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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Talkessels aussparten, und suchte den verlorenen Schlaf
wiederzufinden.
    Mehr mit dem Unterbewußtsein nahm er wahr, daß etwas in seiner Umgebung nicht stimmte. Langsam
und vorsichtig rutschte er an dem Stein, auf den er sich so mühsam hinaufbugsiert hatte, wieder
herunter, so daß der Kopf fast in aufrechte Stellung kam, und beobachtete.
    Minuten vergingen. Tiff war schon halb davon überzeugt, daß ihn etwas genarrt habe, da sah er
die Bewegung. Etwas kroch, etwa fünf Meter von seinen Füßen entfernt, behutsam durch das
Gras.
    Zunächst war es reine Neugierde, die Tiff empfand. Chaneys Posten standen an allen wichtigen
Stellen des Talkessels, und nicht einmal von oben herunter hätte ein Fremder den Kessel unbemerkt
betreten können.
    Dann aber sah Tiff zu dem Platz hinüber, an dem Nathan sich am Abend niedergesetzt hatte, etwa
zehn Meter von seinem eigenen Schlafplatz entfernt.
    Das Licht der Sterne war hell genug, um ihm zu zeigen, daß Nathans Platz leer war.
    Tiff richtete sich auf und suchte die anderen Honos. Sie hatten neben Nathan gesessen und
waren ebenso verschwunden wie er.
    Tiffs erster Verdacht war, sie hätten inzwischen den Entschluß bereut, den Spuren der Götter
zu folgen, und wollten sich heimlich aus dem Staub machen. Aber er hielt die Sache für wichtig
genug, um ihr nachzugehen.
    Er richtete sich halb auf, ließ sich vornüberkippen und kroch dorthin, wo er die schattenhafte
Bewegung gesehen hatte. Halb tastend, halb sehend entdeckte er die breite Spur, die sich durch
das Gras zog. Zu denken gab ihm, daß sie nicht etwa auf den Ausgang des Kessels zulief, sondern
nach links hin zur Wand.
    Er folgte ihr und näherte sich der Wand ziemlich schnell, ohne die Honos zu sehen. Erst kurz
vor der Wand, etwa zwanzig Meter rechts von der Stelle, an der die Kette der schlafenden Männer
begann, sah er dicht vor sich noch einmal die gleiche hastige, undeutliche Bewegung, die ihn
vorhin aufmerksam gemacht hatte.
    Ohne jede Bedenken richtete er sich vollends auf und sprang in zwei weiten Sätzen bis zur Wand
hinüber. Die Idee, daß er sich in Gefahr begab, kam ihm erst in dem Augenblick, in dem eine
unsichtbare Gestalt nach ihm faßte, ihn zurückschleuderte und mit seinem Kopf etwas machte, was
sich anfühlte, als sei im Gehirn eine Handgranate explodiert.
    Tiff fiel zur Seite und lag ein paar Sekunden fast ohne Bewußtsein. Mit großer Mühe stemmte er
sich hoch und starrte zur Wand hinüber. Er war ihr nahe genug, um zu sehen, daß die Honos –
oder das, was er an ihrer Stelle verfolgt hatte – verschwunden waren.
    Er begriff die Gefahr, ohne sie zu verstehen, schaltete mit einem Ruck seine Helmgeräte auf
höchste Leistung und schrie: »Alarm! Die Honos sind ausgerissen!«
    Eine Weile lang hörte er in seinem Empfänger nur das Geräusch von Leuten, die aus dem Schlaf
erwachten, sich langsam aufrichteten und an ihren Helmgeräten herumdrehten. Aber dann kam, leger
und väterlich, Major Chaneys Stimme: »Worüber regen Sie sich auf, Tiff? Was kümmern uns die
Honos, solange das Leben so unbeschreiblich schön ist?«

17.
    Der Angriff auf die TITAN begann mitten in der Nacht. Er traf das Schiff nicht
unvorbereitet, denn seitdem die TITAN zum zweitenmal auf Honur gelandet war, hatten die Männer
die Augen offengehalten.
    Zudem wurde er auf so seltsame Weise vorgetragen, daß an dem Ausgang des Kampfes keine Sekunde
lang Zweifel bestehen konnten. Horden von Robots tauchten aus den Tälern, von den Ufern des Sees
und von der Ebene her auf den Suchbildschirmen des Schiffes auf und marschierten auf das Schiff
zu.
    Perry Rhodan saß um diese Zeit selbst im Kommandostand. Er ließ die Robots herankommen, bis
sie durch eine Salve von Schüssen aus einer Art Impulsstrahler ihre wahre Absicht zu verstehen
gaben.
    Die Schutzschirme der TITAN absorbierten die Salve mühelos. Desintegrator-Schüsse aus den
Riesengeschützen des Schiffes rissen weite Furchen in die Reihen der Robots und trieben flirrende
Wolken von Metallstaub über den See.
    Die fremden Maschinen stoben auseinander. Unaufhörlich zischten ihre grellweißen
Energiestrahlen gegen die unsichtbaren Schutzschirme und verpufften mit bunten
Leuchterscheinungen.
    In den Geschützständen der TITAN mußten die Männer zum Punktfeuer übergehen, nachdem sie mit
mächtigen Salven etwa die Hälfte der Robotarmee vernichtet hatten. Die Gesamtzahl der Robots
wurde auf achttausend geschätzt. Sie gehörten zur

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