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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Kasten auftrug, befürchtete Ingrid schon, die kleine Reisedose wäre geleert, bevor sie alle vom Leopard zugefügten Wunden geschlossen hatte, doch sie war in der Lage, die Frau komplett damit zu behandeln. Missbilligend sah er ihre Bemühungen mit an.
    »Nichts mehr für uns übrig«, meinte er dann, als sie den leeren Behälter wegwarf.
    Die Ingrid Seastrom, die ihm antwortete, war nicht dieselbe Frau, die Savannah einige Wochen zuvor verlassen hatte. Daher klang ihre Antwort auch völlig anders als erwartet. »Dann verletz dich eben nicht. Und falls jemand auf dich schießt, kann dir eine Reisedose voll Sprayhaut auch nicht mehr helfen.«
    »Wie beruhigend«, knurrte er.
    »Prognose ist Teil meiner Arbeit. Kostet nichts extra.« So langsam klinge ich schon wie er , dachte sie leicht irritiert. Dann schob sie ihre Arme unter die Achseln der verletzten Frau. »Können Sie stehen?«
    Eine kurze Pause, dann: »Ja, ich denke schon.« Mit der Hilfe der Ärztin stand !Nisa von ihrem Ruheplatz auf.
    Zuerst glaubte Ingrid, der Rücken der Frau wäre verletzt, da sie sich anscheinend nur halb aufrichtete. Doch als sie einen Schritt nach hinten machte, erkannte sie, dass die Frau tatsächlich stand. Allerdings stand sie nicht wie ein normaler Mensch. Nicht einmal wie ein normaler Meld.
    Sie stand auf allen vieren.
    In dieser Position wurde das ganze Ausmaß ihrer radikalen Melds erst offensichtlich. Ihre Handgelenke waren manipuliert worden, sodass der Handballen jetzt so hart wie ein Huf war. Während beide Hände noch wie zuvor zum Greifen genutzt werden konnten, waren sie jetzt überdies dazu gedacht, den Oberkörper der Frau ebenso effizient zu stützen wie ihre Füße. Bei Letzteren waren die Knöchel gebrochen, radikalisiert, verstärkt und neu eingesetzt worden, sodass beide Füße jetzt nur nach vorne zeigen konnten. !Nisas Beine waren verstärkt worden, und jeder Muskel war für das Rennen eingestellt und maximiert. Ihre Hüftgelenke hatte man gedreht (anders konnte Ingrid es sich angesichts ihrer momentanen Position einfach nicht vorstellen). Der Hals war ebenfalls verstärkt worden, ferner neigte er sich nun leicht nach hinten und war wie bei einem Meld-Laufstegmodel in die Länge gezogen.
    Während sie über die bemerkenswerte Manipulation des Körpers der Frau nachdachte, fragte sich Ingrid, ob diese überhaupt noch aufrecht stehen konnte. Kein Meld, den sie je gesehen oder über den sie je gelesen hatte, war derart extrem manipuliert worden. Jeder, der !Nisa zuerst von hinten sah, musste sie für ein Tier halten.
    Doch es handelte sich nicht einfach nur um ein Tier-Meld. Davon gab es mehr als genug. Vor ihr stand der ernsthafte Versuch, einen Menschen als ausgereiften Vierfüßer neu zu erfinden. Dieser Meld war ein herausragendes Beispiel für die Leistungsfähigkeit eines Biochirurgen. Der nächste Schritt konnte Ingrids Ansicht nach nur der Versuch sein, eine komplette Umkehr der Zweifüßerentwicklung vorzunehmen.
    »Warum?«, hörte sie sich fragen. »Warum sehen Sie so aus? Wer hat Sie zu dem gemacht?«
    »Es gibt eine sehr gute Klinik in Gaborone.« !Nisa drehte den Kopf und den Hals ganz nach hinten, lehnte sich zurück und bewies, dass sie wie jede Antilope in der Lage war, sich die verletzte und frisch verarztete Hüfte zu lecken. »Sie gehört uns. Meinem Volk. Sie ermöglicht es uns, mehr von dem zu sein, was wir immer gewesen sind.« Sie ließ von ihren Wunden ab und sah ihre neuen Freunde an. »Wir sind die San. Das Volk der Wüste.«
    »Wollen Sie damit sagen«, wollte der erstaunte Whispr wissen, »dass es noch andere gibt, die so aussehen wie Sie?«
    »Wir sind die San«, erwiderte !Nisa nur. »Eines Tages werden wir alle so aussehen.« Sie drehte sich um. »Kommen Sie, ich werde es Ihnen zeigen.« Als sie zögerten, trat sie mit einer Hand   – oder war es ein Vorderbein?   – aus. »Kommen Sie. Oder haben Sie Angst?« Sie warf einen bedeutungsschwangeren Blick gen Himmel. »Es ist Tag, und wir sind hier ungeschützt. Möchten Sie lieber mit mir oder mit einer Firmendrohne gehen?«
    Nachdem sie ihre Rucksäcke geholt hatten, folgten Whispr und Ingrid der bemerkenswerten und beunruhigenden Meld weiter flussaufwärts. !Nisa fuhr mit ihrer Erklärung fort, während sie dem langsam fließenden Fluss folgten, der oft völlig im Sand verschwand.
    »Lange Zeit wurde mein Volk verspottet, verhöhnt und sogar von jenen gejagt, die in das Gebiet unserer Ahnen eingedrungen sind. Weiße, Schwarze, es

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