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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gleichen Sorte wie die, die beim ersten
Aufenthalt auf Honur von einem gelandeten Raumschiff aus die TITAN angegriffen hatten.
    Perry Rhodan leitete die Schlacht vom Kommandostand aus.
    Der Haufen der Robots schmolz dahin. Nirgendwo kam er näher als bis auf hundert Meter an die
TITAN heran. Einzelne Maschinen, die sich zu weit nach vorn gewagt hatten, verglühten im
Schirmfeld.
    Die Schlacht dauerte zwei Stunden, dann rührte sich kein Robot mehr.
    Auf der TITAN begann dafür das Nachdenken, wozu dieser Angriff gedient habe. So schlecht
informiert konnte der Gegner nicht sein, daß er glaubte, er könnte mit acht- oder auch
zehntausend solcher Robots ein Schiff wie die TITAN erobern.
    Die automatischen Empfangsgeräte, die auch während des Kampfes weitergearbeitet und
aufgezeichnet hatten, wußten die Antwort. Der Funkoffizier entnahm, als er nach der Entwarnung an
seinen Arbeitsplatz zurückkehrte, dem Register eine Telekom-Meldung der Shiftgruppe.
    »Kommando Chaney-Tifflor von unbekannten Gegnern angegriffen. Position …«
    Es folgten ein paar Daten, mit deren Hilfe der kleine Talkessel in den Bergen auf der Karte
genau zu lokalisieren war. Die Meldung gab außerdem an, daß Leutnant Tifflor den Alarmruf
abgegeben habe.
    Der Robotangriff auf die TITAN hatte keinem anderen Zweck gedient, als die Aufmerksamkeit von
dem Suchtrupp in den Bergen abzulenken.
    Ein paar Minuten später hatte die Shiftstation noch folgende Sendung aufgefangen: »Macht euch
keine Sorgen um uns! Uns geht es gut. Das Leben ist so schön.«
    Auch diese Meldung war wortgetreu an die TITAN weitergeleitet worden.
    Panik kam im Kommandostand auf. Jeder hastete an seinen Platz und streckte die Hände aus, um
zu dem Handgriff bereit zu sein, den er tun mußte, wenn Rhodan den Befehl zum Blitzstart gab.
    Aber Rhodan tat nichts dergleichen.
    »Ich sehe nicht, wie wir den armen Kerlen im Augenblick helfen könnten«, erklärte er.
    Warum er glaubte, er könnte ihnen vielleicht später helfen, sagte er allerdings nicht.
Um die Verwirrung unter den Offizieren noch größer zu machen, befahl er der Shift-Gruppe, auf dem
schnellsten Weg zur TITAN zurückzukehren.
    Eine Weile später, nachdem die Shifts sich längst auf den Weg gemacht hatten, empfing das
Schiff eine kurze, absonderliche Botschaft auf handelsüblicher Funkwelle.
    »Wir drei machen jetzt eine Landpartie …«
    Soweit man dem Empfänger trauen konnte, war es Tiffs Stimme, die sprach – und zwar mit
einem Akzent wie nach zwei Flaschen Whisky. Die Offiziere im Kommandostand machten das Argonin
für Tiffs Ausgelassenheit verantwortlich – natürlich! Was hätte es anderes sein
sollen? – aber Rhodans heimliches Schmunzeln gab ihnen zu denken.
    Natürlich war Rhodan sich seiner Sache nicht völlig sicher. Tiff konnte sich an das Stichwort
›Landpartie‹ auch im vergifteten Zustand erinnern und sich einen Spaß daraus machen, seinen
Kommandanten an der Nase herumzuführen, indem er das verabredete Zeichen gab.
    Aber Rhodan zweifelte daran, daß ein Argonin-Berauschter eines gezielten Scherzes noch fähig
war. Weitaus wahrscheinlicher war, daß Tiff es verstanden hatte, sich und noch zwei Männer vor
dem allgemeinen Freudentaumel zu bewahren.
    Von nun an galt es etwas zu tun, was Perry Rhodan nach seiner Natur haßte wie kaum etwas
anderes: warten. Warten auf den Erfolg der ›Landpartie‹.
    Fast ebenso schlimm war es, daß Rhodan all seine Weisheit für sich behalten und die verwirrten
oder ratlosen Gesichter der anderen geduldig ertragen mußte.
    Aber das Risiko war zu groß. Es mußte damit gerechnet werden, daß der Feind jeglichen
Funkverkehr abhörte. Ohne Zweifel war ihm unter diesen Umständen auch die englische Sprache
längst geläufig. Und wenn durch Unachtsamkeit auch nur die leiseste Andeutung über Tifflors
wahres Schicksal – zum Beispiel in einem Gespräch mit der GANYMED – erwähnt wurde, dann
würde Tiff keine Minute länger seine ›Landpartie‹ machen, und das ganze Unternehmen stand wieder
am Anfang.
    Tiff verstand sofort, was geschehen war: Der schlimmste von allen Fällen, die sein
Marschbefehl erwähnte, war eingetreten.
    Nach Tiffs Alarmruf und Major Chaneys fröhlicher Antwort befand sich der ganze Kessel in
Aufruhr. Scheinwerfer blitzten auf und beleuchteten Männer, die in grotesken Sprüngen durch das
Gras hopsten. Die Schreie der Überraschten, noch nicht Vergifteten, mischten sich mit dem Jubel
derer, die das

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