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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gegenmittel spritzt, wird der Erkrankte garantiert gerettet. Es liegt
demnach bei Perry Rhodan, unseren Anrufen über Funk und Lautsprecher Folge zu leisten und
innerhalb dieser acht Stunden sein Sperrgebiet zu verlassen.«
    Klein verzichtete auf eine Antwort. Es wäre nicht nur sinnlos, sondern auch gefährlich
gewesen. Der AF-Major beobachtete ihn mit mißtrauisch verkniffenen Augen. Ehe die beiden Männer
gingen, sagte Butaan bedeutungsvoll:
    »Der Vertreter des AF-Geheimdienstes, Leutnant Li Tschai-Tung, wartet in der Maschine. Wir
legen Wert darauf, ihn bei dem Sondereinsatz maßgeblich beteiligt zu sehen. Ist das klar, Captain
Klein?«
    Der blonde Mann sah auf den schmächtig gebauten Malaien hinab.
    »Ganz klar, Sir!« lautete seine Antwort. »Ich wüßte auch nicht, warum Li Tschai-Tung nicht
beteiligt sein sollte.«
    Klein dachte an die kompromißlose Form der Befehlserteilung. Er war nun lange genug in Asien,
um verstanden zu haben, daß man hier nicht sonderlich zimperlich war.
    »Notfalls haben Sie sich im Interesse der Sache zu opfern!« hatte es geheißen. Klein verspürte
einen bitteren Geschmack auf der Zunge.
    Die Männer gingen Minuten später. Als sie den Tiefbunker verließen, wurden sie vom
infernalischen Dröhnen der Geschütze empfangen. Weiter nördlich zuckten unablässig die
Mündungsfeuer in den Himmel. Es war ein blutrotes Band aus leuchtenden Gasflammen.
    Vor dem Bunker wartete der schnelle Hubschrauber mit Leutnant Li Tschai-Tung am Steuer. Der
Asiate hatte seine Injektionen bereits erhalten. Der Plan sah vor, jenseits des Zielgebiets bis
zum Schutzschirm vorzudringen, um mittels eines kleinen Funksprechgeräts mit Rhodan Verbindung
aufzunehmen.
    Damit war die gewaltige Maschinerie der Abwehrdienste endgültig angelaufen. Es war nichts
übersehen worden, niemand hatte einen Fehler begangen.
    Nur ahnte man nicht, daß es drei Männer mit gegensätzlichen Meinungen gab. Man wußte nicht,
wie gut sich das Einsatzteam verstand und wie sehr diese drei Männer daran interessiert waren,
der Welt den Frieden zu erhalten.
    So stiegen ein Amerikaner deutscher Abstammung, ein Russe und ein Chinese in den von zahllosen
Geschossen durchpflügten Himmel empor. Nachdem sie das Zielgebiet umflogen hatten und auf den
Energieschirm einschwenkten, fragte Li Tschai-Tung:
    »Alles in Ordnung bei euch? Daß wir unsere schönen Köpfe riskieren, dürfte euch ja wohl klar
sein?«
    Kosnow grinste. Anstelle einer Antwort wandte er sich mit einem seltsamen Unterton an
Klein:
    »Jetzt einmal ehrlich, Brüderchen! Wie war das mit deinem allmächtigen Chef? Was hat dich an
seinem Lächeln gestört, als er dir die Bewilligung zu diesem Sondereinsatz gab? Die Idee mit dem
Einschmuggeln der Erreger stammte ja wohl von dir, oder?«
    Klein nickte. Sein Gesicht hatte sich verfärbt. Unruhe glomm in seinen hellen Augen. Gepreßt
erklärte er:
    »Allan D. Mercant ist ein fabelhafter Mensch, aber man weiß niemals, was hinter seiner Stirn
vorgeht. Da versagen selbst die besten Psychologen. Seine Handlungen sind nicht abschätzbar. Man
munkelt, er wäre ein Mutant mit besonderen geistigen Fähigkeiten.«
    »Das soll es geben im Zeitalter der Atomspaltung.«
    »Sicher, aber Mercant ist zu alt, als daß seine Eltern eine Genschädigung durch Kernprozesse
erlitten haben könnten. Als er geboren wurde, wußte man noch nichts von Atomreaktoren und
Kernbomben. Wenn er also außergewöhnlich ist, so hat es andere Ursachen. Natürliche Mutanten soll
es zu allen Zeiten gegeben haben.«
    »Und was hat das mit deiner Unruhe zu tun? Er hat dich doch gehen lassen?«
    »Das hat er!« bestätigte Klein dumpf. »Er erfüllte meine Bitte nach der Abstellung. Er
besorgte sogar den biologischen Kampfstoff. Nur hatte ich bei der Verabschiedung das Gefühl, als
hätte er mich bis in die tiefsten Tiefen meiner Gedanken durchschaut. Er benahm sich wie ein
Mann, der den Streich seines kleinen Sohnes längst durchschaut hat, der aber nur so tut, als
wüßte er nichts davon. Ein verteufeltes Gefühl, sage ich euch.«
    Die Männer verstummten. Kosnow drückte seine Zigarette aus und sagte ruhig:
    »Es gibt zwei Möglichkeiten. Wenn er dich durchschaute, hat er nichts dagegen einzuwenden, daß
du Rhodan einen Wink gibst. Demnach müßte Mercant eigentlich mit Rhodans Maßnahmen einverstanden
sein. Vielleicht weiß er auch, daß Rhodans Handeln die beste Garantie für den Weltfrieden ist. Es
wäre ja auch verwunderlich,

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