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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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an den
Stützpunkt heran. Es tut mir leid, aber ich weiß mir keinen Rat mehr.«
    Mercants Blick wanderte weiter und blieb auf dem Russen hängen.
    »Kosselow?«
    »Ich habe in den vergangenen Tagen viel über unsere Lage nachgedacht und überlegt, was wir tun
könnten. Sie machten bereits eine entsprechende Bemerkung zu Beginn unseres Gesprächs. Sehen Sie
doch, was Rhodan bereits fertigbrachte: Wir sitzen hier in einem Raum zusammen, um einen Tisch
versammelt. Die Not brachte uns zusammen, nicht wahr? Vorher waren wir Gegner, heute sind wir
Freunde.«
    »Na, na!« machte Generalleutnant Tai-Tiang und erntete einen scharfen Blick von Mao-Tsen, der
ihn sofort verstummen ließ.
    »Jawohl, Freunde!« wiederholte Kosselow ernst. »Und warum? Weil dieser Rhodan uns Angst
einflößt. Weil wir gegen seine technischen Machtmittel hilflos sind. Weil wir genau wissen, daß
er uns vernichten kann, wenn er das will. Fast beunruhigt es mich, daß er es nicht tut.«
    »Eine sehr makabre Feststellung.« Mercant lächelte milde. »Aber sie trifft unsere Situation
haargenau. Weiter, Kosselow, ich bin gespannt, welche Schlüsse Sie aus Ihren Überlegungen gezogen
haben.«
    »Ich werde mich hüten, Ihnen das zu sagen. Aber in anderer Hinsicht kann ich meine Karten auf
den Tisch legen. General Tai-Tiang ist der Meinung, daß es uns niemals gelingen wird, Rhodans
Stützpunkt von außen anzugreifen und zu vernichten. Wenn das so ist, warum greifen wir dann nicht
von innen an?«
    Mercants Blick signalisierte Interesse.
    »Sehr interessant. Und wie?«
    »Es ist stets so, daß man auf die nächstliegenden Gedanken zuletzt verfällt. Denken Sie doch
nur an sich selbst, Mercant. Wollte man Sie und Ihr Hauptquartier erledigen, müßte man Sie
unterirdisch angreifen. Was ist denn diese Glocke Rhodans anderes als eine Abschirmung gegen
Angriffe aus der Luft, genau wie jede Felsendecke. Wenn Sie Rhodan vernichten wollen, müssen Sie
seinen Stützpunkt von unten her angreifen.«
    Eine Weile herrschte Schweigen in dem kleinen Raum. Nur das Atmen der vier Männer war zu
hören. Kosselow hatte sich zurückgelehnt und wartete die Wirkung seiner Worte ab.
    Mercant sagte:
    »In politischer Hinsicht kamen wir zum gleichen Schluß, wenn wir ihn auch nicht aussprachen,
und auch in taktischer Hinsicht. Sie haben meinen Plan regelrecht erraten. Gestatten Sie nun, daß
ich die drei Männer hinzuziehe, die den Stützpunkt besser kennen als wir?«
    Er wartete ihre Antwort nicht erst ab, sondern drückte auf den Knopf in der Mitte des Tisches.
Die Tür öffnete sich nach wenigen Sekunden. Jemand streckte den Kopf durch den Spalt. Mercant
machte ein kurzes Zeichen. Der Kopf verschwand, dann betraten Captain Albrecht Klein, Leutnant
Kosnow und Leutnant Li Tschai-Tung den Tresorraum. Hinter ihnen schloß sich die Tür wieder.
    Mercant zeigte auf die freien Stühle.
    »Ich brauche Sie nicht mehr miteinander bekannt zu machen, denn Sie kennen sich alle sehr gut.
Aber Sie werden in wenigen Minuten einen Mann kennenlernen, den Sie noch nicht kennen. Besonders
Sie, Kosselow, werden sich dann wundern, wie gut wir übereinstimmen. Captain Klein, Sie haben uns
die Gründe für das Mißlingen Ihres Planes, Rhodan mit Bakterien unschädlich zu machen, bereits
erklärt. Das Unternehmen blieb ohne den gewünschten Erfolg. Ich darf annehmen, daß Sie bereit
sind, einen neuen Versuch zu wagen. Nein, diesmal keine Bakterien.«
    Klein gab keine Antwort. Woher wußte Mercant, daß er jetzt an Bakterien gedacht hatte? So
naheliegend war das auch wieder nicht.
    Die Tür öffnete sich. Ein Mann in der Uniform eines Obersten trat ein, nahm Haltung an und
grüßte militärisch. Dann blieb er abwartend stehen. Mercant erhob sich.
    »Meine Herren, ich darf Ihnen Oberst Donald Cretcher von der IIA vorstellen. Oberst Cretcher
ist Fachmann für Tiefbau und war an der Konstruktion unseres Hauptquartiers hier maßgeblich
beteiligt.«
    Die Abwehrchefs gaben dem Neuankömmling zurückhaltend die Hand. Besonders Generalleutnant
Tai-Tiang verbarg sein Mißtrauen nicht. Nur Kosselow hatte bei der Erwähnung des Spezialgebiets
von Cretcher aufgehorcht.
    Mercant ergriff das Wort.
    »Wie Kosselow bereits andeutete, müssen wir Rhodan unterirdisch angreifen. Die Energieglocke
wirkt nur in der Luft und reicht bis zur Erdoberfläche. Natürlich besitzen wir keinerlei Beweise,
daß sie nicht unterirdisch ebenfalls eine gewisse Wirkung besitzt, aber ich glaube, ehrlich

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