Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Signale

Signale

Titel: Signale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
Vom Netzwerk:
außerhalb des eigenen Willens. Seine Absichten hatten nichts damit zu tun. Er wedelte mit den Armen und berührte nichts, noch verlangsamte es seine Fortbewegung. Instinktiv kämpfte er dagegen an, aber dann siegte die Vernunft, und er ließ es geschehen.
    Vor ihm erhob sich der Körper der Frau vom Boden. Sie war noch bewußtlos. Aus dem Gerümpel am Boden erhob sich ebenfalls ihr leichter Raumanzug; die Frau und der Anzug, sie schwebten ihm voraus, zur Tür, und dann hindurch.
    McCray schrie auf und versuchte, ihnen eilig zu folgen. Er strampelte, natürlich ergebnislos, mit den Beinen, aber es schien, als würde seine Fortbewegung dadurch beschleunigt. Die Frau verschwand mit ihrem Anzug um eine Biegung, aber er folgte dicht hinter ihnen.
    Er wurde auf den wieder zunehmenden Geruch von Gasen aufmerksam. Er schloß die Helmsichtplatte und griff nach der Frau, erwischte sie glücklicherweise mit der einen Hand, während er, mit einiger Anstrengung, ihren Anzug mit der anderen zu fassen bekam.
    Sie in den Anzug zu kleiden, war eine harte, unbequeme Arbeit, als wolle man eine Puppe in Kleidungsstücke stecken, für die sie zu groß ist, doch er schaffte es, schloß ihren Helm und sah die flexiblen Teile des Anzugs sich ausbeulen, als der automatische Druckregulator ihn mit Luft füllte.
    Sie bewegten sich weiter fort, schneller und schneller, bis sie zu einem großen Portal gelangten und hinaus in die blendenden Strahlen eines verwaschenen, kupfernen Himmels.
    In einem Kreis versammelt waren dort zwanzig oder mehr Mitglieder von Hatchers Rasse. Natürlich erkannte McCray sie nicht als solche. Er wußte nicht einmal, daß es Lebewesen waren, weil sie aller Eigenschaften entbehrten, die Lebewesen gewöhnlich aufweisen. Keine Augen. Keine Gesichter. Ihre eigenständigen Glieder, die wie zufällig über ihnen pendelten, schienen in keiner Beziehung zu den unregelmäßigen Sphären zu stehen, die ihre Eigentümer waren.
    Die Frau kam schwerfällig auf die Füße, ihre Sichtscheibe den Kreaturen zugewandt. McCray vernahm in seinem Helmlautsprecher einen unterdrückten Aufschrei.
    »Sind Sie in Ordnung?« erkundigte er sich scharf. Das große Kristallauge ihres Anzugs wandte sich zu ihm.
    »Oh, der Mann, der zu mir gesprochen hat.« Ihre Stimme klang gepreßt, aber offenbar hatte sie sich jetzt unter Kontrolle. Der Akzent war verschwunden; sie schien sich völlig beruhigt zu haben. »Ich bin Ann Mei-Ling von der Woomara. Was sind – diese da?«
    McCray sagte: »Unsere Entführer, schätze ich. Sie sehen nicht gerade so aus, wie?«
    Sie lachte nervös, ohne zu antworten. Die Kreaturen schienen auf etwas zu warten. Falls sie, dachte McCray, wirklich Lebewesen waren oder keine Maschinen, oder – oder was immer jemand vorfinden kann in dem unmöglichen Fall, daß er auf den unwahrscheinlichen Planeten einer unerforschten Sonne verschlagen wird. Er berührte mit einer beschwichtigenden Geste den Helm der Frau und ging auf die Kreaturen zu, wobei er die Arme hob.
    »Hallo«, sagte er. »Ich bin Herrell McCray.«
    Er wartete.
    Er wandte sich halb um, die Frau beobachtete ihn.
    »Ich weiß nicht, was ich weiter tun soll«, gestand er.
    »Setzen Sie sich«, meinte sie plötzlich. Er starrte sie an. »Nein, Sie müssen! Sie wollen, daß Sie sich setzen.«
    »Ich habe nichts …«, setzte er an, dann zuckte er die Schultern. Er setzte sich.
    »Nun strecken Sie sich aus und öffnen Sie Ihre Sichtscheibe.«
    » Hier? Hören Sie, Ann. Spüren Sie nicht die Hitze? Wenn ich die Scheibe …«
    »Aber Sie müssen.« Sie sprach sehr überzeugt. »Es ist s’in fo – wie nennen Sie es – Telepathie, glaube ich. Aber ich kann sie hören. Sie wünschen, daß Sie die Scheibe öffnen. Nein, es wird Sie nicht töten. Sie wissen, was sie tun.«
    Sie zögerte, dann sagte sie beunruhigt: »Sie benötigen uns, McCray. Das ist etwas … ich bin nicht sicher, aber etwas Böses. Sie brauchen Hilfe und glauben, daß Sie ihnen sie geben können. Also öffnen Sie bitte den Helm, wie sie es möchten.«
    McCray schloß die Augen und verzog das Gesicht, doch es half nichts; er hatte keine besseren Lösungen. Jedenfalls, dachte er, würde er es rasch genug zu spüren bekommen, falls diese Dinger sich irrten.
    Die Geschöpfe bewegten sich vorsichtig auf McCray zu, und er fand sich auf einmal von einem Dutzend oder mehr der eigenständigen Arme gefangen. Überrascht wehrte er sich, aber es war vergeblich; nein, er würde die Scheibe nicht wieder schließen

Weitere Kostenlose Bücher