Signale
du die Antwort weißt. Ich möchte sie hören. Um Gottes willen, Dan! «
Fleury schaute sich nach allen Seiten um, als bemerke er die glühenden Lichtpünktchen zum ersten Mal. Vielleicht ist es so, dachte Marchand.
Schließlich sagte er: »Nun, es gibt einen Hinweis …«
Marchand wartete. Er besaß große Erfahrungen im Warten.
»Es gibt da einen jungen Mann«, begann Fleury erneut. »Sein Name ist Eisele. Ein Mathematiker, kannst du dir das vorstellen? Er hatte eine Idee.«
Fleury holte einen Sessel und setzte sich.
»Beileibe nicht perfekt«, fügte er hinzu. »In der Tat«, sagte er, »viele Leute nehmen an, es würde nicht funktionieren. Natürlich kennst du die Theorien. Einstein, Lorentz-Fitzgerald, die ganzen Kapazitäten – sie sprechen alle dagegen. Es nennt sich – stell dir vor! – Polynomiation.«
Er wartete vergeblich auf ein Gelächter. Dann sagte er: »Allerdings muß ich sagen, es scheint etwas daran zu sein, denn einige Tests …«
Marchand sagte sanft und mit enormer Beherrschung: »Dan, würdest du bitte zur Sache kommen? Laß uns zusammenfassen, was du bisher erzählt hast. Da ist der Bursche namens Eisele, und er hat sich etwas ausgedacht, verrückt, aber es funktioniert.«
»Also – ja.«
Marchand lehnte sich behutsam zurück und schloß die Augen. »Das heißt, wir haben uns alle geirrt. Besonders ich. Und unsere gesamte Arbeit …«
»Warte, Norman! Das darfst du niemals denken. Unsere Arbeit hat alle Voraussetzungen geschaffen. Ohne dich hätten Leute wie Eisele gar nicht die Möglichkeit dazu gehabt. Weißt du nicht, daß er mit unserer Unterstützung arbeitet?«
»Nein. Das wußte ich nicht.« Marchand warf der Tycho Brahe einen kurzen Blick zu. »Aber das hilft nicht viel. Ich vermute, daß fünfzigtausend Frauen und Männer, die eine große Spanne ihres Lebens dem Kälteschlaf geopfert haben, ähnlich wie du über meine Arbeit denken. Aber ich danke dir. Du hast mir gesagt, was ich wissen wollte.«
Als eine Stunde später Czerny in den Kartenraum trat, empfing Marchand ihn mit den Worten: »Ist mein Zustand gut genug, um eine Smith-Transformierung zu überstehen?«
Der Doktor stellte seine Tasche ab und nahm in einem Sessel Platz, bevor er antwortete.
»Wir haben niemand zur Verfügung, Norman. Seit Jahren gab es keinen Freiwilligen mehr.«
»Nein. Ich meine keinen menschlichen Körper. Ich will keinen selbstmordgefährdeten Spender – Sie sagten selbst, daß die menschlichen Transformierungen manchmal aus unerfindlichen Gründen Selbstmord begehen. Ich denke an einen Schimpansen. Warum sollte ich es besser haben als der junge Mann – wie war sein Name?«
»Sie meinen Duane Ferguson.«
»Klar. Warum sollte es mir besser gehen als ihm?«
»Hören Sie auf, Norman. Sie sind zu alt. Ihre phospholipoide …«
»Zum Sterben bin ich nicht zu alt, oder? Und mehr kann mir schließlich nicht passieren.«
»Es wäre nicht stabil! Nicht in Ihrem Alter; Sie verstehen die chemischen Notwendigkeiten nicht. Ich könnte Ihnen nicht mehr als ein paar Wochen versprechen.«
»Tatsächlich!« sagte Marchand fröhlich. »Soviel hatte ich gar nicht erwartet. Das ist mehr, als Sie mir jetzt versprechen können.«
Der Doktor wollte ihm das Vorhaben ausreden, aber Marchand hatte in sechsundneunzig Jahren zahlreiche harte Kämpfe gegen ihn ausgefochten und immer das letzte Wort gehabt, und nebenbei, er war Czerny gegenüber im Vorteil. Der Doktor wußte sogar besser als Marchand, daß ein hitziger Streit ihn umbringen würde. Als Czerny das Risiko einer Smith-Transformierung gegen das Risiko aufwog, darüber zu diskutieren, runzelte er mürrisch die Stirn, schüttelte widerwillig den Kopf und ging.
Langsam steuerte Marchand seinen Rollstuhl hinterdrein.
Er mußte sich nicht eilen, um die vielleicht letzte Tat seines Lebens einzuleiten. Es blieb noch jede Menge Zeit. Im Institut unterhielten sie einen Vorrat speziell gezüchteter Schimpansen, aber es würde mehrere Stunden in Anspruch nehmen, ein Exemplar vorzubereiten.
Ein Verstand verfiel bei der Smith-Transformierung der Verdammnis. Der Mensch würde zuletzt noch in der Lage sein, in den eigenen Körper zurückzukehren, bei einem Risiko von weniger als fünfzig Prozent Fehlerquote. Aber der Schimpanse würde nie mehr derselbe sein. Marchand überließ sich ganz der einsetzenden Strahlendosis, den feinen Titrationen seiner Körperflüssigkeiten, dem endlosen Ziehen und Schneiden und Kneifen. Er hatte schon zusehen können, es
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