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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Zündimpuls
kommt an, Selbststeuerrobot gibt Bestätigungszeichen.«
    »Die Zündung – erfolgt die Zündung?« fragte Pounder hastig. Seine Blicke hingen gebannt
an den Kontrollschirmen der Infrarot-Geräte. Hier hätte die weißglühende Gassäule des anlaufenden
Atomtriebwerks zuerst sichtbar werden müssen.
    »Nichts!« stöhnte der Leitende Ingenieur. Sein Kopf ruckte herum. »Sie sind noch in der
Anti-Zone. Nichts!«
    »Schwerelosigkeit bleibt, Motor steht«, tönte Freyts Stimme in das bedrückende Schweigen
hinein. »Erbitte Endberechnungen über erreichbare Höhe unter Berücksichtigung meiner
Brennschlußfahrt, Steigwinkel und einwirkender Gravitation.«
    Das astronautische Robotgehirn der Zentrale lief bereits. Nach einigen Augenblicken lagen die
Daten vor. Sie gingen in der Form hochwertiger Kurzimpulse direkt an den Selbstlenkautomaten des
Raumschiffs.
    Sekunden später erfolgte die Umlenkung um 47,3 Grad. Die Drehbewegung wurde von den
nachträglich eingebauten Feststoffraketen bewirkt. Damit kam die STARDUST II aus dem
Senkrechtstart heraus und bekam eine Fahrterhöhung von 821 m/sec.
    Die huschenden Diagramme gaben Auskunft. Pounder hatte genügend Starts erlebt, um zu wissen,
daß die Rakete nun zu einer weiten, ellipsenförmigen Satellitenbahn eingeschwenkt war. Ohne
Zweifel mußte sie dabei aus dem Antineutronenfeld herauskommen. Sie lauerten mit fiebernden
Sinnen. Alles hing davon ab, das Atomtriebwerk des Schiffes zur Zündung zu bringen. Dazu waren
freie, ungebundene Neutronen erforderlich, ohne deren Einwirkung der Kernprozeß nicht wirksam
werden konnte.
    Oberstleutnant M. Freyt gab die fünfte Routinemeldung, als seine Stimme urplötzlich von einem
tiefen Donnern überlagert wurde. In einer Höhe von 211 Kilometer hatte das Triebwerk
gezündet.
    Auf den Reliefschirmen der Infra-Taster wurde die STARDUST II sofort sichtbar. Die
Wärmestrahlung war so enorm, daß sogar weniger empfindliche Geräte den atomaren Feuerorkan
registrierten.
    Schon Augenblicke später wurde das Raumschiff von der bodengebundenen Fernlenkstation erfaßt
und aufgerichtet. Nachdem die Rakete mit hohen Beschleunigungswerten die irdische
Fluchtgeschwindigkeit erreicht hatte, schalteten sich die astronautischen Fernlenkgeräte der
bemannten Raumstation ein.
    Von nun ab gab es keinen Zweifel mehr: Das gewagte Experiment war gelungen. Die erste Rakete
des kleinen Angriffsgeschwaders hatte die irdische Gravisphäre verlassen.
    Sorgsam verschlüsselte Funksprüche jagten um die Erde. Zehn Sekunden nach Empfang des
abgesprochenen Kodezeichens drückte Marschall Petronskij auf den Zündschalter.
    Ohne weitere Vorbereitung raste die Riesenrakete des Ostblocks in den sibirischen Himmel. Auch
sie beförderte vier Mann. Einer von ihnen war erst vor wenigen Stunden mit einem
US-Transportkommando angekommen. Die mächtige Katalyse-H-Bombe ruhte auf der eingebauten
Abschußrampe im Laderaum.
    Fast im gleichen Augenblick gab auch Marschall Lao Lin-To das Startkommando für das Schiff der
Asiatischen Föderation. Hier gab es einige Schwierigkeiten mit den Kreiselstabilisatoren. Die
Rakete drohte in etwa 300 Meter Höhe zu kippen, bis sie von den schwenkbaren Brennkammern der
ersten Stufe gewaltsam aufgefangen und eingerichtet wurde. Die Notkreisel in Stufe zwei wurden
eingeschaltet. So gelang auch der Start des asiatischen Raumschiffs, das gleich den beiden
anderen Fahrzeugen eine westliche Atomwaffe in den Himmel trug. Auch hier befand sich ein
westlicher Waffenexperte an Bord. Er hatte nicht mehr zu tun, als die selbstlenkende Raketenbombe
nach erfolgter Grobeinstellung zu schärfen, um sie anschließend auf den Weg zu bringen.
    Eine Gefährdung der Sicherheit der Erde war ausgeschlossen. Bei eventuellen Fehlstarts wäre
keine der Bomben zur Explosion gekommen. Es gab aber keine Versager. Alle drei Schiffe dröhnten
in ihr Element, nachdem die zuerst gestartete STARDUST II bewiesen hatte, daß man gut aus
der Antineutronenzone herauskommen konnte. Die zwangsläufig entstandene Zeitdifferenz war eine
Sache der Robotautomaten. Sie rechneten mit Schnelligkeit und Präzision aus, welche Fahrt ein
jedes Schiff zu erreichen hatte, damit die drei Einheiten gemeinsam auf der vorgeschriebenen
Mondkreisbahn von Pol zu Pol ankamen.
    Das wenig ausgereifte kernchemische Triebwerk der Asiaten lief mit Überwerten an. Der Reaktor
konnte jedoch unter Kontrolle gebracht werden.
    FREEDOM I, die bemannte

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