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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hinter sich gesichert, als hätte man ihn daran festgenagelt.
    Die Blase berührte seine Schläfe und zögerte dann, als ob sie ihre Position überprüfen würde. Dann legte sie sich trotz der lautstarken Proteste von Suloks Kameraden und seiner eigenen Flüche um seinen Kopf. Einen kurzen Moment lang waren seine grimmigen Züge leicht verzerrt durch den sie umgebenden gelben Nebel zu erkennen. Dann entzündete sich die Blase, was von weitaus lauteren Schreien begleitet wurde.
    Als die Flammen schließlich erloschen waren, war vom Kopf des Mannes nichts mehr übrig. Das obere Ende seiner Wirbelsäule stand versengt und rabenschwarz zwischen seinen Schultern hervor und rauchte wie ein ausgepustetes Streichholz. Das Feuer hatte sich teilweise in die Brusthöhle ausgebreitet. Die Löschsysteme summten, als die automatisierte Klimasteuerung im Verhörzimmer daran arbeitete, die Asche, den Ruß und vor allem den Gestank zu beseitigen.
    Kruger stand da und wartete geduldig, bis sich der Zorn der Überlebenden gelegt hatte. Ihre Beleidigungen, Drohungen und unangenehmen Beschreibungen seines Stammbaums glitten wie eine kalte Dusche an ihm herab: stärkend und reinigend. Als sie sich schließlich halbwegs beruhigt hatten, näherte er sich der kleinen Tibetanerin, die sich als ihre Anführerin ausgegeben hatte, und blieb einige Meter von ihr entfernt stehen. Auch wenn die Fesseln, mit denen sie an der Wandfestgebunden war, eigentlich unzerbrechlich waren, rechnete Kruger immer mit dem Schlimmsten.
    »Widerlicher Yakbastard!« Offensichtlich war sie noch nicht fertig. Er legte eine Hand auf den Kommunikator, woraufhin sie zusammenzuckte und den Mund hielt.
    »Schon besser«, meinte er. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die noch immer rauchende Leiche, die am anderen Ende der Reihe erschlafft in ihren Fesseln hing. »Eine notwendige Demonstration, um Ihnen zu zeigen, dass ich wenig Geduld mit Eindringlingen habe. Falls es Sie interessiert, das war eine Mischung aus Aerogel und Napalm. Widerspenstigen wird es gelegentlich auch als Mahlzeit serviert. Völlig unverdaulich.« Als er den Kommunikator vor seinen Mund hielt, bemerkte er die Angst, die diese Bewegung in ihren Augen auslöste. Rein vom professionellen Standpunkt aus gesehen genoss er ihre Reaktion.
    »Sie sind bereit, würde ich sagen.«
    Zwei Gestalten betraten den Raum, ein Mann und eine Frau. Die beiden Neuankömmlinge hatten eine ebenso unterschiedliche wie verwirrende Wirkung auf die letzten drei Gefangenen. Het Kruger gehörte einem Typ an, den sie kannten: Er war körperlich beeindruckend, zäh, tödlich, ausgesprochen selbstsicher und hatte sich mit Leib und Seele seiner Arbeit verschrieben. Doch aus diesen beiden wurden die Gefangenen auf den ersten Blick nicht schlau. Sie konnten sich nur damit trösten, dass es allen anderen ebenso gehen würde.
    Sie mussten Melds sein. Kein Mensch konnte so fett werden und sich trotzdem so leichtfüßig bewegen. Die Kleidung, die ihre aufgeblähten, riesigen Körper bedeckte, bestand aus farbenfrohen, aber unförmigen Hemden, die ihnen fast bis zu den Knien reichten, dazu trugen sie eine gelbe beziehungsweise blaue Hose, die auf ihren riesigen Füßen Falten schlug, wobei Letztere in dunklen, locker sitzenden Stiefeln steckten, die unnatürlich hoch und breit aussahen. Die Haut der Frau hatte die Farbe von verbrannter Schokolade, während der Teint des Mannes vermuten ließ, dass er unter schwerer Gelbsucht litt. Ihre riesigen dunklen Augen waren so tief in ihren angeschwollenen, mit Fett überladenen Gesichtern versunken, dass man ihre Farbe nicht mehr genau erkennen konnte. Ihre Nasenlöcher waren groß, und ihre Münder erinnerten einige der Gefangenen an auf dem Festland lebende Fische.
    Sie kamen in einem ballettartigen Watschelgang näher und blieben direkt hinter dem Sicherheitschef stehen. Als sie den Mund aufmachten, schienen die unerwartet leisen Worte aus dem tiefsten Inneren ihrer gewaltigen, massigen Körper zu kommen.
    »Warum wollten Sie in Nerens eindringen?«, fragte der Mann.
    Die Anführerin der Gruppe versuchte zu erkennen, was für einen Akzent der Mann hatte. Kam er aus Tonga oder vielleicht Samoa? Diese Herkunft würde zum Übergewicht des Verhörspezialisten passen. Aber da waren zu viele abgehackte Konsonanten und die typische Weichheit fehlte in der Frage, die auf einen polynesischen Ursprung hingedeutet hätte. Ein Melanesier vielleicht oder doch ein Einheimischer aus einer Gegend südlich der

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