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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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darauf gefreut hätte, aber ich verabscheue Unterbrechungen der Routine.«
    »Was das betrifft, sind wir einer Meinung   … Kollege.«
    Krugers Meinung über seinen Gast verbesserte sich ein wenig. »Ich hatte mit jemandem gerechnet, der etwas   …«
    »Jünger ist?«, beendete Molé den Satz für ihn.
    Kruger nickte. »Und größer.« Sein Grinsen war nur angedeutet. »Natürlich nur vom ›professionellen Standpunkt‹ aus, wenn Sie verstehen.« Ohne seinen Besucher aus den Augen zu lassen, wandte er sich an ein verborgenes Mikrofon. »Danae, könnten Sie bitte kurz hereinkommen?«
    Molé reagierte nicht, als die Tür hinter ihm aufglitt und die Rezeptionistin den Raum betrat. Sie blieb dicht neben seiner linken Seite stehen und beugte sich vor, sodass er gezwungen war, mehr von ihr zur Kenntnis zu nehmen. Ihr nach Ylang-Ylang duftendes Parfum attackierte seine Nase. Sie hatte die Hände auf die Knie gestützt und sah ihn mit ihren blassblauen Augen an. Ihre Stimme glich einem Trillern, das bestimmte Teile eines Männerkörpers erbeben ließ.
    »Kann ich Ihnen irgendetwas bringen, Mr Molé? Haben Sie einen Wunsch? In Situationen wie diesen stehe ich unseren Gästen stets zur Verfügung.« Kruger sah sich das Ganze von der anderen Seite seines Schreibtischs mit unbewegter Miene an.
    Molé blickte ihr in die Augen, ohne zu blinzeln. »Sosehr mich Ihr verlockendes Angebot auch in Versuchung führt, so werden Sie meine persönlichen Vorlieben vermutlich nicht teilen, Miss Danae. Sie sind sehr hübsch und haben schöneBrüste und gute Hüften. Außerdem ist mir aufgefallen, dass das Befeuchtungsgerät in der Mitte der Letzteren mit einem sehr starken Schlafmittel aufgeladen wurde. Ich würde Ihnen empfehlen, es durch ein kleineres und weniger auffälligeres Modell zu ersetzen.« Ihr Gesicht erschlaffte, und er grinste. »Dann wäre es auch nicht so leicht zu entdecken. Dasselbe gilt für die Flistole, die Sie an Ihrem wohlgeformten und ansehnlichen rechten Oberschenkel befestigt haben. Viel zu auffällig.«
    Sie richtete sich auf, und ihr einnehmendes Lächeln verschwand. »Das ist bis jetzt noch niemandem aufgefallen.«
    »Nun, das muss nicht unbedingt stimmen«, widersprach er ihr. »Sie meinen, dass bis jetzt noch nie jemand etwas dazu gesagt hat. Das heißt noch lange nicht, dass es bisher nicht bemerkt wurde. Etwas, zu dem kein Kommentar abgegeben wird, hört noch lange nicht auf zu existieren. Das hier beispielsweise.« Seine Hand schoss vor und packte sie zwischen den Beinen.
    Trotz ihres Schocks schlug sie sofort mit der rechten Hand fest zu, wobei die Handkante auf seinen Hals zielte. Er parierte den Schlag problemlos mit seiner linken Hand, während er mit der rechten den Gehstock nach oben schwang. Die Spitze, aus der jetzt eine Nadel ragte, blieb weniger als einen Zentimeter vor ihrem linken Auge in der Luft stehen. Sie erstarrte. Im Raum herrschte auf einmal Totenstille.
    Kruger faltete die Hände vor sich auf der Tischplatte und sagte ruhig: »Das wäre vorerst alles, Danae.«
    Die Rezeptionistin entfernte sich rückwärts von dem Gast, wobei sie ihre pochende Hand hielt, nickte und zog sich dann in den Empfangsbereich zurück. Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, drehte sich Molé lässig wieder zu seinem Gastgeber um. Die unter der Schreibtischoberfläche des Sicherheitschefs verborgenen Monitore zeigten an, dass die Atmung und der Herzschlag des Besuchers während der ganzen Konfrontation unverändert geblieben waren.
    »Sie ist schnell. Und sie ist dekorativ. Ein nützliches Werkzeug, aber sie muss lernen, ebenso mit Kritik wie mit dem Unerwarteten umzugehen.«
    Kruger schüttelte den Kopf. »Ich würde behaupten, dass Sie deutlich unerwarteter sind als jeder, dem sie zuvor begegnet ist, Mr Molé. Ich werde mit ihr über die versteckten Waffen reden.«
    Molé nickte. »Was die Überprüfung meiner Kompetenz angeht, war das noch relativ stressfrei. Sie müssen verstehen, dass in meinem Alter Frauen bestenfalls eine Ablenkung, aber keinesfalls ein Ansporn sind. Jedenfalls hoffe ich, dass es keine weiteren Spielchen mehr geben wird.«
    »Warum sind Sie hier?«
    »Das ist schon besser.« Zufrieden, dass die Diskussion jetzt auf einer rein professionellen Ebene weitergeführt wurde, lehnte sich Molé auf seinem Stuhl zurück. Kruger dachte, dass der alte Mann beinahe darin verschwand. »Ich bin hier, weil ich einen Auftrag abzuschließen gedenke, der schon viel zu lange dauert.«
    Kruger

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