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Signale

Signale

Titel: Signale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Sie entsprachen natürlich nicht dem Maßstab, aber Marchand begriff die Darstellung. Er rollte den Sessel den eingezeichneten Weg zum Mittelpunkt des Saales hinunter, blieb dort sitzen und sah sich um, gerade unter der gelben Kugel von Sol.
    Da war der blauweiße Sirius, der alle überstrahlte, Prokyon dicht darüber. Beide zusammen waren unvergleichlich hell, obschon der rote Altair auf seine Weise heller schien als Prokyon. In der Mitte der Darstellung gaben Sol und Alpha Centauri A ein brillantes Paar ab.
    Er starrte mit entzündeten Augen auf die größte Enttäuschung seines Lebens, Alpha Centauri B. So nah. So verlockend. So steril. Es war ein ironischer Spaß der Schöpfung, daß die nächstliegende und beste Möglichkeit, eine andere Heimat zu finden, keine Planeten hervorgebracht … oder hervorgebracht und wieder verschluckt hatte.
    Aber es gab andere Hoffnungen …
    Marchand suchte und fand Tau Ceti, gelb und matt. Nur elf Lichtjahre entfernt. Die Kolonie sollte sich inzwischen etabliert haben. Noch ein Jahrzehnt etwa, und es müßte eine Antwort eintreffen … falls es dort Planeten gab, auf denen Menschen zu leben vermochten.
    Das war die große Frage, die schon so oft eine verneinende Antwort gefunden hatte. Aber Tau Ceti ist noch immer erfolgversprechend, dachte Marchand fest. Es war eine schwächere und kältere Sonne als Sol. Aber es war ein G-Typ, und nach den spektropolarmetrischen Beobachtungen zu schließen, waren mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Planeten vorhanden. Und sollte es eine weitere Enttäuschung sein …
    Marchand richtete seine Augen auf 40 Eridani A, noch schwächer, noch weiter entfernt. Die Expedition nach 40 Eridani A war, so erinnerte er sich, mit dem fünften Raumschiff gestartet. Es mußte das Ziel bald erreichen – in diesem Jahr oder im nächsten vielleicht. Es gab keine sichere Methode, die Zeit zu schätzen, wenn man sich dicht unter der Lichtgeschwindigkeit bewegt …
    Aber jetzt lag die Höchstgeschwindigkeit natürlich höher.
    Der Gedanke an die Unzulänglichkeit bereitete ihm nahezu körperliches Unbehagen; langsamer als das Licht – wie hatte er das wagen können!
    Aber er besaß keine Zeit, um sie an solche oder überhaupt an irgendwelche Emotionen zu vergeuden. Er fühlte die Zeit verrinnen und richtete sich auf. Blickte sich um. Mit sechsundneunzig Jahren kann man es sich nicht leisten, irgend etwas langsam zu tun, nicht einmal die Tagträumerei.
    Er betrachtete Prokyon. Um Prokyon hatten sie sich spät gekümmert – das Schiff würde kaum die halbe Entfernung überwunden haben. Sie hatten es fast überall versucht: sogar Epsilon Eridani und Groombridge 1618; sogar, weit außerhalb der vielversprechenden Spektrometerklassen, 61 Cygni A und Epsilon Indi, und auch Proxima Centauri (obwohl sie nahezu überzeugt waren, daß der Versuch umsonst sein würde, denn die Expedition zum Alpha Centauri hatte nur sehr junge, unbewohnbare Planeten ausmachen können).
    Insgesamt waren es sechsundzwanzig. Drei Schiffe gingen verloren, drei kehrten um, eines befand sich noch auf der Erde. Neunzehn waren noch unterwegs.
    Marchand blickte hoffnungsvoll auf den leuchtenden grünen Pfeil, der die Position der Tycho Brahe markierte, wo sie ihren Strahl ionisierten Gases in das All jagte, das größte seiner Schiffe, dreitausend Frauen und Männer an Bord. Es schien ihm, als habe jemand unlängst die Tycho Brahe erwähnt. Wann? Warum? Es war nicht sicher, aber der Name verblieb hartnäckig in seinen Gedanken.
    Die Tür öffnete sich, und Dan Fleury kam herein. Er starrte auf die Anordnung von Sternen und Raumschiffen und schien sie doch nicht wahrzunehmen. Der Kartenraum hatte für Fleury niemals irgendeine Bedeutung gehabt.
    »Verdammt noch mal«, schimpfte er, »Norman, du hast uns ganz schön erschreckt! Warum bist du nicht in der Klinik geblieben …«
    »Ich war dort, aber ich hatte keine Lust mehr. Es ging schließlich in Asa Czernys Kopf, daß ich es sehr ernst meinte, und so sagte er schließlich, daß ich heim könne, wenn ich mich ruhig verhalten und ihn gelegentlich nachschauen lassen würde. Wie du siehst, verhalte ich mich ruhig. Und von mir aus kann er hereinschauen, wenn er will. Ich versuche nur, die Wahrheit über den ÜL-Antrieb herauszufinden.«
    »Ach, Unsinn, Norm! Ehrlich, du solltest dir keine Sorgen …«
    »Dan, seit dreißig Jahren gebrauchst du das Wort ›ehrlich‹ nur dann, wenn du mich anlügst. Also laß es. Ich habe dich heute morgen hergebeten, weil

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