Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
Seiten bedrängt, bogen die Motorräder ab und wählten den einzigen Ausweg, der ihnen noch blieb.
    »Das glaub ich einfach nicht«, sagte Kat.
    Monk beugte sich weiter vor. »Ja, das kann wirklich nur Gray sein.«

9
    11. Oktober, 8:23 Rom, Italien
    GRAY HATTE SICH weit über den Lenker vorgebeugt. Rachel klammerte sich an ihm fest. Er hielt geradewegs auf das gewaltige Steingebäude zu. An der höchsten Stelle ragte das Bauwerk mit seinen mächtigen Bogen und kolossalen Säulen fast fünfzig Meter in den Himmel. Auf der untersten Ebene wurde jeder Bogeneingang von einem großen Stahltor verschlossen, doch unmittelbar vor ihm lag der Haupteingang, an dem normalerweise die Touristen Schlange standen.
    Gray jagte darauf zu.
    Obwohl das Kolosseum noch nicht für den Publikumsverkehr geöffnet war, hatten sich bereits zahlreiche Schaulustige versammelt. Die Schüsse und Explosionen hatten die meisten flüchten lassen. Zwei Männer in Gladiatorentracht waren auf Bäume geklettert.
    Um die Touristen und Zuschauer nicht zu gefährden, hatten die bewaffneten Polizisten, die das Kolosseum bewachten, bislang darauf verzichtet, in das Geschehen einzugreifen. Den Eingang hatten sie geräumt.
    Gray hielt direkt darauf zu.
    Plötzlich tauchte ein einzelner Wächter auf, der den Eingang
verteidigen wollte. Er legte die Waffe an und rief eine Warnung. Rachel brüllte ihm etwas zu und hielt die Carabinieri-Marke hoch.
    Der Mann zögerte verunsichert.
    Das reichte Gray.
    Er schoss an dem Mann vorbei, der sich mit einem Hechtsprung in Sicherheit brachte. Seichan folgte ihm. Sie gelangten auf den Gang, der um die ganze Arena herumführte. Der höhlenartige, schattige Weg war gesäumt von Torbogen und Säulen. Das Röhren der Motoren hallte ohrenbetäubend laut von den Wänden wider.
    Links knallten Schüsse. Einer der Lamborghinis schoss über die sonnenbeschienene Plaza. Ein Mann feuerte mit einem Sturmgewehr aus dem Beifahrerfenster. Die Steinwände und Stahltore boten ihnen jedoch Schutz. Funken sprühten von den Gittern.
    Hinter ihnen ertönte ein lautes Krachen. Ein zweiter Lamborghini hatte das Eingangstor durchbrochen und jagte ihnen hinterher. Bedauerlicherweise bot der Rundweg dem kleinen Sportwagen ausreichend Platz.
    Als eine Explosion ertönte, blickte Gray wieder nach vorn. Ein verbogenes, qualmendes Stahltor flog auf den Rundweg. Der dritte Lamborghini schoss durch die Lücke, kam schlitternd zum Stehen und blockierte ihnen den Weg.
    Eine dunkel gekleidete Gestalt beugte sich aus dem Fenster und zielte auf sie.
    »Nach rechts!«, schrie Rachel und zeigte auf eine steinerne Rampe.
    Gray riss das Motorrad herum und stellte das Bein aus. Die Maschine geriet ins Rutschen und legte sich gefährlich auf die Seite. Als die Maschine zu stürzen drohte, schrammte Gray mit der Kniescheibe übers Pflaster. Er biss die Zähne zusammen und riss das Motorrad wieder hoch.

    Die Rutschpartie rettete ihm das Leben. Es knallte ohrenbetäubend laut, dann schoss ein spiralförmiger Kondensstreifen an ihnen vorbei und verfehlte Gray nur um Zentimeter. Er spürte die Hitze an der Wange.
    Die Granate traf die Windschutzscheibe des anderen Lamborghinis. Eine Stichflamme schlug aus dem Fenster, der Wagen wurde hochgeschleudert und blieb auf der Seite liegen.
    Unterdessen steuerte Gray die Rampe an. Seichan und Kowalski waren bereits einer der gewaltigen Stützsäulen ausgewichen und hielten auf sie zu. Beide Maschinen erreichten die Rampe gleichzeitig, schossen eine kurze, schattige Passage entlang und gerieten wieder in den Sonnenschein.
    Am Ende der Rampe gelangte das Stadion als Ganzes in Sicht. Das Kolosseum war in vier gewaltige Ebenen unterteilt. Obwohl es im Laufe der Jahrhunderte von Vandalen, Bränden, Erdbeben und Kriegen verwüstet worden war, strahlte es noch immer alterslose Erhabenheit aus, ein Zeugnis seiner Zeit und der Geschichte. Unmittelbar vor ihnen lag die Arena, wo Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen stattgefunden hatten. Damals war der Tod ein Sportereignis gewesen. Der Holzboden war längst verrottet, und nun lag das Kellerlabyrinth mit den gemauerten Gängen und den Zellen, in denen Tiere, Sklaven und Gladiatoren untergebracht gewesen waren, offen zutage.
    Ein erhöhter Plankenweg überspannte die offene Grube und endete an der anderen Seite der Arena auf einer ebenerdigen Bühne. Gray überlegte nicht lange. Ohne abzubremsen, raste er den schmalen Weg entlang. Das Motorengedröhn der beiden Maschinen hallte von den Rängen

Weitere Kostenlose Bücher