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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aufregung. »Der Fremde ist weg!«
    Nyssen reagierte sofort. Zwei Sekunden, nachdem Marshall zu Ende gesprochen hatte, war die
Leitung zu Tako Kakuta geöffnet.
    »Kakuta, hören Sie!« rief Nyssen. »Der Kerl ist verschwunden! Kommen Sie zurück!
Entwarnung!«
    Es kam keine Antwort.
    »Kakuta! Hören Sie?«
    Keine Antwort.
    Nyssen führte ein kurzes Gespräch mit Rhodan. Danach wußte er, daß Teleporter die Möglichkeit
besaßen, das Ziel eines aus ihrer Nähe springenden Teleporters durch Aufnahme des
Schockwellenmusters zu erkennen. Für Rhodan stand fest, daß Tako dem fliehenden Eindringling
gefolgt war.
    Es gab keine Entwarnung.
    Nur für den Bruchteil einer Sekunde hatte der Japaner Zeit, sich am Zielort
umzusehen. Er erkannte einen mäßig großen Raum, dessen Wände, Böden und Decken offenbar aus Beton
bestanden. Es gab einen Tisch, drei alte Stühle und einen Schrank mit altmodischem Rollverschluß.
Nirgendwo waren Fenster.
    Am anderen Ende des Raumes, nur wenige Meter entfernt, war der Fremde aufgetaucht. Tako wollte
ihn anrufen, da griff eine unbekannte Macht mit kaum vorstellbarer Wucht nach seinem Gehirn.
    Tako stürzte vornüber. Der Thermostrahler glitt ihm aus der Hand. Tako preßte das Gesicht auf
den kalten Boden und drückte sich mit den Händen gegen die Schläfen, um den fürchterlichen
Schmerz abzuwehren.
    Fast eine halbe Minute lang war er unfähig, sich zu bewegen. In Wellen schoß ihm der fremde
Einfluß durch den Schädel, ließ ihn vergessen, weshalb er hierhergekommen war, und machte ihn zu
einem wimmernden hilflosen Bündel Mensch.
    Erst dann besann er sich darauf, daß er eine Fähigkeit besaß, mit der er sich in Sicherheit
bringen konnte. Er konzentrierte sich, so schnell er konnte und so intensiv es der Schmerz
zuließ, auf den Ort, von dem er gekommen war, und als die fremde Beeinflussung nur für eine
winzig kurze Zeitspanne auf einen erträglichen Wert herabsank, da sprang er.
    Er spürte, daß er bohrende, flutende Schmerz ihn plötzlich verließ. Das Ziehen und Zerren der
Teleportation war nichts gegen das, was er in den letzten Sekunden ertragen hatte.
    Dankbar sah er die glitzernden Sterne wieder über sich auftauchen. Er spürte grobkörnigen Sand
unter den Knien und sah sich um.
    Die Lichter von Terrania leuchteten aus Westen herüber. Er war nicht mehr als zehn Kilometer
von seinem eigentlichen Ziel entfernt gelandet.
    Die überstandenen Strapazen machten sich bemerkbar. Als er aufzustehen versuchte, knickten ihm
die Beine ein. Der Länge nach stürzte er bewußtlos auf das kleine Fleckchen gelben Wüstensands,
das sich gegen alle künstliche Bewässerung zwischen zwei ausgedehnten Gartengrundstücken gehalten
hatte.

4.
    »Nachricht von Kakuta«, meldete Nyssen gegen Mitternacht. »Er liegt zehn Kilometer
östlich der Stadt zwischen zwei Gärten und ist zu schwach, um sich selbst zu bewegen. Wir sollen
ihn abholen.«
    Rhodan nickte.
    »Stellen Sie einen Wagen bereit, Major!« befahl er Nyssen. »Ich werde mit Mister Marshall
zusammen hinausfahren.«
    Nyssen bestätigte den Befehl. Minuten später kam der Wagen. Marshall wurde aus der
Stadtwohnung geholt, in der er mit Ras Tschubai wieder Posten bezogen hatte, und fuhr mit Rhodan
zur Stadt hinaus.
    Rhodan hatte über Mikro-Telekom Verbindung mit dem Japaner.
    »Wenn Sie unsere Lichter sehen«, wies er ihn an, »dirigieren Sie uns! Wir haben keine Ahnung,
wo Sie stecken. Verstanden?«
    »Ja«, antwortete Tako Kakuta mit schwacher Stimme.
    »Wie geht es Ihnen?« fragte Rhodan.
    »Miserabel«, antwortete der Japaner offen. Einen Augenblick später rief er aufgeregt:
    »Ich kann Ihre Scheinwerfer sehen! Sie sind fast auf dem richtigen Weg. Halten Sie ein kleines
Stück weiter nördlich. Beeilen Sie sich.«
    Rhodan tat das.
    »Halt!« rief der Japaner. »Das genügt. Kommen Sie jetzt genau östlich – aber überfahren
Sie mich bitte nicht.«
    Ein paar Minuten später hatten sie ihn gefunden.
    Er lag immer noch regungslos und wie betäubt auf dem Rücken und war kaum in der Lage, sich von
selbst aufzurichten. Marshall und Rhodan hoben ihn in den Wagen hinein und brachten ihn in die
Stadt.
    »Wie geht es ihm, Eric?« fragte Rhodan.
    Dr. Manoli – Mitglied der Besatzung des ersten irdischen Raumschiffs, das vor mehr als
zehn Jahren den Mond erreicht hatte – zuckte mit den Schultern und machte ein mißmutiges
Gesicht.
    »Völlige Erschöpfung«, antwortete er. »Ich habe noch niemals in

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