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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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habe zwei arkonidische Passagiere an Bord«, warf Rhodan ein und stellte sich so, daß
Thora und Crest ins Blickfeld kamen. »Ich glaube, Sie werden Schwierigkeiten bekommen, Novaal,
wenn Sie den beiden nicht die Möglichkeit verschaffen, auf dem schnellsten Weg nach Arkon zu
kommen. Ich nehme an, daß Ihnen der Name der Familie Zoltral ein Begriff ist.«
    Novaal deutete eine Bewegung an, die eine Verneigung hätte sein können. Tatsächlich gab es im
arkonidischen Kulturkreis eine Geste der Ehrfurcht und Hochachtung, die der irdischen Verneigung
sehr ähnelte.
    Aber die Stimme des Naats klang immer noch unbeteiligt, ein wenig lässig sogar, als er sagte:
»Es tut mir leid, daß ich Ihre Bitte nicht erfüllen kann. Ich bin angewiesen, Sie nach Naat zu
bringen. Die zuständigen Behörden auf Arkon sind über die Anwesenheit zweier Arkoniden an Bord
Ihres Schiffes informiert.«
    »Und womit bringen Sie uns nach Naat?«
    »Traktorstrahl«, antwortete Novaal einfach.
    Rhodan überlegte nur eine Sekunde lang, dann nickte er zustimmend. »Gut, ich habe vorläufig
keine Einwände. Sicherlich ist das, was Sie tun sollen, notwendig. Aber ich warne Sie: Wird
festgestellt, daß Sie Böses gegen uns im Schilde führen, dann lasse ich Sie mitsamt Ihrem Schiff
verschwinden.«
    Es war nicht zu sehen, ob den Naat die Drohung beeindruckte. Er sagte: »Einverstanden!« und
unterbrach das Gespräch.
    Thora ließ Rhodan noch nicht einmal Zeit, sich umzudrehen. »Warum haben Sie nicht verlangt,
daß wir unverzüglich nach Arkon gebracht werden? Warum sind Sie so bereitwillig auf seine
Forderung eingegangen? Warum haben Sie ihm nicht gedroht? Warum …«
    »Warum hätte ich es tun sollen?« unterbrach Rhodan sie knapp. »Soll ich unser aller Leben
nutzlos aufs Spiel setzen?«
    »Nutzlos? Ich will nach Arkon, nicht nach Naat!«
    »Das wollen wir alle. Aber offensichtlich ist unsere Anwesenheit auf Arkon im Augenblick nicht
erwünscht.«
    »Was kümmert mich das?« tobte Thora weiter. »Kein lächerlicher, schwarzhäutiger Naat hat mir
zu sagen, was ich tun soll! Rufen Sie ihn an und sagen Sie ihm …«
    Aber Rhodans Blick war so zwingend, daß der Eifer ihrer Rede mittendrin versagte und sie den
hochgewachsenen Mann furchtsam anstarrte.
    »Warum wollen Sie nicht verstehen«, fragte er eindringlich und besänftigend zugleich, »daß
dreizehn Erdenjahre verstrichen sind, seitdem Sie Arkon zum letztenmal sahen? Warum möchten Sie
nicht einsehen, daß in dreizehn Jahren ungeheuer viel geschehen kann und im Fall Arkon offenbar
auch geschehen ist? Mir liegt nichts daran, Ihren Stolz zu verletzen, aber könnte es nicht sein,
daß die Zoltral längst nicht mehr so angesehen sind wie zur Zeit Ihres Starts?«
    Thora senkte den Blick. Eine Weile stand sie starr, bis Rhodan Crest aufmunternd zunickte und
der weißhaarige Arkonide die Frau zu einem Sessel führte.
    Rhodan kehrte zu seinem Sitz zurück und informierte in knappen Worten die Besatzung des
Schiffes von dem Vorgefallenen. Er ließ weiterhin Geschützstand 1 als einzigen besetzt und
schärfte den Männern höchste Wachsamkeit ein.
    Um diese Zeit schien Novaal seinen Traktorstrahl in der richtigen Stellung und mit der
richtigen Leistung appliziert zu haben. Die Meßinstrumente meldeten leichte Fahrt, ohne daß die
Leistung der GANYMED-Triebwerke sich verändert hätte.
    Rhodan beobachtete das Manöver sorgfältig. Nach einigen Minuten war er jedoch gewiß, daß
Novaal ein vorsichtiger Mann war und daß der im Traktorstrahl gefangenen GANYMED nichts geschehen
würde, wenn Novaal weiterhin so behutsam agierte.
    Rhodan schien jedoch der einzige zu sein, der sich mit den Dingen abgefunden hatte. Den
Offizieren im Kommandostand war der Unmut über die Beschwichtigungstaktik ihres Kommandanten am
Gesicht abzulesen. Aber der einzige von ihnen, der ein Wort sagte, war Reginald Bull.
    Seufzend stieß er hervor: »Wer hätte das gedacht! Von einem Triumphzug hatten wir geträumt,
aber in Wirklichkeit werden wir abgeschleppt wie ein defektes Auto.«

24.
    Novaal ließ sich mehrere Stunden Zeit, um die miteinander verketteten Schiffe so
weit zu beschleunigen, daß mit einer Ankunft auf Naat nach Ablauf weiterer zehn Stunden zu
rechnen war.
    Thora hatte den Kommandoraum verlassen und ihre Kabine aufgesucht. Crest war zurückgekehrt,
nachdem er sie beruhigt hatte.
    Der Arkonide wirkte, seitdem Rhodan das Gespräch mit Novaal geführt hatte, weniger
niedergeschlagen als

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