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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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meinem Leben jemand gesehen,
der so im wahrsten Sinne des Wortes fertig war wie der Japaner.«
    Rhodan sah nachdenklich vor sich hin. »Wie lange noch?«
    Manoli starrte ihn fragend an.
    »Wie lange – bis er wieder einsatzfähig ist?«
    »Fünf bis sechs Wochen, würde ich sagen.«
    Rhodan wuchs vor Empörung ein paar Zentimeter in die Höhe.
    » Wochen?« rief er. »Du bist dir nicht darüber im klaren, was alles an Takos Aussagen
hängt. Nimm meinetwegen, was du in deinen Schränken hast, aber bring ihn in ein paar Stunden wieder auf die Beine, hörst du?«
    Manoli hob die Schultern ein zweites Mal.
    »Die Erschöpfung ist nicht alles«, gab er zu bedenken. »Ich habe ein Enzephalogramm
aufgenommen. Kakuta muß während seiner Abwesenheit in einen unerhört starken mentalen Einfluß
hineingeraten sein. Seine Gehirntätigkeit ist ziemlich durcheinander und beruhigt sich nur
langsam.«
    Rhodan furchte die Stirn. »Ist es – ernst?«
    Manoli schüttelte den Kopf. »Nein, nur Verwirrung.«
    »Also gut. Wie lange brauchst du, um ihn wenigstens für zwei Stunden wieder auf die Beine zu
stellen?«
    Manoli verzog das Gesicht. »Sagen wir – zehn Stunden?«
    »In Ordnung, zehn Stunden. Gib mir Bescheid, wenn er soweit ist.«
    Tako Kakuta bestand darauf, völlig angekleidet und in aufrechter Haltung vor Perry
Rhodan zu erscheinen. Doktor Manoli hatte ihm nahegelegt, während der Unterhaltung im Bett zu
bleiben, aber Kakuta lehnte ab.
    »Dann stehen Sie auf, Sie Hartschädel«, schimpfte Manoli, »und sagen Sie mir rechtzeitig
Bescheid, wenn Ihnen übel wird.«
    Kakuta versprach es lächelnd.
    Rhodan empfing ihn in seinem Büro in der obersten Etage des Verwaltungsgebäudes. Tako
plazierte sich in einen bequemen Sessel, Rhodan gegenüber, und begann mit seinem Bericht.
    Er verschwieg nichts – von Marshalls Bemühungen angefangen, die Schachfiguren aus dem
Schrank zu holen, über das Auftauchen des fremden Teleporters in der siebenundzwanzigsten Etage
des Verwaltungshochhauses, bis zu dem völligen Zusammenbruch in jenem unbekannten Kellerraum mit
den Betonwänden und der Rückkehr nach Terrania.
    Rhodan hörte aufmerksam zu und unterbrach den Mutanten kein einziges Mal. Als Tako geendet
hatte, stand er auf und ging zu einem der weiten Fenster, die dem hellen Raum einen großartigen
Ausblick auf die Stadt und das angrenzende Gebiet verschafften.
    Das Fensterglas war nahezu reflexfrei. Es war dazu geschaffen, freien Blick zu gestatten. Nur
undeutlich und in verwaschenen Umrissen war Tako Kakuta, der jetzt schräg hinter Perry Rhodan
saß, auf dem überaus klaren Glas zu erkennen.
    »Sie haben den fremden Teleporter nie zuvor gesehen, nehme ich an?« fragte Rhodan.
    Er war befriedigt, als er an einer undeutlichen Bewegung auf der Fensterscheibe erkennen
konnte, daß der Japaner hinter ihm den Kopf schüttelte.
    »Nein«, antwortete Tako. »Er ist mir völlig unbekannt.«
    »Ich meine«, fuhr Rhodan fort, »Sie haben ihn so deutlich gesehen, daß Sie ihn auf jeden Fall
erkannt hätten, wenn er Ihnen früher schon einmal begegnet wäre?«
    Eine Bewegung im fast völlig durchsichtigen Glas.
    »Ohne Zweifel«, sagte Tako.
    Wieder eine Bewegung, diesmal tiefer, in Hüfthöhe etwa.
    »Haben Sie eine Ahnung, in welcher Gegend Sie mit Ihrem Sprung gelandet sind?« fragte Rhodan
weiter.
    Diesmal antwortete der Japaner prompt. »Ich könnte sofort wieder an dieselbe Stelle springen,
wenn Sie das meinen. Aber ich glaube nicht, daß ich Ihnen die geographischen Koordinatoren
angeben kann.«
    Er machte eine ganze Reihe hastiger Bewegungen, während er redete. Trotzdem wartete Rhodan
ruhig, bis er ausgesprochen hatte. Selbst dann ließ er noch ein paar Sekunden verstreichen, bevor
er mit harter Stimme sagte: »Sie haben einen Neutronenstrahler in der Hand, Tako. Weiß der
Teufel, wer ihn Ihnen gegeben hat. In den vergangenen Minuten haben Sie ihn schußbereit gemacht,
und jetzt wollen Sie mich töten. Es wird Ihnen nicht gelingen.«
    Erst jetzt wandte er sich um und sah den Japaner an. Takos sonst so freundliches, harmloses
Kindergesicht hatte sich zu einer Grimasse aus Haß und Mordlust verzerrt. Den schweren
Neutronenstrahler hielt Tako mit der rechten Hand auf Rhodan angelegt, und die Hand zitterte
nicht einmal dabei.
    Rhodan lächelte, obwohl es ihm schwerfiel.
    Tako krümmte den Finger um den Abzug und schoß. Ein nicht mehr als zwei Finger breiter, nur
schwach fluoreszierender Strahl brach aus dem

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