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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Sahelzone.
    Sie antwortete, ohne zu zögern. Der Sicherheitschef hatte seinen Kommunikator noch nicht wieder eingesteckt. Natürlich war ihr klar, dass ihre Antwort eigentlich keine Bedeutung hatte. Ihre Teamkameraden und sie waren so oder so dem Tod geweiht. Jetzt ging es nur noch darum, auf welche Art und Weise sie sterben würden.
    »Wir wurden von einem Schweber abgesetzt, sollten eine allgemeine Aufklärungsoperation durchführen und uns dann wieder in Guangzhou melden.«
    »Was genau sollten Sie melden?«, wollte die korpulente Frau wissen. Obwohl sie einen ähnlichen Körperbau und etwa die gleiche Größe wie ihr männlicher Kollege hatte, unterschied sich ihr Akzent drastisch von seinem.
    Die gefesselte Frau zuckte so gleichgültig mit den Achseln, wie es ihre Bande zuließen. »Man hat uns gesagt, wir sollen die Augen nach ungewöhnlichen Materialien offen halten. Plastik, Komposite und vor allem Metalle.«
    Diese Antwort bewirkte, dass sich die beiden aufgeschwemmten Gestalten auf einmal angeregt unterhielten. Die Anführerin der Eindringlinge versuchte zwar, sie zu belauschen, aber sie sprachen zu leise und zu undeutlich, sodass sie nur hin und wieder ein Wort der Debatte verstehen konnte. Als das übergewichtige Paar seine Diskussion beendet hatte, wandte sich der Mann an den Sicherheitschef. Dieses Mal waren seine Worte laut genug, und jeder konnte ihn verstehen.
    »Das ist alles. Wir sind hier fertig. Die Dispensierung ist Ihre Aufgabe, Mr Kruger.«
    Der Sicherheitschef nickte, und die beiden Dicken verließen den Raum, wobei sie Probleme hatten, ihre massigen Körper durch die schmale Tür zu bugsieren. Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, drehte sich Kruger wieder zu seinen Gefangenen um.
    »Sie haben den Mann gehört. Die Dispensierung obliegt mir. Angesichts Ihrer kollektiven Inkompetenz würde ich Sie als relativ harmlos einstufen. Von dem Moment an, in dem Ihr Herumstolpern den äußeren Sicherheitsperimeter der Anlage auf Ihre Anwesenheit aufmerksam gemacht hat, bis zu demAugenblick, in dem Sie bewusstlos wurden, standen Sie stets unter Beobachtung. Sie wurden schließlich aufgegriffen, weil wir es leid waren, Sie zu überwachen.«
    Man musste den Gefangenen zugutehalten, dass einige von ihnen einen bissigen Kommentar abgaben.
    »Ich werde meine Zeit nicht damit vergeuden, Ihnen einen Vortrag zu halten. Ich habe was Besseres zu tun, da wichtigere Dinge meine Aufmerksamkeit erfordern. Sie haben kooperiert, daher werden wir Sie freilassen. Letzten Endes sind Sie ja doch nur niedere Vertragsarbeiter, die Befehle ausführen, und Sie haben innerhalb der Anlage niemandem geschadet.« Er deutete auf den verbrannten Menschen am anderen Ende der Reihe. »Sie haben ein fünfundzwanzigprozentiges Sterbegeld gezahlt, das per Zufall festgelegt wurde. Das sollte Ihnen Warnung genug sein.«
    Die Gefangenen waren völlig verblüfft, als wäre Kruger auf einmal zu einem Medienstar avanciert und hätte verkündet, dass ihre momentanen Umstände eigentlich nur ein clever durchgeführter Streich und sie eigentlich Teilnehmer eines Reality-Live-Vids waren. Als er die Hand hob, um ihr überraschtes Gemurmel zu unterdrücken, schenkte ihm die Anführerin der Gruppe einen eisigen Blick.
    »Wir haben ein paar Fragen beantwortet und können jetzt gehen?«
    Kruger wackelte gleichmütig mit dem Kopf. »In gewisser Weise. Sie werden vor den Nerens-Sicherheitsperimeter gebracht und freigelassen.« Sein Tonfall wurde etwas härter. »Ohne Ausrüstung und Kleidung. Sie bekommen nicht einmal Schuhe. Ich bin seit langer Zeit Sicherheitschef dieser Anlage und vertraue darauf, dass die Namib das letzte Urteil in Bezug auf Ihr illegales Eindringen sprechen wird.«
    Die andere Frau wollte schon protestieren, wurde aber von der Gruppenanführerin zum Schweigen gebracht, die sie anfauchte: »Halt den Mund.« Niemand wusste besser als sie, was für eine unglaubliche Chance sie bekamen. Sie musste sich große Mühe geben, nicht zu grinsen.
    »Wir sind dankbar für Ihre Güte. Als Profi weiß ich, dass wir sie nicht verdient haben. Ich hätte auch nicht damit gerechnet.«
    »Ich bin ebenfalls Profi«, erwiderte Kruger gelassen, »und ich weiß, dass Sie völlig recht haben.« Er hob den Kommunikator. Die Gefangenen erstarrten, aber die Befehle, die der Sicherheitschef gab, waren an seine Mitarbeiter gerichtet und nicht an tödliche Apparate. Durch die Tür traten einige seiner Leute, die sich daranmachten, die Fesseln der

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