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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tonband lief aus. General Pounder
schob das Kinn vor und sah Lehmann an.
    »Nun, Professor? Was sagen Sie dazu? Halten Sie Major Rhodan für einen Verräter?«
    »Verräter? Wer ist denn auf den verrückten Gedanken gekommen?«
    Pounder warf Mercant einen bezeichnenden Blick zu.
    »Es war nur eine rhetorische Frage, Professor. Viel wichtiger ist Ihre Meinung in bezug auf
diesen Energieschirm und – und das andere.«
    »Schwerkraftaufhebung, meinen Sie? Beides eine Utopie und mit unseren Mitteln nicht möglich.
Die Asiaten haben sich da ein Märchen ausgedacht, um einen geeigneten Vorwand zu finden, die
STARDUST zu behalten. Ich wette, morgen geben sie bekannt, daß das Schiff zerstört wurde und
somit nicht mehr ausgeliefert werden kann.«
    Mercant nickte beifällig.
    »Sehr gut kombiniert«, lobte er. »Wenn ich pensioniert werde, schlage ich Sie zu meinem
Nachfolger vor.«
    »Ich verzichte«, erwiderte Professor Lehmann. »Lieber fliege ich zum Mars. Es steht also fest,
daß die Landung der STARDUST ohne größeren Schaden vor sich ging. Das Schiff ist unbeschädigt,
sonst wäre das Tarnmanöver unnötig. Wenn wir nun noch die Ursache erfahren könnten, blieben keine
Fragen mehr offen. Besäßen wir einen guten Geheimdienst, wäre das kein Problem.«
    Der Seitenhieb saß. Mercant wurde rot. Ohne sich um das Feixen General Pounders zu kümmern,
stand er auf.
    »Sie werden sich noch wundern«, sagte er zu Lehmann gewandt und schritt zur Tür, »wie gut
unser Geheimdienst funktioniert. General, Sie unterrichten mich, wenn Washington von sich hören
läßt. Bis später, meine Herren.«
    Er schloß mit Nachdruck die Tür.
    Professor Lehmann sah Pounder erstaunt an.
    »Was hat er nur? Seit wann ist Mercant so empfindlich?«
    »Sie haben ihn in seinem Berufsstolz gekränkt. Geschieht ihm recht. Warum behandelt er auch
alle, die keine Schnüffler sind, wie halbe Menschen. So, und nun dürften wir ungestört sein.
Sagen Sie mir ganz ehrlich Ihre Meinung, Professor. Major Rhodan ist über jeden Zweifel erhaben,
darüber sind wir uns einig. Was also ist in der Wüste Gobi wirklich geschehen?«
    »Vielleicht sollten wir die Frage anders formulieren und sie so stellen: Was ist wirklich
geschehen – auf dem Mond?«
    Pounder starrte ihn sprachlos an.
    Major Perkins hatte in Peking den Stratoliner verlassen und sich in ein
erstklassiges Hotel begeben. Wenige Minuten später bereits erhielt er von einem Mittelsmann die
Adresse einer Firma, die im Regierungsauftrag arbeitete. Er ließ sich mit dem Prokuristen
verbinden. Ein Treffen wurde vereinbart.
    Die Papiere des Agenten lauteten auf ›Alfons Hochheimer, Bergbauingenieur‹. Im Paß wurde
ausgewiesen, daß er sich bereits mehr als zehn Jahre in der AF aufhielt und schon mehrmals für
staatliche Unternehmen gearbeitet hatte.
    In dem modern ausgestatteten Empfangszimmer der Firma kam ihm ein Chinese in europäischer
Kleidung entgegen.
    »Mister Hochheimer, wenn ich nicht irre«, sagte er mit unverbindlichem Lächeln. »Mein Name ist
Yen-Fü. Womit kann ich dienen?«
    »Es ist mir bekannt«, sagte Perkins und ergriff die ausgestreckte Hand des Mannes, »daß Sie an
der Ausbeutung wirtschaftlich uninteressanter Gebiete beteiligt sind. Im Auftrag anderer
Unternehmen hatte ich früher Gelegenheit, weite Teile der Wüste Gobi mit Radarechos zu
untersuchen. Ich kenne eine Stelle, an der man Uran finden könnte – wenn man tief genug
geht.«
    Yen-Fü lächelte noch intensiver.
    »Gobi? Uran? Ich glaube, Sie irren sich. In der Wüste Gobi gibt es keine Uranvorkommen. Wir
haben schon mehrere Expeditionen dorthin geschickt, aber keine konnte einen Erfolg
verzeichnen.«
    Nun lächelte auch Perkins unergründlich.
    »Ihre Leute besaßen auch nicht meine Suchgeräte, Mister Yen-Fü. Haben Sie noch nie von
Professor Carroys Radartaster gehört?«
    Der Chinese schüttelte den Kopf.
    »Nein – wenn ich ehrlich sein soll.«
    Perkins verwunderte das nicht. Er hatte den Namen gerade erfunden.
    »Sehr bedauerlich, Mister Yen-Fü. Carroy gehört zu den interessantesten Erscheinungen der
westlichen Welt, lebt allerdings sehr zurückgezogen. Seinen Erfindungen haben die USA und ihre
Verbündeten die großen Uranfunde am Amazonas zu verdanken. Ich besitze eins seiner letzten
Modelle.«
    Trotz des ewigen Lächelns wurde das Mißtrauen im Gesicht des Chinesen sichtbar.
    »Sind Sie nicht Amerikaner?«
    »Nein, Deutscher. Aber ich lebe seit zehn Jahren in Asien. Hier,

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