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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sie.« Der Schütze an der Backbordseite streichelte das hintere Ende seiner Waffe, als würde er eine Katze liebkosen. »In diesem Fall wird das kein sehr schönes Erwachen.«
    »Immer locker bleiben, Raki.« Kruger kannte den Tonfall. Wie viele andere war der jüngere Mann gelangweilt. Die Rotation war in jeder Abteilung in Nerens ein Problem, auch in der Sicherheitsabteilung. Die Isolation, der Mangel an Abwechslung, die Einschränkungen der individuellen Bewegungsfreiheit sowohl innerhalb als auch außerhalb der Anlage, all das bewirkte, dass das Personal schneller als andernorts gefährdet war, einen Burn-out zu bekommen. Wenige blieben länger als ein Jahr. Sogar noch weniger schafften es, so lange auf ihrem Posten zu bleiben, bis ihre eigentliche Einsatzzeit vorüber war. Unter den Angestellten war er so etwas wie ein Dinosaurier. Gelegentlich sorgte die Anstrengung, einen Arbeitsvertrag erfüllen zu müssen, zusammen mit der Abgelegenheit und Isolation, dafür, dass ein Mitarbeiter durchdrehte, wie beispielsweise dieser unglückliche Ouspel.
    Während der Schweber in Richtung Westen flog, fragte sich Kruger, was aus dem verschwundenen Angestellten geworden war. Vermutlich war er aus eigenem Antrieb geflohen, angetrieben von einer persönlichen Psychose. In diesem Fall musste er in dem riesigen Sperrgebiet gestorben sein, wie jeder andere, der versucht hatte, die Anlage zu verlassen, ohne zuvor die formelle Entlassungsprozedur zu durchlaufen. Wahrscheinlich nagten Hyänen gerade die Knochen des Technikers ab.
    »Ich habe das Ziel auf dem Bildschirm, Sir.« Die Hände der Pilotin glitten sanft über die Instrumente, und das Sicherheitsschiff wurde langsamer. »Wie lauten Ihre Befehle?«
    Mit einem Seufzer setzte sich Kruger gerade auf seinen Sitz und nahm die Beine von der Konsole. Es war Zeit, an die Arbeit zu gehen. »Sipho, wo sind Sie?« Der Sicherheitschef wusste, dass er die Antwort auf diese Frage auch leichter erhalten konnte, indem er einfach auf die Anzeige auf der Konsole vor sich sah, doch es war immer gut, sich die Position seiner Verstärkung verbal bestätigen zu lassen.
    »Wir nähern uns aus dem Südosten, Het.« Die Stimme drang klar und deutlich aus dem Ohrhörer des Sicherheitschefs. »Sollten in etwa fünf Minuten vor Ort sein. Halten wir uns zurück oder landen wir sofort?«
    »Halten Sie sich zurück und bleiben Sie in der Luft, aber nahe genug, um Sichtkontakt zu behalten. Bis jetzt haben wir nichts, und nichts gefällt mir gar nicht. Das könnte bedeuten, dass sie sich verstecken.«
    »Glauben Sie, die erwarten uns?«
    Kruger dachte nach. »Sie können unmöglich wissen, dass ihre Anwesenheit hier entdeckt worden ist. Ich bezweifle,dass sie so bald nach Betreten der verbotenen Zone mit Gesellschaft rechnen. Einer meiner Schützen glaubt, sie würden schlafen. Das ist möglich, insbesondere wenn sie gestern in den Sandsturm geraten sind. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie keinen automatisierten Alarm oder sogar automatische Waffen haben. Ich gehe als Erster rein, mache den üblichen Rundgang und warne sie, wie wir es immer tun. Dann sehen wir weiter.«
    » Minaqonda   … verstanden.«
    Der zweite bewaffnete Firmenschweber war gerade mal als kleiner Punkt am östlichen Horizont zu sehen, als Krugers Schiff über die letzte niedrige Anhöhe flog und das Ziel in Sicht kam. Man musste nicht das geübte Auge des Sicherheitschefs besitzen, um zu erkennen, dass etwas nicht stimmte.
    Die zerfetzten Leichen, die halb vergraben im Sand lagen, waren Beweis genug.
    »Kreisen«, wies er die Pilotin an. »Hoch, aber in Reichweite. Waffen aktivieren.« Ernüchtert durch den Anblick so vieler regloser menschlicher Gestalten, die langsam von der Wüste vereinnahmt wurden, machte keiner der Schützen im Schweber einen klugen Spruch. Sie hielten die Hände am Abzug und waren bereit, die elektrisch betriebenen Waffen im nächsten Moment ihr zerstörerisches Potenzial entfalten zu lassen.
    »Da rührt sich nichts.« Die Finger der Frau am Scanner und ihre Tentakelspitzen bewegten sich sehr effizient über die Konsole. »Auch keine Wärmesignaturen. Individuelle Anzeigen sind kalt.«
    »Vielleicht ist im Schweber noch jemand am Leben und wird abgeschirmt.« Kruger dachte laut. Da so viele Tote auf dem Boden vor dem abgestürzten Schiff lagen, war es sehr unwahrscheinlich, dass im Inneren jemand überlebt hatte, docher achtete bei der Einhaltung der Sicherheit immer darauf, dass er auch auf das

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