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Signum - Die verratenen Adler

Signum - Die verratenen Adler

Titel: Signum - Die verratenen Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roemling
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Rührung.«
    Caius lächelte und saß auf. Silanus reichte ihm eine weitere Satteltasche mit Proviant und Wasser hoch, die Caius mit einem Riemen an seinen Sattel band. Er hob die Hand zu einem letzten Gruß, bevor er sein Pferd antrieb. Fastrada blieb neben ihm. Das Spalier der Legionäre teilte sich. Sie ritten über Tote und umherliegende Waffen und Schilde. Nach kurzer Zeit waren sie in den Wald eingetaucht, der sie im Licht der tief stehenden Sonne empfing wie zu einem harmlosen Ausflug.

38
    Fastrada ritt neben Caius und blickte sich dabei unentwegt nach allen Seiten um. Caius schien beschlossen zu haben, alle Erklärungen über sein Gespräch mit Varus und den merkwürdigen Kasten in seiner Satteltasche auf später zu verschieben. Auch er behielt nervös die Umgebung im Auge. Niemand war zu sehen, doch irgendwo vor ihnen mussten Tausende von Kriegern sich zum letzten Angriff sammeln. Leute von ihrem eigenen Stamm. Langsam wurde Fastrada klar, dass es wahrscheinlich nie wieder ein Zurück zu ihrer Familie geben würde.
    Plötzlich tauchte vor ihnen eine Gruppe von Reitern auf, die genau auf sie zuhielt. Es waren an die dreißig schwer bewaffnete Männer.
    Fastrada hoffte, ihnen unbemerkt ausweichen zu können, doch auch der kleine Tross änderte seine Richtung und hielt direkt auf sie zu.
    Eine Flucht war unmöglich.
    Caius blickte fragend zu Fastrada herüber, während ihr Herz zu rasen begann.
    Â»Lass mich machen«, sagte sie leise und versuchte sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen. »Ich rede mit ihnen.« Im Näherkommen fiel ihr ein Reiter in der Mitte der Gruppe auf. Einen Moment später erkannte sie, dass es Irmin war.
    Es darf nicht wahr sein, dachte sie. Als ob dieser Wald nicht groß genug wäre, um diesem einen Mann aus dem Weg zu gehen. Ihr Herz klopfte wie wild. Dann trafen sie aufeinander. Die Reiter lösten ihre Formation auf und kreisten sie ein.
    Fastrada konnte nicht erkennen, was in Irmin vorging. Sie standen sich schweigend gegenüber. Die Pferde schnaubten und scharrten mit den Hufen. Aus den Augenwinkeln sah Fastrada, dass Caius eine Hand auf die Satteltasche legte, die von dem merkwürdigen Kasten ganz ausgebeult war. Fastrada hatte das Gefühl, dass jeder auf den ersten Blick bemerken musste, dass er etwas zu verbergen versuchte.
    Irmin blickte sie finster an. »Warum bist du weggelaufen?«, fragte er bellend.
    Fastrada hielt seinem Blick stand und ging sofort zum Gegenangriff über. »Weil ich keine Lust hatte, als Geisel diesem Rullianus ausgeliefert zu werden. Ich habe euch beobachtet in dieser Nacht. Ihr habt uns ausgelost wie Schlachtvieh.«
    Irmin löste sich aus der Gruppe, die die beiden umzingelt hatte. Dann lenkte er sein Pferd zur Seite und begann im Kreis um Caius und Fastrada herumzureiten.
    Fastrada folgte ihm nicht mit ihrem Blick, sondern redete weiter, ohne ihn anzusehen. »Es reicht euch wohl nicht, dass ihr euch selbst mit eurem wahnsinnigen Plan in Lebensgefahr bringt«, sagte sie mit bebender Stimme. »Ihr seid so selbstgefällig und rücksichtslos, dass ihr noch eure eigenen Kinder verschachert, nur damit ihr euren Krieg in Ruhe führen könnt!«
    Â»Die Geiseln sind längst in Sicherheit«, tönte Irmin. »Wir haben sie diesem Rullianus bei einem Überfall auf seine Wagenkolonne abgenommen, bevor er es gemerkt hat.« Irmin lachte hämisch. »Er hat etwas kopflos reagiert.«
    Â»War eine meiner Schwestern dabei?«
    Â»Nein. Deine Schwestern sind im Dorf, wo sie hingehören«, sagte Irmin. »Dort solltest du jetzt auch sein!«, schrie er wütend.
    Â»Dort will ich nie wieder hin!«, schrie Fastrada zurück.
    Irmin verkürzte seine Bahn, sodass er dicht an Caius vorbeiritt. Caius musste sich beherrschen, nicht zur Seite zu schauen. Er starrte geradeaus. Erst jetzt begriff Fastrada, dass er kein Wort verstand.
    Â»Nun wissen wir wenigstens, wer dir diese Flausen in den Kopf gesetzt hat«, sagte Irmin drohend, dann blieb er vor ihnen stehen. »Eins muss man dir lassen. Du hast wirklich Mut. Aber dein ganzer Mut nützt dir nichts, weil du einfach nicht verstehen willst, was wir hier tun«, fuhr er schließlich fort. Der schlecht unterdrückte Ärger kehrte in seine Stimme zurück, er redete sich zunehmend in Rage. »Weil du nicht verstehen willst, dass wir keineRücksichten nehmen können auf Leute, die an

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