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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Klein nickte. »Nun gut, ich kam auf den gleichen Gedanken. Perry
Rhodan ist bereits gewarnt, Captain Klein. Ich würde Ihnen raten, ab Mitternacht den Stollen
nicht mehr zu betreten. Das ist die Frist, die Rhodan uns setzte, als er von dem Vorhaben
erfuhr.«
    Klein starrte Tako fassungslos an. Dann murmelte er:
    »Sie hatten recht, Tako. Rhodan hat wirklich mehr Freunde, als er zu hoffen wagt!«

28.
    Der Mann war ein Japaner, das sah Perry sofort. In fast demütiger Haltung senkte er
das lächelnde Kindergesicht und verbeugte sich.
    »Erschrecken Sie nicht, Mister Rhodan, aber ich bin gekommen, um Sie vor einer großen Gefahr
zu warnen.«
    »Wie gelangten Sie durch die Energiesperre?« fragte Perry, der sich von seiner Überraschung zu
erholen begann. Er mußte den kleinen Mann in der Wüste übersehen haben. »Sie waren plötzlich
da …«
    »Ich beherrsche die Teleportation. Meine Eltern waren in Hiroshima dabei. Vielleicht begreifen
Sie …«
    John Marshall flüsterte Perry zu:
    »Es ist ein Mutant, wie ich. Er ist in der Lage, sich ohne Zeitverlust an einen anderen Ort zu
versetzen. Er kommt von unten …«
    »Von unten?«
    »Ja«, nickte Tako Kakuta, »ich komme aus einem Stollen, der sich unter Ihrem Machtbereich
befindet. Aber woher wissen Sie das?«
    John trat ihm entgegen.
    »Ich bin auch ein Mutant, Tako Kakuta! So heißen Sie doch? Sie beherrschen die Teleportation,
ich kann Gedanken lesen.« Er streckte ihm die Hand entgegen. »Wir sind gewissermaßen Kollegen.
Sie wollen Perry Rhodan helfen?«
    »Er verhinderte den Atomkrieg. Die ganze Menschheit schuldet ihm Dank dafür, aber die Menschen
sind dumm.«
    Perry hatte sich endgültig gefaßt. Er hatte den zweiten Mutanten gefunden. Seine Vermutung
hatte sich bestätigt. Damit gewannen seine heimlichen Pläne, ein Korps von Mutanten aufzustellen,
an Substanz.
    »Wovor wollen Sie mich warnen, Tako?«
    »Ein Spezialkommando ist dabei, einen Stollen unter beide Raumschiffe zu treiben. Morgen wird
eine Wasserstoffbombe in den Stollen gebracht, der fünfzig Meter unter der Erdoberfläche endet.
Dort wird sie gezündet. Ich glaube kaum, daß von ihrem Stützpunkt viel übrigbleiben wird, wenn
Sie nichts unternehmen.«
    »Eine Bombe in der Erde?« Perry erblaßte. »Danke Tako. Ich glaube, Sie werden nun nicht
zurückkehren wollen. Wenn Sie möchten, bleiben Sie hier.«
    »Später«, erwiderte der Japaner. »Ich nehme an, Sie werden sich wehren. Es ist meine Pflicht,
Verluste meiner Kameraden zu verhindern. Darf ich erfahren, was Sie zu tun gedenken?«
    »Ich weiß es noch nicht genau«, gab Perry zu. »Jedenfalls ist vor heute abend keine
Gegenreaktion meinerseits zu erwarten. Ist Ihnen mit dieser Auskunft gedient?«
    »Ich werde dafür sorgen, daß in dieser Nacht niemand im Stollen ist.«
    Perry legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Sie denken sehr menschlich, Tako.«
    »Jeder tut das, dessen Eltern einen Atomangriff erlebten. Wir sehen uns wieder, Perry
Rhodan.«
    Vor ihren Augen verschwand der Japaner, als sei er nie dagewesen. Nur Wüste umgab die beiden
Männer, und in der Ferne glänzten die Umrisse der beiden Schiffe. Eine Gestalt war dort zu sehen.
Sie kam ihnen entgegen.
    »Was dachte er?« fragte Perry. John Marshall sagte langsam: »Er dachte das, was er sagte.«
    »Dann sprach er also die Wahrheit. Dort kommt Bully.«
    »Bully?«
    »Mein Freund Reginald Bull, der zweite Pilot und Techniker der STARDUST.«
    Sie trafen Bully einige hundert Meter vor den Schiffen.
    Bully begrüßte den zurückgekehrten Freund überschwenglich, dann wandte er sich Marshall
zu.
    Ehe Perry ihn vorstellen konnte, sagte John:
    »Erstens benütze ich niemals Pomade, Mister Bull, sondern meine Haare sind von Natur aus
glatt. Zweitens sind auch Sie nicht gerade eine Schönheit, und drittens geht es Sie einen Dreck
an, wie ich mich an Rhodan ›rangemacht‹ habe.«
    Bullys rostrote Haare schienen sich zu sträuben. Sein Unterkiefer klappte langsam nach unten.
Er sah hilflos zuerst auf John, dann auf Perry.
    »Lieber Himmel!« schnaubte er schließlich. »Kann der Kerl Gedanken lesen?«
    »Erraten«, nickte Perry. »Er kann. Ich würde an deiner Stelle künftig vorsichtiger sein, oder
den Abschirmungsblock einsetzen, wenn du privat zu denken beabsichtigst. Darf ich dir John
Marshall vorstellen, den ersten Telepathen der langsam erwachsen werdenden Menschheit?«
    »Freut mich«, murmelte Bully.
    »Ganz meinerseits.« John gab ihm die Hand.

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