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Signale

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Titel: Signale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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schnell.
    Der Sessel stand am äußersten Rand der kleinen Plattform. Er fühlte, wie er umkippte.
    Sechsundneunzig ist zu alt, um auf den Kopf zu fallen, dachte er; falls mir eine solche Dummheit nun zustoßen sollte, hätte ich ebensogut etwas von dem Schleim essen können … Aber er brachte sich nicht um.
    Er prallte auf und wurde bewußtlos. Nicht für lange, denn er begann bereits aufzuwachen, als sie ihn zu seinem Ankleideraum hinter der Treppe beförderten.
    Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da hatte Norman Marchand begonnen, sein Leben einer Hoffnung zu widmen.
    Reich, intelligent, verheiratet mit einer zärtlichen und schönen Frau, hatte er seinen gesamten Reichtum dem Institut zur Kolonisierung extrasolarer Planeten gegeben. Es waren, zunächst einmal, mehrere Millionen Dollars.
    Das war der Hauptanteil des persönlichen Glücks, das ihm sein Vater hinterlassen hatte, aber es war bei weitem nicht genug, um die Arbeit zu tun. Es war bloß der Katalysator. Er investierte es in Werbeagenturen, Aktienpaketen, Investment-Gesellschaften und Stiftungen. Er investierte es in Film und Fernsehen. Er finanzierte Cocktail-Parties für Senatoren der Vereinigten Staaten und Preisausschreiben für die unteren Bevölkerungsschichten, und er tat, was er konnte.
    Dann hatte er Geld gemacht. Es war eine riesige Menge Geld gewesen.
    Und er nahm das Geld, das er erbettelt und erbeutet hatte, und benutzte es, um den Bau von sechsundzwanzig großen Raumschiffen zu finanzieren, jedes von den Ausmaßen eines halben Dutzend Ozeandampfer, und er hatte sie in den Weltraum verstreut wie ein Bauer den Weizen in den Wind.
    Ich versuchte es, wisperte er zu sich, während er von dem finstersten Ort zurückkehrte, den er je gesehen hatte. Ich wollte den Menschen aufbrechen sehen und eine neue Heimat finden … und ich wollte derjenige sein, der den Weg gewiesen hatte …
    Und jemand sagte: »… er wußte davon, nicht wahr? Aber wir wollten es schnell …« Jemand anders gebot der ersten Person, den Mund zu halten. Marchand schlug die Augen auf.
    Czerny war anwesend, er lächelte nicht. Er bemerk te, daß Marchand bei Bewußtsein war. »Sie sind in Ordnung«, sagte er, und Marchand wußte, daß es stimmte, weil Czerny ihn finster und verärgert anblickte. Gab es schlechte Neuigkeiten, pflegte er zu lächeln.
    »Nein, nicht!« schrie Czerny und packte ihn an den Schultern. »Sie bleiben hier. Sie kommen heim ins Bett.«
    »Aber Sie sagten, ich sei in Ordnung.«
    »Ich meinte, daß Sie noch atmen. Übertreiben Sie nicht, Norm.«
    Marchand protestierte. »Aber das Dinner – ich sollte dort …«
    Asa Czerny betreute Marchand seit dreißig Jahren. Sie waren zusammen fischen gewesen, und ein- oder zweimal hatten sie sich gemeinsam betrunken. Czerny war kein Mann, der grundlos etwas verweigerte. Er schüttelte nur den Kopf.
    Marchand ließ sich zurücksinken. Hinter Czerny kauerte der Schimpanse auf der Kante eines Sessels und beobachtete sie schweigend. Er hat Angst, dachte Marchand. Er hat Angst, weil er fühlt, daß es sein Fehler war, daß ich gestürzt bin. Der Gedanke gab ihm genug Kraft zu sagen: »Es war dumm von mir, da hinunter zu fallen, Mister – es tut mir leid.«
    Czerny besorgte die Vorstellung. »Dies ist Duane Ferguson, Norman. Er flog auf der Kopernikus. Transformiert. Er hat das Dinner sozusagen im Kostüm besucht.« Der Schimpanse nickte, aber sagte nichts. Er beobachtete den silberzüngigen Redner, Dan Fleury, der einen verärgerten Eindruck machte.
    »Wo bleibt dieser Krankenwagen?« erkundigte sich Czerny, mit der Ungeduld eines Arztes den Assistenten gegenüber, und der muskelbepackte Junge in der Pa genuniform verschwand schweigend, um sich darum zu kümmern.
    Der Schimpanse gab einen bellenden Laut von sich, der ein Räuspern sein sollte. »Chiwatt«, sagte er – mehr oder weniger klang es wie das deutsche Ich mit dem Wort »was« dahinter – »chiwatt meenen Se von ühel, Mista Flöry?«
    Dan Fleury wandte sich um und blickte den Schimpansen ausdruckslos an. Aber nicht, dachte Marchand plötzlich, als wisse er, wovon der Schimpanse sprach. Er sah nur drein, als habe er nicht die Absicht, zu antworten.
    »Worum geht es, Dan?« krächzte Marchand.
    »Frag mich nicht. Sehen Sie, Mr. Ferguson, vielleicht gehen wir jetzt besser hinaus.«
    »Chiwatt?« Die rauhe, bellende Stimme kämpfte gegen den affenartigen Klang an und näherte sich allmählich den beabsichtigten Lauten. »Was beinen Sie – was meinen Sie?«
    Er

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