Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Hand faßte nach dem
Verbindungsstecker. Er sah Bully resigniert an.
    »Das Funkgerät der Arkoniden hat vor einigen Minuten seinen Geist aufgegeben. Wir sind von
Thora abgeschnitten.«
    Reginald Bull erstarrte. Sein Gesichtsausdruck verriet seine Gefühle. Das so erfolgreich
begonnene Unternehmen stand vor dem kläglichen Untergang.
    »Es war zu erwarten«, erwiderte er. »Sie werfen uns zehntausend Tonnen Sprengstoff auf den
Schirm. Wahrscheinlich verursachen sie auch außerhalb der Abwehrhülle unterirdische Explosionen
mit dem Zweck, uns durch künstlich erzeugte Beben zum Wahnsinn zu treiben. Wann wird es Thora
bemerken, daß das Funkgerät nicht mehr funktioniert?«
    »Bei der nächsten Tagesmeldung. Sie ist um acht Uhr fällig. Wenn dann keine Antwort kommt,
wird sie eingreifen.«
    »Was heißt das?« fragte Bull hastig. Rhodan drehte den Lautstärkeregler nach links.
    »Trotz unserer Aufstufung durch Crest zur Klasse ›D‹ der galaktischen Intelligenzwesen lehnt
Thora es nach wie vor ab, uns als gleichberechtigte Partner anzusehen. Wenn wir auf ihren
Routineanruf nicht mehr antworten und ihre Robotpeiler feststellen, daß unsere Energieglocke
unter Beschuß liegt, könnte sie annehmen, uns und Crest wäre etwas geschehen. Dann wird sie ihre
letzten Hemmungen ablegen. Sie stand ohnehin dicht davor, der Menschheit eine bitterböse Lehre zu
erteilen. Oder fühlst du dich in der Lage, das Gerät zu reparieren?«
    Rhodans Hand berührte den Kontaktstecker. Seine grauen Augen glänzten fiebrig. Bully ahnte,
daß Rhodan einen dramatischen Entschluß gefaßt hatte. Hastig sagte der untersetzte Mann:
    »Natürlich kann man die Verkleidung öffnen, aber du solltest mich nicht fragen, was dann
passiert.«
    Rhodan sagte:
    »Du bist dir darüber klar, daß ich die Menschheit niemals dem Zorn dieser fremden
Raumschiffskommandantin aussetzen werde?«
    »Fein, dann sind wir uns ja einig.«
    »Du solltest nach einer Möglichkeit sinnen, wie man sie benachrichtigen kann«, sagte Bully
beschwörend. »Wenn wir schon aufgeben, dann sollten wir wenigstens dafür sorgen, daß Crest von
ihr abgeholt wird.«
    »Genau meine Idee«, erklärte Rhodan. »Wenn Crest bis acht Uhr nicht munter ist, werde ich über
die US-Großfunkstation der Nevada-Fields einen offenen Spruch an Thora absetzen lassen. Mit den
STARDUST-Geräten kommen wir nicht durch. Wenn Allan D. Mercant schlau ist, wird er meiner
Aufforderung sofort folgen. Er sollte begreifen, daß er oder andere Menschen keinen Anspruch auf
Crest haben. Es liegt in Thoras Macht, den Arkoniden-Wissenschaftler jederzeit zu befreien. Was
uns dann bevorsteht, dürfte klar sein.«
    »Versuche es«, flüsterte Bully verstört. »Guter Gott – versuche es! Sie ist
unberechenbar.«
    Bullys Stimme verstummte abrupt. Es war kurz nach 3 Uhr, als Perry Rhodan vorsichtig den
Vorhang zur Seite schob und in den abgeteilten Raum hinüberging, um nach dem Arkoniden zu
sehen.
    Crests schmales Gesicht war schweißbedeckt, er lag völlig reglos da.
    Dr. Haggard wandte den Kopf. Mit einer kurzen Handbewegung stellte Rhodan die Verbindung
her.
    »Wie ist die Lage, Doktor?« klang es aus Haggards Hörmuscheln. »Reden Sie offen. Wir sind am
Ende. Der Reaktor beginnt sich zu verfärben, und die Verbindung zu Thora ist abgerissen. Wie
steht es um Crest?«
    Haggard zeigte nicht die geringste Erregung.
    »Das Rätselhafte der Begleiterscheinungen war absehbar«, erklärte er. »Crest hat die
Injektionen gut vertragen. Das Serum wirkt, die Leukämie kann als geheilt angesehen werden. Sein
Kreislauf ist stabil, das Herz arbeitet einwandfrei. Sein Blutbild bietet keinen Anlaß zur
Besorgnis. Ich kann Ihnen mit dem besten Willen nicht sagen, warum er nicht aufwacht.«
    »Er muß, verstehen Sie!« drängte Rhodan. »Bis acht Uhr muß er so aktiv sein, daß er wenigstens
einige Anordnungen erteilen kann. Wenn ich Thoras Anruf nicht beantworte, erleben wir die
Hölle.«
    »Warum kommt sie nicht endlich mit einem der Beiboote?«, fuhr der Arzt zornig auf. »Es müßte
für sie eine Kleinigkeit sein, uns aus dieser Lage zu befreien. Ich finde ihr Verhalten äußerst
merkwürdig. Da gibt sie Ihnen den todkranken Mann mit zur Erde, lehnt es aber ab, sonst etwas für
ihn zu tun. Das ist Wahnsinn, sage ich Ihnen. Wenn sie an Crests Gesundheit interessiert ist, so
sollte man wohl meinen, sie würde alles, aber auch alles tun.«
    »Sie verkennen die Mentalität dieser Wesen, Doktor«,

Weitere Kostenlose Bücher