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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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dieser Hinsicht konnte ihm selbst Kapstadt einiges bieten.
    Diese große Stadt im Süden lag jetzt jedoch weit hinter ihm, fast so weit die karge, nackte Küste entlang, die er gerade bereiste, wie es nur möglich war. Ruhiger, komplett kontrollierter Zorn trieb ihn genauso effektiv an wie das kleine Senkrechtstarter-Flugzeug, dessen einziger Passagier er war und dessen Treibstoff aus der Flaschenpflanze gewonnen wurde. In seinem kleinen Körper brodelte mehr als genug Zorn, um ihn voranzutreiben. Er war wütend auf seine Auftraggeber, dass sie ihm diese Mission übertragen hatten. Er war wütend auf das dumme ungleiche Paar, dem es auf unerklärliche Weise gleich mehrfach gelungen war, ihm zu entwischen, auch wenn das eigentlich unmöglich war. Er war wütend auf diejenigen, die ihm hätten helfen können, diesen Fall schon viel früher abzuschließen. Aber vor allem war er wütend auf sich selbst, weil er zugelassen hatte, dass dieses Projekt vor die Hunde ging, dass es Zeit vergeudete und einnahm, die er viel lieber damit verbracht hätte, seinen einfachen, aber dennoch unorthodoxen Gelüsten zu frönen.
    Tja, schon bald wird es endlich vorbei sein, versicherte er sich, als das Flugzeug den Schwenk in Richtung Inland ausführte und zum Sinkflug überging. Das Blaugrün unter ihm machte einem Gelbbraun Platz. Auf der anderen Seite des Flugzeugs konnte er durch das Fenster neben dem schweigenden Piloten, dem einzigen anderen Menschen in diesem Flugzeug, sehen, wie ein Frachtschiff, das die Segel eingeholt hatte, Container an einem Hafen mit nur einem Pier ablud. Nach wenigen Augenblicken war es nicht mehr zu sehen. In der Ferne erhoben sich Berge in bescheidene Höhe, was jedoch nur an der verzerrten Perspektive lag. Molé kannte sich mit der Topografie aus. Würde das Flugzeug in gerader Linie weiterfliegen, dann müsste es beinahe den ganzen Kontinent überqueren, bis es auf etwas traf, das einer bevölkerungsreichen Gegend ähnelte. Trotz der Fortschritte dank der modernen Technologie waren der Westen und die Mitte des südlichen Afrikas noch ebenso unwirtlich, wie sie es beim Auseinanderbrechen des Gondwanalands gewesen waren.
    Er konnte keine Landebahn erkennen. Der Senkrechtstarter brauchte auch keine. Die tief unter der flachen, trockenen Ebene verborgene Elektronik leitete das Flugzeug nach unten. Diese Anlage konnte man gut verbergen, da die Umgebung genauso aussah wie der Landeplatz. Erst als das Jaulen der kompakten Jets des Fliegers die überwältigende Stille durchbrach und es allein auf Batterieenergie weiterrollte, öffnete sich ein beachtlicher Teil des falschen Steins wie eine moderne Zugbrücke, um eine abfallende Rampe zu offenbaren, die sich sanft nach unten neigte. Die Bremsen quietschten wie ein urzeitlicher Eber, und dann glitt das Flugzeug in den Boden, als würde eine Spinne ihren Bau betreten.
    Das Licht ging automatisch an, als die Hangarabdeckungüber ihnen wieder geschlossen wurde. An beiden Seiten des Flugzeugs erschienen Gestalten und lenkten es auf seinen Parkplatz zwischen mehreren anderen Flugzeugen. Mit zwei Ausnahmen waren diese alle etwa genauso groß wie das Privatflugzeug, das ihn von Kapstadt hierher gebracht hatte. Zwei größere Jets, deren Flügel sich wie die eines Schmetterlings ausfalten ließen, waren für Führungskräfte gedacht, luxuriös ausgestattet und konnten nonstop von Nerens in Metropolen wie Abuja, Accra und sogar Casablanca fliegen.
    Der Gedanke an zivilisierte Städte, in denen es alle modernen Annehmlichkeiten gab, deprimierte ihn, doch er zwang sich, ihn aus seinem Kopf zu verbannen. All diese Freuden würden ihm offenstehen, sobald er seinen Auftrag erfüllt hatte, und dann würde er sie sich erst recht leisten können. Als sein Sicherheitsharnisch gelöst war, stand er auf und ging ins Heck des Fliegers, wobei er sich auf seinen Gehstock stützte. Der Pilot blieb hinter ihm zurück und ignorierte seinen Passagier, während er in den vor seinem Mund angebrachten Vorec sprach. Im Verlauf des Fluges von Kapstadt in Richtung Norden hatte der sture Flugzeugführer vielleicht zwei Sätze mit seinem Passagier gewechselt.
    Ich darf nicht vergessen, den Mann für seine professionelle Art zu loben, dachte Molé, während er darauf wartete, dass die Tür geöffnet wurde und sich die integrierte Treppe ausklappte. Er wartete nicht darauf, dass der Pilot ihm folgte. Das konnte der Meld auch gar nicht. Als wahrer und hingebungsvoller Flieger hatte er sich so

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