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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hubschrauber?« erkundigte sich Bully.
    »Wir müssen Ersatzteile und Medikamente besorgen. Willst du zu Fuß durch die Wüste Gobi
laufen?«
    »Bestimmt nicht!« versicherte Bully grimmig. »Du hast also vor, mich mit der Maschine
wegzuschicken?«
    Perry nickte gelassen.
    »Einer muß es schließlich tun, nicht wahr? Ich kann mich auf keinen so verlassen wie auf
dich.«
    Bully machte eine großartige Bewegung, als wollte er alles umfassen.
    »Wann soll ich aufbrechen?«
    »Sobald die Welt sich beruhigt hat«, gab Perry zurück, nahm den Neutralisator unter den Arm
und kehrte ins Schiff zurück. Bully folgte ihm langsam. Mit einem fachmännischen Blick streifte
er den etwas schief stehenden Hubschrauber, schob seinen Psychostrahler in die Tasche und schloß
dann die Luke.
    In der Zentrale hatte Flipper das Essen zubereitet. Er und Dr. Manoli hatten über den
Bildschirm alle Vorgänge verfolgt.
    Perry erklärte ihnen in wenigen Worten seine weiteren Pläne.
    »Und du glaubst, damit könntest du Erfolg haben?« sagte Flipper kopfschüttelnd. »Ich sagte dir
schon einmal, daß ich da nicht mitmache. Ich will nach Hause. Ich will meine Frau wiedersehen und
mein Kind.«
    »Du mußt vernünftig sein, Flipp«, beschwor ihn Rhodan. »Wir kennen uns nun schon lange. Ich
tue bestimmt nichts ohne Grund. Und ich will es dir noch einmal erklären, warum wir hier und
nicht in Nevada-Fields landen mußten.«
    »Du kannst mich nicht überzeugen.«
    »Der augenblickliche Friede auf der Erde ist nichts als Schein«, fuhr Rhodan unbeirrt fort.
»Beim geringsten Anlaß jagen die Atomraketen los und verwüsten den Erdball. Soll dieser Zustand
denn ewig dauern? Wir haben jetzt die Chance, einzugreifen. Der Westblock und die Asiatische
Föderation stehen sich gegenüber. Wir sind jetzt das Zünglein an der Waage zwischen den beiden
großen Mächten, mit den unglaublichen Möglichkeiten der Arkoniden hinter uns. Die Macht der
Arkoniden in der Hand einer Nation bedeutet jedoch das Ende aller Freiheit. Das mußt du endlich
begreifen.«
    »Weißt du, daß man dich als Verräter bestrafen wird?«
    Perry sah ihn traurig an.
    »Viele werden mich so nennen, weil sie mich nicht verstehen. Aber ich bin kein Verräter. Ich
bin nun kein Amerikaner mehr, sondern ein Terraner. Verstehst du wenigstens das?«
    »Du hättest doch auch in Nevada-Fields landen können.«
    »Eben nicht. Wir werden gezwungen sein, uns zu wehren – hier wie dort. Ich könnte
allerdings weich werden, mich überreden lassen, wenn ich unseren eigenen Freunden gegenüberstehe.
Das kann mir hier nicht passieren, denn ich weiß, was mir bevorsteht, wenn ich nachgebe. Crest
bedeutet unumschränkte Macht, Flipp. In seiner Hand liegt es – und damit auch in
unserer –, den Ausbruch des Krieges zu verhindern. Wenn die Großmächte einsehen, daß sie von
einer noch stärkeren Macht bedroht werden, vergessen sie ihren eigenen Konflikt. Es könnte sogar
zu einer Einigung kommen.«
    »Eine Utopie, nichts weiter.«
    »Warten wir es ab. An dem Märchen, daß die fliegenden Untertassen landen und der Welt den
Frieden bringen würden, ist ein Körnchen Wahrheit. Crest hilft uns nur deshalb, weil wir ihm
Gesundung und persönliche Freiheit zugesichert haben. Gleichgültig, wem wir Crest ausliefern
würden, die anderen würden sich dann mit Recht bedroht fühlen. Sie würden den letzten aller
Kriege auslösen. Jetzt werden sie sich hüten.«
    Flipper machte eine müde Handbewegung.
    »Du wirst mich gehen lassen, wenn ich es wünsche?«
    »Bully wird dich mitnehmen, wenn er aufbricht, um die Medikamente und Ersatzteile zu holen.
Draußen wartet der Hubschrauber.«
    Mit einer Schalterdrehung aktivierte Perry das Energiefeld. Um die STARDUST lag nun eine
undurchdringliche Glocke von zwei Kilometer Durchmesser. Darunter lag die Keimzelle einer neuen
Menschheit, deren Grenzen heute nur ein paar Kilometer lang waren, aber später in Tausenden von
Lichtjahren gemessen werden sollten.

9.
    General Lesly Pounder war bekannt dafür, vor nichts zurückzuschrecken. Als Chef des
amerikanischen Raumforschungskommandos wurde er von seinen Mitarbeitern gleichzeitig geliebt und
gefürchtet, denn sie wußten, daß sie jederzeit mit ihren Sorgen zu ihm kommen konnten. Sein
bissiger Humor kam nur selten zum Vorschein, so daß gehässige Gemüter behaupteten, sein eigener
Grimm würde den General noch einmal umbringen.
    Er hockte im Büro seines Hauptquartiers hinter dem

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