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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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machen. Wir haben herausgefunden,
daß die Sterne dieses Modells ihrer tatsächlichen Leuchtkraft entsprechend abgebildet sind. Wir
haben daher eine exakte Aussage über die Helligkeit des Sterns, an dem die Lichtbrücke endet. Das
Ergebnis ist ziemlich verblüffend. Dieser Stern leuchtet nicht von selbst. Das Licht, das er
ausstrahlt, ist Reflexlicht von benachbarten Sonnen. Dieser Stern ist ein sonnenloser Planet!«
    »Ist es die Welt des ewigen Lebens?« fragte Crest.
    »Das nehmen wir an«, antwortete Rhodan. »Ich wüßte nicht, welch anderen Sinn dieses Bild haben
sollte.«
    »Und welcher Stern steht am anderen Ende des Lichtbogens?« fragte Bull.
    »Die Wega«, erwiderte Rhodan. »Dort, wo noch einige Menschen auf Ferrol warten, daß wir sie
abholen.«
    Bully atmete heftig. »Dann ist also unsere galaktische Position jetzt bekannt?«
    »Ja. Wir stehen zweitausendvierhundert Lichtjahre von Wega und Sol entfernt.«
    Sie sagten nichts mehr. Sie bestaunten das Abbild jener rätselhaften Projektion, die Rhodan in
der Mausbiberhöhle gefunden hatte, und wenn sie es auch nicht wahrhaben wollten, so stieg doch
Bewunderung in ihnen auf vor der fremden märchenhaften Technik jener Unbekannten, die die Welt
des ewigen Lebens bewohnten.
    Eine Welt, von der man jetzt wußte, daß sie sich einsam und ohne Sonne durch galaktischen Raum
bewegte.
    »Und nun wollen wir unsere Lager draußen abbrechen«, sagte Rhodan in die Stille hinein.

31.
    Der Mausbiber duckte sich in eine Bodenfalte und wartete. Er war Mitglied einer
neuen Generation seines Volkes, der die immerwährende Evolution die Fähigkeit geschenkt hatte,
die Intelligenz auch bei Tag zu behalten. Noch waren er und seinesgleichen nur wenige, aber da
bei dem von der Evolution angewandten Prinzip der Selektion stets die fähigeren Exemplare einer
Art sich durchzusetzen pflegten, war es nur eine Frage der Zeit, bis es auf Tramp immer mehr
Mausbiber geben würde, die ihre Intelligenz auch bei Dunkelheit behielten.
    Der heimliche Beobachter hatte keinen Namen und war nur einer von vielen Tausenden, die in
diesem Teil der einsamen Welt lebten. In der Dämmerung äste er mit den anderen, um sich dann
unter die Erde zurückzuziehen und zu schlafen. Wenn die Sonne aufging, wurde wieder gefressen und
wieder geschlafen. Das Leben kannte keine Abwechslung – bis die Fremden gekommen waren.
    In einer großen Kugel waren sie vom Himmel herabgestiegen und in der Wüste gelandet. Sie
hatten etwas gesucht, und nun, da sie es gefunden hatten, wollten sie wieder wegfliegen.
    Aber sie hatten auch etwas in diese Welt gebracht, das die Mausbiber unbewußt herbeigesehnt
hatten: Abwechslung und Spiel.
    Mit einem Schauer der Glückseligkeit entsann sich der kleine Mausbiber der aufregenden
Abenteuer und Spiele, die er bestanden hatte. Die Fremden – merkwürdige, aufrechtgehende
Geschöpfe mit Armen und Beinen – hatten unzählige Geräte und Maschinen bei sich gehabt, mit
denen man so wunderbar spielen konnte.
    Der Mausbiber duckte sich tiefer in die flache Senke. Nicht weit vor ihm stand die riesige
Kugel. Die Zweibeiner liefen geschäftig hin und her und verluden Maschinen in den unergründlichen
Leib ihres Schiffes. Ja, sie wollten diese Welt verlassen, das stand fest. Aber der Mausbiber
wollte nicht, daß sie gingen. Es würde wieder einsam und langweilig werden. Es machte keinen
Spaß, nur mit Felsbrocken und Sand zu spielen. Sicher, man konnte einen Freund in die Luft
steigen und dann wieder fallen lassen, aber auf die Dauer wurde auch das uninteressant. Wozu aber
konnte man Dinge bewegen, ohne sie anzufassen, wenn es keine Dinge auf der Welt gab?
    Der Mausbiber betrachtete die Zweibeiner mit schiefgehaltenem Kopf und überlegte, ob sie ihn
wohl mitnehmen würden, wenn er sie fragte. Aber – wie sollte er sie fragen? Sie würden ihn
nicht verstehen. Vielleicht hatten sie sogar Angst vor ihm.
    Wenn er weiter mit ihnen spielen wollte, mußte er versuchen, in das große Schiff
hineinzugelangen. Er mußte mit ihnen gehen und seine eigene Welt verlassen. Aber wie?
    Die Kisten.
    Eine von ihnen war nicht sehr weit von dem Mausbiber entfernt. Der Deckel stand noch daneben,
er mußte nur noch aufgelegt werden. Die Magnetklammern würden automatisch einschnappen. Keine
Zweibeiner waren in unmittelbarer Nähe.
    Der Mausbiber überlegte nicht lange. Er handelte instinktiv und halb im Unterbewußtsein. Er
wollte spielen, mehr nicht. Dazu mußte er mit den

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