Silberband 002 - Das Mutantenkorps
Raumschiffs bäte um den Besuch des Thort, da nur hier Sprachschwierigkeiten überwunden werden können. Die entsprechende Maschine ließe sich leider nicht ausbauen.«
Die Telepathin sprach über den Translator zu Chaktor, der die Mitteilung in seiner Sprache durch den Telekom weiterleitete. Es dauerte nur einige Augenblicke, bis die Zustimmung des Thort einlief. Auf dem Fernbildschirm tauchte ein älterer Ferrone auf.
»Lossoser, der führende Ferronen-Wissenschaftler«, erklärte Betty. Dann zog sie sich zurück.
Rhodan sprach leise in das winzige Kommandogerät an seinem Handgelenk.
In den Lagerräumen des Schiffes erwachten die Kampfroboter der Arkoniden. Schwerfällig wirkend und doch überraschend flink, stampften die Spezialmaschinen durch die große Ladeschleuse ins Freie.
»Mach keinen Unsinn«, raunte Bully beschwörend. »Was soll das?«
»Eindruck schinden, mehr nicht«, sagte Rhodan. »Marshall, Sie tragen eine schöne Uniform. Wie laut können Sie brüllen?«
»Ich brülle notfalls wie ein Stier, Chef.«
»Dann gehen Sie hinaus zur Rampe und kommandieren Sie die Robots. Ich will exakte Ehrenbezeigungen sehen, obwohl ich das vor einigen Tagen noch als lächerlich empfand. Der Thort soll in allen Ehren empfangen werden.«
Der Mutant verschwand.
»Wenn das nur gutgeht«, meinte Thora. »Was wollen Sie dem Thort sagen? Sie haben es mit einem hochstehenden Volk zu tun.«
»Natürlich«, gab Rhodan unumwunden zu. »Sie können und wissen mehr als die Menschen, uns ausgenommen. Für die Ferronen werden wir alle Arkoniden sein, die von einem vierunddreißigtausend Lichtjahre entfernten Planeten kommen.«
»Wie Sie meinen«, höhnte sie.
Rhodan kontrollierte den Sitz seiner Uniform. Die beiden in der Zentrale stehenden Kampfroboter erhielten Sonderanweisungen. Da begannen die Schirmfelddüsen der mächtigen Impulsstrahler zu flimmern. Die Maschinen waren einsatzbereit.
»Wie es sich laut Dienstordnung gehört«, Rhodan hüstelte. »Bully, läuft der Simultanübersetzer? Betty, sieh dich im Bewußtseinsinhalt des Herrschers um. Ich möchte wissen, was er denkt und plant.«
Das Mädchen lächelte, ehe es ernsthaft nickte.
Draußen klang ein Brüllen auf. John Marshall schrie sich die Kehle heiser, als hätte er die ganze Welt vor einem Überraschungsangriff zu warnen.
Ein dumpfes Dröhnen folgte. Die Waffenarme der angetretenen Robots waren salutierend nach oben gefahren.
Der ältere Ferrone blieb stehen. Die Offiziere seiner Begleitung staunten. Sie waren zutiefst beeindruckt. Auf den Bildschirmen tauchte Marshall auf, um den Thort zu begrüßen.
Der Ferrone dankte mit nach vorn gehaltenen Händen. Es war ein prächtiges Bild.
Rhodan wandte die Blicke vom Bildschirm und sagte: »Vergessen Sie nie, daß wir die Erde repräsentieren! Benehmen Sie sich zuvorkommend, aber eindrucksvoll. Bully, du wirst die Zeremonie leiten.«
»Als was soll ich dich vorstellen?« fragte Bully.
»Als den Beherrscher der Dritten Macht, identisch mit dem Großen Imperium. Unter dem Begriff ›Präsident‹ kann er sich Gott weiß was vorstellen. Es klingt für ihn ebenso fremd wie für uns das Wörtchen Thort. Er kommt!«
»Unverschämtheit!« flüsterte Thora. Nur Crest begann zu schmunzeln. Der arkonidische Spitzenwissenschaftler begann sich von dem Schock zu erholen. Er begriff Rhodans Spiel.
Rhodan stand reglos vor dem Simultangerät. Als Bullys Meldung in ferronisch aus dem Lautsprecher kam, erhielt der Thort den nächsten Schock. Überrascht besah er sich die hochwertige Maschine. Rhodan zeigte ein zuvorkommendes Lächeln. Sein Gruß war respektvoll, aber wesentlich lässiger als der Bullys.
Dann standen sich die beiden intelligenten Lebewesen gegenüber.
Der Thort, alt, klein und von Kummer gezeichnet.
Perry Rhodan, hochgewachsen, hager, mit angespanntem Interesse.
»Darf ich Sie bitten, Platz zu nehmen«, sagte Rhodan.
Die zwei Kampfroboter traten geschmeidig neben den Thort. Die fluoreszierenden Waffenmündungen wiesen zur Decke. Nach einem langen Blick ließ sich der ferronische Herrscher in einem Kontrollsessel nieder. Rhodan sagte noch einige verbindliche Worte über den Simultanautomaten.
Der Thort wartete ab. Als seine Entgegnung kam, war sie sehr kurz und in ihrem Inhalt überraschend. Dieser Mann ahnte, was er von der Demonstration zu halten hatte. Er akzeptierte sie. Er sah auch darüber hinweg, daß er vor einem völlig fremdartigen Lebewesen saß. Dagegen wußte er genau, daß die
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