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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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wider und weckte die Gespenster der damaligen Zuschauer, die klatschend und johlend nach Blut verlangt hatten.
    Auch heute sollten die Gespenster nicht enttäuscht werden.
    Erneut wurden sie von hinten unter Beschuss genommen. Im Rückspiegel machte Gray zwei Schützen aus, die sich am Ende
des Plankenwegs postiert hatten. Sie hatten Sturmgewehre angelegt. Nach dem ersten wilden Kugelhagel war Seichan gezwungen, ihre Maschine fallen zu lassen, denn der Hinterreifen war geplatzt. Das Motorrad schlitterte über den Weg. Seichan und Kowalski wälzten sich ineinander verklammert über die Planken.
    Kowalski wollte sich auf die Knie aufrichten, doch Seichan beförderte ihn mit einem Stoß aus der Schusslinie. Beide stürzten vom Plankenweg in die Grube.
    Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Ohne jede Deckung und den Schüssen der Angreifer preisgegeben, würden Gray und Rachel es niemals bis zur anderen Seite schaffen. Wenn die Fremden erst einmal ihre Positionen gesichert hätten und sie unter gezieltes Feuer nehmen würden, kämen sie niemals lebend dort an. Gray bremste heftig. Er wusste, es blieb ihm weniger als eine Sekunde. Er drehte sich herum, fasste Rachel um die Hüfte und warf sich mit ihr auf den Plankenweg.
    Gray hielt Rachel fest und rollte sich ab, bis er mit ihr zusammen in die Dunkelheit der Grube stürzte.
    2:35 Washington, D. C.
    PAINTER BEUGTE SICH zum Monitor vor. »Können Sie noch näher rangehen?«
    Der Satellitentechniker schüttelte den Kopf und lehnte sich zurück. »Das ist die beste Auflösung, die sich erzielen lässt. Ich könnte das Signal zwar schärfen, aber das würde stundenlange Rechenzeit erfordern.«
    Painter wandte sich an Kat. Sie telefonierte. Er fing ihren Blick auf.

    »Das italienische Militär greift ein«, sagte Kat. »In zehn Minuten ist es vor Ort. Die Polizei hat das Gebiet bereits abgesperrt. «
    Painter blickte wieder auf den Bildschirm. Als die Motorräder ins Kolosseum hineingerast waren, hatten sie sie aus den Augen verloren. Sekunden später tauchten sie in der Arena wieder auf. Das Bild war allerdings unscharf, Einzelheiten waren keine zu erkennen. Ein Motorrad legte sich plötzlich auf die Seite und schlitterte ein paar Meter weiter, bevor es zum Stillstand kam. Kurz darauf bremste auch die zweite Maschine und kam zum Stehen. Verschwommene Bewegungen waren auszumachen, dann kehrte anscheinend Totenstille ein.
    Aufgrund der schlechten Auflösung war nicht zu erkennen, ob Tote auf der Rampe lagen.
    Monk blickte dem Techniker über die Schulter und zeigte auf den Monitor. »Sir, ich glaube, ich sehe da etwas. Auf der Brücke.«
    Der Techniker nickte. »Könnten zwei Personen sein. Vielleicht auch drei.«
    Monk tippte auf die flackernden Pixel. Sie näherten sich den Motorrädern. Trotz der schlechten Auflösung glaubte er, den Pirschgang von Jägern zu erkennen.
    »Verschwinde endlich, Gray«, murmelte er, halb Aufforderung, halb Stoßgebet.
    8:36 Rom, Italien
    RACHEL LEHNTE SICH an Grays Schulter an. Bei jedem Schritt zuckte ein stechender Schmerz durch ihr rechtes Bein. Beim Sturz in den Keller des Kolosseums hatte sie sich das
Knie geprellt. Während sie neben Gray herhumpelte, blickte sie sich um.
    Da die Sonne noch tief stand, herrschte hier unten tiefer Schatten. Von ihrem Onkel Vigor wusste sie, dass der Keller als Hypogäum bezeichnet wurde. Hier waren alle möglichen Tiere – Löwen, Elefanten, Tiger, Giraffen – sowie Sklaven und Gladiatoren untergebracht gewesen. Die Käfige und Kulissen hatte man mit primitiven Aufzügen nach oben befördert.
    Jetzt waren von dem ganzen Spektakel nurmehr verfallene Mauern, leere Kammern und kleine Zellen geblieben. Gras und Unkraut bedeckten den Boden. Da die Abdeckung fehlte, war die oberste Ebene der Sonne und dem Regen ausgesetzt. Aufgrund des fragilen Zustands der alten Gemäuer und der Gefahr von Einstürzen war dieser Bereich für Touristen gesperrt – für Archäologen galt das freilich nicht. Onkel Vigor hatte Rachel in ihrer Jugend hierher mitgenommen.
    Wenn ich mich nur orientieren könnte …
    Unvermittelt hielt Gray an. Hinter sich hatte er eine verstohlene Bewegung wahrgenommen: ein Scharren am Stein und schweren Atem. Er und Rachel schlüpften in eine leere Zelle. Zwei Gestalten tauchten auf.
    Rachel spürte, wie Gray sich entspannte. »Seichan . . .«
    Seichan zischte leise und legte den Zeigefinger an die Lippen. Kowalski folgte ihr. Seine eine Gesichtshälfte war blutverschmiert. Über dem Auge hatte

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