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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Besonders freut es mich, daß Sie nun Ihre Gedanken
im Zaum halten.«
    Brüsk unterbrach Perry:
    »Ich muß sofort mit Crest sprechen. Man bereitet einen Angriff auf uns vor. Morgen sollen wir
in die Luft gesprengt werden.«
    Bully sah ihn bestürzt an, stellte aber keine Fragen. Auf dem Weg zum Schiff gab Rhodan ihm
einen kurzen Bericht.
    Crest erwartete sie vor dem Kugelschiff. Eric Manoli stand neben ihm. Im Hintergrund
beaufsichtigte Thora die Roboter, die ein Maschinenteil transportierten.
    »Ich freue mich, daß Sie wieder zurück sind«, begrüßte Crest seinen Verbündeten von der Erde.
»Hatten Sie Erfolg?«
    »Crest, rufen Sie sofort Thora. Wir müssen schnell handeln, oder wir sind verloren. Die Mächte
der Erde arbeiten zusammen, und dann sind sie stets gefährlich. Den Energieschirm konnten sie
nicht durchdringen, aber sie fanden einen anderen Weg. Sie treiben einen Stollen bis unter dieses
Schiff vor. Morgen soll darin eine Bombe gezündet werden.«
    »Sie haben jemand mitgebracht?« fragte Crest. »Wie ich spüre, einen Telepathen. Damit hat die
Menschheit eine Entwicklungsstufe übersprungen. Was sagten Sie, Perry? Einen Stollen? Eine Bombe?
Thora wird sich freuen.«
    »Sie werden es nie einsehen«, kommentierte Thora die Nachricht. Die fünf Männer saßen mit
Crest und Thora in einer komfortabel eingerichteten Kabine des Kugelschiffes. Draußen in der
Wüste begann es bereits zu dämmern. »Es wird Zeit, ihnen eine Lehre zu erteilen, die sie nicht so
schnell vergessen.«
    »Ich rate von jeder Unüberlegtheit ab«, erklärte Crest. »Es muß genügen, den Anschlag zu
verhindern.«
    »Wenn es nach mir ginge, würde ich diese Barbaren töten«, entgegnete Thora hitzig.
    »Das wäre nicht nur unklug, sondern sogar gefährlich. Ohne fremde Hilfe erreichen wir Arkon
nicht, und wer weiß, ob sich im Umkreis von fünfhundert Lichtjahren ein anderes intelligentes
Volk aufhält.« Die nüchternen Worte Crests verfehlten ihren Eindruck auf Thora nicht. Sie nickte
widerstrebend.
    »Gut, ich füge mich der Mehrheit. Was tun wir?«
    Perry beugte sich vor.
    »Besteht die Möglichkeit, von hier aus den Stollen zu zerstören?«
    Thora nickte abermals.
    »Das Ortungsgerät wird uns den Verlauf des Stollens anzeigen. Ich kann den Brennpunktstrahler
einsetzen.«
    »Was ist das?«
    »Seine Energie verläßt in Form harmloser Wellen den Erzeuger und Umwandler, um sich erst am
gewünschten Punkt in zerstörende Kraft zu verwandeln. Mit anderen Worten: Ich kann von dieser
Stelle aus den Energiestrahl durch Materie senden, ohne daß er Schaden anrichtet. Erst fünfzig
Meter unter der Erde setzt die vernichtende Wirkung ein. Ich kann somit den gesamten Stollen
zerschmelzen. Genügt das?«
    Perry lächelte.
    »Es genügt vollkommen. Bis man sich zu einem neuen Angriff entschließt, kann viel geschehen.
Ich glaube kaum, daß man uns noch sehr lange als tödliche Feinde betrachten wird. Die Einsicht,
daß wir der Menschheit nur Vorteile zu bieten haben, setzt sich allmählich durch. Wir haben heute
bereits mehr Freunde in der Welt, als wir ahnen.«
    »Das würde mich freuen«, sagte Crest.
    Thora unterbrach:
    »Wann soll es geschehen?«
    Perry sah auf die Uhr.
    »In genau zehn Stunden, Thora. Ab Mitternacht wird der Stollen verlassen sein. Dafür sorgt ein
Freund auf der anderen Seite.«
    Sie sah ihn nicht an.
    »Sie dürfen mir glauben, Rhodan, es ist das letzte Mal, daß ich Rücksicht auf Gefühle nehme.
Die Abwehr des nächsten Angriffs wird der Vernichtung Ihrer Welt gleichkommen. Es wäre gut, wenn
Sie das Ihren kriegerischen Artgenossen mitteilten.«
    Sie erhob sich und schritt in stolzer Haltung aus dem Raum, ohne sich auch nur einmal
umzusehen.
    John Marshall wandte sich an Perry und sagte in die Stille hinein:
    »Merkwürdig, sie denkt anders, als sie spricht.«
    Fern im Osten graute der Morgen.
    In der Zentrale der STARDUST saßen Perry und Bully und warteten. Die anderen schliefen. Immer
wieder wanderten Rhodans Blicke zur Uhr. Langsam nur gingen die Zeiger weiter. Noch wenige
Minuten bis vier Uhr.
    Drüben im Kugelschiff brannte Licht. Hinter der Sichtluke bewegte sich ab und zu ein schlanker
Schatten: Thora. Sie stand vor dem Gerät, das sie als Brennpunktstrahler bezeichnet hatte. Ihre
Hand mochte auf einem Hebel liegen.
    »Wird sie Wort halten?« flüsterte Bully.
    »Sie wird«, nickte Perry. »Der Japaner hat den Stollen evakuieren können, sonst hätte er uns
erneut gewarnt

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