Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Argonin schon aufgenommen hatten.
    Mit der Zeit wurde der Jubel lauter, und die Schreie nahmen ab.
    Tiff robbte flach auf dem Boden quer durch den Talkessel zu jener Stelle hinüber, an der
Chaneys Männer gestern abend die kleine Höhle entdeckt hatten. Währenddessen schrie er vor sich
hin: »Wer noch gesund ist – in die kleine Höhle!«
    Er schrie solange, bis er meinte, daß jeder Gesunde ihn verstanden und sich danach gerichtet
haben konnte. Mittlerweile hatte er selbst die Höhle erreicht. Sie war leer bis auf einen
einzigen Mann.
    »Wer ist das?« fragte Tiff.
    »Sergeant O'Keefe«, kam die Antwort.
    »Sind Sie bewaffnet?«
    »Nicht nur das, ich habe auch das Sendegerät.«
    »Ausgezeichnet!«
    Tiff nahm ihm das Gerät ab und gab jenen ersten Spruch durch, der in der TITAN erst nach dem
Ende der Robotschlacht abgehört werden sollte. Dann befahl er O'Keefe: »Drehen Sie Ihre Geräte
auf kleinste Leistung, Sergeant. Man darf uns keine drei Meilen weit hören.«
    O'Keefe gehorchte wortlos. Dann fragte er: »Und was jetzt?«
    »Warten Sie«, murmelte Tiff. »Ich will die Sache nicht zweimal erzählen.«
    Etwa eine Stunde, nachdem das Durcheinander begonnen hatte, war Tiff ziemlich sicher, daß
außer O'Keefe und ihm selbst niemand dem heimtückischen Anschlag entgangen war.
    Draußen im Kessel johlten und heulten die Argonin-Vergifteten wie die Besessenen und freuten
sich ihres Lebens. Über die gedrosselten Empfänger kam der Lärm, den sie machten, gedämpft
herein.
    Als sich durch das Gras schließlich ein dunkler Klumpen langsam auf die Höhle zuschob, war
Tiff zunächst davon überzeugt, es handle sich um einen Vergifteten, der sich eine besondere Art
von Vergnügen mache.
    Aber dicht vor der Wand richtete der Klumpen sich auf und fragte mit halblauter Stimme:
»Leutnant Tifflor?«
    Tiff gab sich zu erkennen. »Halligan? Sind Sie das?«
    »Jawohl, Sir!«
    »Kommen Sie herein. Wo waren Sie so lange?«
    »Ich habe gewartet, bis diese surrenden Biester alle verschwunden waren.«
    »Haben Sie sie gesehen?« fragte Tiff überrascht.
    »O ja, sehr gut sogar. Neben mir saß einer von den Narren, die es am ersten erwischt hatte. Er
leuchtete mit seinem Scheinwerfer in der Gegend herum, und man konnte die Mücken ziemlich
deutlich sehen.«
    Halligan kam hereingekrochen. Jemand seufzte laut.
    »Um Himmels willen!« stöhnte Halligan. »Das ist doch nicht etwa dieser Riesenfrosch,
O'Keefe?«
    »Doch, genau der!« knirschte O'Keefe wütend. »Und ich will dir was sagen, wenn …«
    »Ruhe!« befahl Tiff fest. »Keine Zeit für eure Späßchen.«
    Zwei Stunden nach Beginn des Überfalls rötete sich der Himmel allmählich. Tiff
wußte, daß jetzt kein Gesunder mehr kommen würde. Zusammen waren sie zwanzig Mann gewesen,
siebzehn davon hatte das Argonin auf dem Gewissen – oder vielmehr der geheimnisvolle Feind,
den zu finden sie ausgezogen waren.
    Tiff nahm ein zweites Mal das Funkgerät zur Hand, verband es mit dem Außenlautsprecher seines
Helmes und sang in der Art eines Betrunkenen: »Wir drei machen jetzt eine Landpartie.«
    Und zu den beiden Sergeanten sagte er kurz darauf: »Natürlich werden wir ab sofort ebenso
verrückt tun wie die dort draußen. Ich nehme an, daß der Feind den Talkessel scharf beobachtet.
Er darf nicht dahinterkommen, daß wir drei noch gesund sind. Wir wollen nämlich unsere Suche
fortsetzen, und wenn wir uns geschickt anstellen, dann haben wir noch nie so gute Chancen gehabt
wie gerade jetzt.«
    Als das Licht hell genug war, verließen sie die Höhle und mischten sich unter die, die unter
dem Einfluß des Argonins im Kessel herumtobten wie die kleinen Kinder.
    O'Keefe und Halligan fanden sich schnell in ihre Rolle. Sie sprangen umher und sangen
närrische Lieder.
    Tiff dagegen fiel es schwer, Theater zu spielen. Die siebzehn Männer, die da kindisch durch
das Gras tollten und nichts auf der Welt mehr gelten lassen wollten als den Spaß, den sie am
Leben hatten, boten bei aller Fröhlichkeit – die ja doch nur durch ein Gift hervorgerufen
war – einen traurigen Anblick. Tiff lag schwer auf der Seele, daß er am Eingang des Spaltes,
als Chaney die Spur der Raupe entdeckte, nicht alle seine Bedenken geäußert hatte. Vielleicht
hätte sich Chaney doch dazu bewegen lassen, weniger Männer mitzunehmen.
    Ein Kranker rempelte Tiff derb an und schreckte ihn aus seinem Nachdenken auf.
    »Kamerad! Warum so traurig? Gefällt dir das Leben nicht?«
    Es war

Weitere Kostenlose Bücher