhöhle besichtigen. Bis dorthin muss man ein Stück zu Fuß gehen. Ich bringe Sie hin.«
    Kowalski klopfte seine Taschen nach einer Zigarre ab. »Mir ist nicht danach, dem Einsiedler einen Besuch abzustatten.«

    Gray achtete nicht auf Kowalski. »Du hast gesagt, du hättest Pater Giovanni herumgeführt und er hätte die meiste Zeit in den Ruinen der alten Abtei verbracht. War er auch in der Höhle?«
    »Nur ein mal zu Anfang. Ich glaub nicht, dass er noch mal dorthin gegangen ist.«
    Gray hielt es für besser, sich selbst zu vergewissern. »Bring mich hin.«
    »Ich komme mit«, sagte Wallace. »Es wäre doch eine Schande, den weiten Weg gemacht zu haben, ohne dem hochgeschätzten Merlin die Ehre zu erweisen.«
    Sein Tonfall triefte von Sarkasmus.
    Gray blickte Rachel an. Sie schüttelte den Kopf. Sie wirkte noch immer mitgenommen, doch er war sich nicht sicher, ob dies die Nachwirkungen der Seekrankheit oder bereits Folgen der Vergiftung waren.
    Er sprang auf den Boden und stellte zu seiner Überraschung fest, dass Seichan ihm folgte. Wortlos schloss sie sich Wallace und dem Jungen an.
    Gray vermutete, dass Seichan nicht mit Rachel allein bleiben wollte. Er schulterte seinen Rucksack und folgte den anderen über den unbefestigten Pfad.
    Seichan ließ sich zurückfallen. »Wir müssen uns unterhalten«, sagte sie, ohne ihn anzusehen.
    »Wir haben nichts miteinander zu bereden.«
    »Seien Sie kein Esel. Egal, was Sie denken, mir ist in dieser Situation ebenso unwohl wie Ihnen. Rachel zu vergiften, war nicht meine Idee. Das ist Ihnen doch klar, oder?«
    Endlich sah sie ihn an.
    Er kaufte ihr das nicht ab.
    »Das läuft aufs Gleiche hinaus«, sagte er. »Sie bekommen, wonach Sie suchen, und andere zahlen die Zeche.« Er hielt mit seiner Verachtung nicht hinter dem Berg. »Wie ist eigentlich
Ihr Besuch bei der Familie des venezianischen Museumskurators verlaufen?«
    Ihre Augen verengten sich. Verletzt und wütend wandte sie sich ab. Ihr Tonfall wurde schärfer.
    »Was immer hier vorgeht, es hat das Interesse der Gilde geweckt, und zwar bis in die höchsten Kreise. Die Gilde

Weitere Kostenlose Bücher