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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Licht kam von einer blauweißen Leuchtröhre, und die Wände waren aus massivem
Beton – packte er die Dinge zusammen, die er bei seinem Unternehmen brauchte.
    Das Gepäck füllte einen Reisekoffer mittlerer Größe. McMurray nahm den Koffer unter den Arm
und blieb in der Mitte des Raumes stehen, als denke er darüber nach, ob er etwas vergessen
habe.
    Wenige Sekunden später begannen seine Umrisse jedoch zu verschwimmen, und einen Augenblick
danach war er vollends verschwunden.
    McMurray hatte sich aufgemacht, um den schwersten Schlag zu führen, der je gegen die Dritte
Macht geführt worden war.
    Major Nyssen war von Rhodan nach Osaka geschickt worden, und er hatte eine präzise
Vorstellung davon, was er sich in dieser Stadt leisten konnte und was nicht.
    Zu den Dingen, die ein zu großes Risiko in sich bargen, gehörte zum Beispiel ein Besuch in der
Druckerei, in der der Börsenprospekt hergestellt worden war. Rhodan selbst hatte vor ein paar
Tagen die Druckerei besucht, und wenn sie in einer Beziehung zu dem geheimnisvollen Unbekannten
stand, wie zu vermuten war, dann war dieser Besuch sorgfältig registriert worden, auch wenn man
Rhodan nicht erkannt hatte.
    Nyssen jedoch gedachte, seine Rolle längere Zeit unerkannt zu spielen, und verhielt sich
danach. Nichts war mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, leichter, als Leute zu finden,
die die Kastanien für ihn aus dem Feuer zu holen bereit waren.
    Nyssen sah sich um. Osaka war eine Hafenstadt. Einen ganzen Vormittag lang beschäftigte er
sich damit, durch das Hafenviertel zu spazieren, und seine Erwartungen erfüllten sich voll und
ganz.
    Mehr als ein Dutzend Männer verwickelten ihn im Lauf vieler Stunden in ein Gespräch und gaben
zu verstehen, daß sie eben diejenigen seien, nach denen er suche. Nyssen nahm das befriedigt zur
Kenntnis.
    Er war wählerisch und entschied sich schließlich für einen kleinen Mann mit verschlagenem
Blick, der ihm etwa um zwölf in den Weg trat und in gebrochenem Englisch erklärte: »Mich
Michikai. Michikai mach alles. Sie bezahlen gut – Michikai Ihr Mann.«
    Nyssen grinste. Michikai mochte etwa vierzig Jahre alt sein und war noch um einen halben Kopf
kleiner als Nyssen. »Mich Jeremy. Jeremy bezahlt gut – Sie machen alles.«
    Das sagte er auf japanisch und gab sich Mühe, Michikais schlechtes Englisch nachzuahmen.
Michikai machte ein verblüfftes Gesicht. Dann lachte er, und als Nyssen in das Lachen einstimmte,
war der Kontrakt zwischen ihnen so gut wie geschlossen.
    Den Rest erledigten sie in einem kleinen Restaurant. Natürlich erklärte Nyssen seinem neuen
Mitarbeiter nicht, worum es sich in Wirklichkeit handelte. Er bedeutete ihm lediglich, daß er
gern über die Einrichtung jener Druckerei informiert sein möchte, und dieser Auftrag dünkte
Michikai so leicht, daß er erstaunt war, als Nyssen ihm dreißig Dollar Vorschuß zahlte und ihm
weiteres Geld für den Fall versprach, daß er alles Wissenswerte herausfand.
    Nyssen machte aus, daß sie von nun an nur telefonisch miteinander in Verbindung treten würden.
Zu diesem Zweck hielt sich Michikai zu bestimmten Tageszeiten in einem Restaurant auf, das er
kannte, so daß Nyssen ihn dort erreichen konnte.
    Eine Gegenverbindung wurde nicht eingerichtet. Nyssen sicherte sich gegen den Zugriff des
Unbekannten.
    Nyssen rief an und bestellte Michikai an den Apparat. Michikai meldete sich mit
seinem richtigen Namen, und Nyssen sagte daraufhin: »Hat die Pfirsichblüte im südlichen Kiushu
schon begonnen?«
    Michikai räusperte sich und antwortete: »Noch nicht. Aber in Hondo ist sie schon fast
vorüber.«
    »Gut«, antwortete Nyssen. »Was gibt es Neues?«
    »Ich habe mir die Druckerei angesehen.«
    »Unauffällig?«
    »Völlig. Ich hatte angeblich einen großen Auftrag zu vergeben, konnte mit dem Besitzer aber
über den Preis nicht einig werden. Da ging ich wieder. In der Zwischenzeit hatte ich alles
gesehen. Das heißt …«
    »Was heißt?«
    »Beinahe alles. Es gibt noch einen Raum, in den ich nicht hineinkam. Aber ich würde wetten,
daß er nicht größer ist als fünfzig Quadratfuß und nur die eine Tür hat, durch die ich für einen
Augenblick hineinsehen konnte.«
    »Hast du versucht hineinzukommen?« fragte Nyssen.
    »Ja. Beim Weggehen tat ich so, als hätte ich mich in der Tür geirrt. Das gefiel dem
Druckereibesitzer nicht. Er wurde beinahe böse und konnte mich gerade noch im letzten Augenblick
in die andere Richtung

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