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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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sie wieder am Armstummel. Er krümmte die Finger.
    »Sie scheuert immer noch«, brummte er.
    Kat wollte wieder in die Küche gehen, doch Monk klopfte auffordernd neben sich aufs Polster. Kat seufzte und setzte sich neben ihn. Monk zog sie an sich, wobei ihm der Jasminduft ihres Haars in die Nase stieg. Still saßen sie so beieinander. Penelope nickte ein, die kleine Hand an die Lippen gedrückt. Es tat gut, die ganze Familie umarmt zu halten.
    Schließlich sagte Kat mit leiser, einfühlsamer Stimme: »Es wurmt dich, dass du nicht mit nach Italien kannst.«

    Monk verdrehte die Augen. Er hatte ihr gegenüber kein Wort gesagt. Das Thema war für sie beide heikel. Allerdings hätte er sich denken können, dass Kat dahinterkommen würde. In Anbetracht ihrer Kontakte zu den Geheimdiensten war es schwer, etwas vor ihr geheim zu halten.
    Sie wandte ihm das Gesicht zu. Die zärtliche Besorgnis in ihrem Blick und ihr verkniffener Mund spiegelten ihre gemischten Gefühle wider. Sie wusste genau, wie sehr er sich danach sehnte, wieder Einsätze zu bestreiten, doch die Angst um sein Leben stand ihr ebenso ins Gesicht geschrieben. Er blickte auf seine Handprothese. Ihre Angst war nicht unbegründet.
    Trotzdem liebte er seine Arbeit und wusste um ihre Bedeutung.
    Im vergangenen Jahr, als er sich von seinen psychischen und körperlichen Verletzungen erholte, war ihm dies bewusst geworden. Obwohl er seine Familie liebte und zu seiner Verantwortung stand, musste er doch anerkennen, welch bedeutsamen Beitrag Sigma zur Weltsicherheit leistete. Und es ging ihm gegen den Strich, aufs Abstellgleis gestellt zu werden.
    »Ich habe gehört, du hättest heute eine neue Aufgabe zugewiesen bekommen«, sagte Kat.
    »Nur Papierkram«, nörgelte er. »Ich soll in New Jersey einen Eierkopf von Princeton zu ein paar Dateien mit wissenschaftlichen Daten befragen. Bis Mitternacht bin ich wieder zurück.«
    Kat sah auf ihre Armbanduhr. »Solltest du dich dann nicht allmählich fertig machen?«
    »Das hat noch Zeit. Direktor Crowe gibt mir noch einen anderen Agenten mit. Jemanden, der sich mit Genetik auskennt. Einen Neuling.«
    »John Creed.«
    Monk drehte sich herum und sah ihr ins Gesicht. »Gibt es eigentlich etwas, was du nicht weißt?«

    Sie lächelte, dann küsste sie ihn. »Ich weiß, dass Penelopes Fläschchen kalt wird.«
    Monk hatte ihr die Prothese um ihre Schulter gelegt und hinderte sie daran aufzustehen. »Und ich weiß, dass man ein kaltes Fläschchen wieder aufwärmen kann.« Seine Stimme klang auf einmal belegt. »Und ich habe noch eine halbe Stunde Zeit.«
    »Eine volle halbe Stunde?« Sie zog eine Augenbraue hoch. »Du entwickelst ja Ehrgeiz.«
    Monk lächelte schief. »Mach dich nicht über mich lustig, Frau.«
    Sie küsste ihn erneut, leidenschaftlicher diesmal, und flüsterte: »Das würde mir niemals einfallen.«
    16:44 Princeton, New Jersey
    DR. HENRY MALLOY war in seinem Kellerlabor allein und ließ zum dritten Mal eine Computersimulation laufen. Während er wartete, schüttelte er den Kopf. Das ergab keinen Sinn. Er lehnte sich zurück und streckte die Glieder. In den vergangenen vierundzwanzig Stunden hatte er die Daten zusammengestellt, die ihm vom Büro Senator Gormans gemailt worden waren. Aufgrund der großen Datenmenge war er auf das Affymetrix-Gerät angewiesen, um sämtliche DNA-Untersuchungen und Messergebnisse zu analysieren.
    Plötzlich klopfte jemand an der Tür. Das Labor war verschlossen, damit kein Ozon eindringen konnte. Zugänglich war es nur mit einer kontaktlosen Chipkarte.
    Da die Berechnung noch mehrere Minuten in Anspruch nehmen würde, ging er zur Tür und öffnete sie, wobei der Überdruck mit einem leisen Zischen entwich. Vor ihm stand seine
Doktorandin Andrea Solderitch. Henry hatte die Frau als Assistentin eingestellt. Sie war attraktiv, gut gebaut und hatte kastanienbraunes Haar, war aber keine typische Studentin. Sie war bereits Mitte fünfzig und hatte ihren Beruf als Dialyseschwester aufgegeben. In den vielen Stunden gemeinsamer Arbeit hatte er sie als Vertreterin seiner Generation schätzen gelernt. Sie hatten sogar den gleichen Musikgeschmack, und er ertappte sie bisweilen dabei, dass sie seine Lieblingsstücke vor sich hin summte.
    Im Moment wirkte sie besorgt.
    »Was gibt’s, Andrea?«, fragte er.
    Sie hielt ein Bündel Haftnotizzettel in der Hand. »Senator Gormans Büro hat angerufen. Man möchte wissen, ob Sie schon weitergekommen sind.«
    Henry nahm die Notizen entgegen. Er mochte es

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