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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihm fieberte, den Strahler auszuprobieren. Sicher hätte er es schon längst getan,
wenn er, Perry, nicht gerade im Wirkungsbereich der arkonidischen Waffe gestanden hätte.
    »Ja?« fragte Rhodan ruhig.
    »Sie sind ein Spion, Mister Rhodan. Ihr Mondschiff ist nichts als eine absichtlich hier
gelandete Station der Amerikaner. Sie haben gehofft, wir würden Nachsicht üben, weil wir glauben
sollten, Sie seien in Not. Aber wir haben Ihr Spiel durchschaut und werden …«
    »Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können«, wurde er von Perry gewarnt. »Die
Amerikaner sind genauso erstaunt wie Sie, daß wir hier gelandet sind. Sie kennen unsere Absichten
nicht. Wir würden jeden abwehren, der versuchen sollte, sich uns zu nähern. Ist das nun endlich
klar? Gut, dann lassen Sie mich zum Schiff zurückkehren. Und noch einmal, Marschall: ziehen Sie
Ihre Truppen zurück! Ich kann sonst keine Garantie übernehmen für das, was geschieht.«
    Er nickte den beiden Offizieren kurz zu, warf dem Piloten mit der Maschinenpistole einen Blick
zu, drehte sich um und ging langsam zur STARDUST zurück, wo Bully im Ausstieg stand, den
Silberstab in der Hand. Man sah ihm die Erleichterung an, daß sein Kommandant endlich die
Feuerlinie verließ.
    »Sollen wir sie nicht festhalten?« rief er Perry entgegen. »Der mit den vergoldeten Hosen ist
doch sicher ein General. Ich würde ihm einsuggerieren, er sei ein Zirkusclown, und ihn dann
zurückschicken. Wäre doch ein netter Spaß …«
    Perry hatte den Fuß der Leiter erreicht. Er drehte sich um.
    Marschall Roon und Major Butaan – Perry hätte wetten mögen, daß der Major zur
Spionageabwehr gehörte – standen noch am gleichen Fleck, abwartend und unentschlossen.
Butaan hielt die Waffe in der Hand.
    »Ich habe nichts gegen einen Spaß«, gab Perry Rhodan zu, als er neben Bully in der Luke stand.
»Beeile dich und hole den Neutralisator.«
    Mit einem Satz verschwand Bully und kehrte Sekunden später mit dem kleinen, rechteckigen
Metallkasten wieder, der so unscheinbar aussah und doch Wunder bewirkte.
Gravitationsneutralisator hatte Crest ihn genannt. Was lag alles in diesem einen Wort … Der
Traum ganzer Generationen.
    Perry justierte das Gerät so, wie Crest es ihm erklärt hatte. Dann zog er langsam den Hebel
vor, der den Richtstrahl aktivierte.
    Major Butaan schob gerade seine Waffe in die Gürteltasche zurück.
    »Wie können Sie es zulassen, Marschall, daß uns Spione Befehle erteilen? Ich halte das für
unverantwortlich. Ich werde meine Dienststelle unterrichten.«
    »Tun Sie das«, nickte Roon gelassen. Er sah mit zusammengekniffenen Augen zur STARDUST
hinüber. »Ich glaube, richtig gehandelt zu haben. An der Sache ist mehr dran, als wir beide
ahnen. Sie halten das gelandete Schiff für eine getarnte Aktion der Leute vom Westblock?
Sozusagen die Landung eines Stützpunktes? Das kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht ist
dieser Rhodan doch nicht verrückt. Vielleicht hat er etwas Außerordentliches auf dem Mond
gefunden, etwas, das ihm große Macht verleiht …«
    Er hörte auf zu sprechen. Irgend etwas stimmte nicht. Er fühlte sich plötzlich so leicht und
beschwingt, als habe er getrunken. Das Schlimme jedoch war, daß er gleichzeitig das Gleichgewicht
zu verlieren schien. Ihm war, als würde er größer und wüchse über sich selbst hinaus.
    Wenn nur der Major nichts bemerkte.
    Aber Butaan hatte mit sich selbst genug zu tun. Eine unbedachte Bewegung hatte ihn den Boden
unter den Füßen verlieren lassen. Langsam wie ein Ballon stieg er nach oben, dem blauen Himmel
entgegen. Er drehte sich wie in Zeitlupe.
    Roon hatte sich nicht bewegt, daher stand er noch immer auf den heißen Steinen der Wüste Gobi.
Mit offenem Mund sah er Butaan nach, der um Hilfe rief.
    »Pilot!« brüllte der Marschall und drehte sich abrupt um.
    Das hätte er lieber nicht tun sollen, denn die drehende Bewegung wurde nicht abgestoppt, und
Roon folgte himmelwärts dem Chefagenten des Abwehrdiensts.
    Nun hielt der Pilot im Hubschrauber es nicht mehr aus.
    Er hielt sich gewohnheitsmäßig an der Lehne des Sitzes fest, bis er den schmalen Ausstieg
erreicht hatte. Eine Weile sah er seinen beiden Vorgesetzten mit aufgesperrtem Mund nach, als sie
dicht an ihm vorbeischwebten und höher stiegen, dann riß er die Maschinenpistole in Anschlag.
    Bereits der erste Schuß fegte ihn aus der Kabine des Hubschraubers, der seitlich wenige
Zentimeter über dem Erdboden

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