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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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knapp
fünfhundert Meter vom Schiff entfernt. Lassen Sie ihn bergen. Heraus mit den Kampfmaschinen.
Diese Kreaturen sind sehr schwache Teleporter. Sie müssen bis dicht ans Schiff herankommen, ehe
sie einen Sprung wagen können. Verhindern Sie, daß sie das Energiefeld durchdringen.«
    »Sie reagieren nicht darauf«, kam die Antwort. »Sie springen durch den Schirm, materialisieren
in der inneren Glockenzone und setzen von dort aus zum zweiten Sprung an.«
    »Dann faßt sie innerhalb der Schutzzone. Einzelfeuer, jeder sucht sich sein Ziel.«
    Bereitstehende Kampfroboter begannen zu stampfen. Janus von Orgter, der sich unvermittelt in
die Hölle versetzt sah, bemerkte die aufgleitende Bodenschleuse. Im Schutzschirm entstand eine
Strukturlücke.
    Silbrig glänzende Titanen mit mächtigen Waffenarmen und unempfindlichen Mechano-Organismen
schwebten spielerisch leicht zum Boden nieder.
    Sie waren noch weit entfernt, eigentlich zu weit, wie sich van Orgter eingestand.
    Ringsum heulte der Orkan. Als er sich nach dem abklingenden Rematerialisierungsschmerz zu
regen begann, erwachte auch die gummiartige Masse des Ungeheuers, das sich breit und fladenhaft
über ihm ausgebreitet hatte.
    Janus stieß mit den Knien zu. Das Ding rührte sich kaum. Er wuchtete die Fäuste nach oben und
brach in Schweiß aus, als die Automatik seines Schutzanzugs alle verfügbaren Energiereserven auf
den Abwehrschirm schaltete.
    Mit einem dumpfen Ächzen gab der Biologe auf. Die volle Schwerkraft von 2,8 Gravos sprang ihn
an wie ein Raubtier.
    Immer heftiger wurde die Blitzentwicklung. Sein Mikroreaktor arbeitete mit Höchstwerten, um
das kontaktsuchende Hindernis zu beseitigen. Das Monstrum reagierte aber nicht auf die
normalerweise tödlichen Energien des Feldes.
    Schwach pulsierend, offenbar zutiefst erschöpft, überdeckte es den Körper des Menschen mit
einer dünnen, unglaublich zähen Decke. Da ahnte Janus van Orgter, daß die Kampfroboter zu spät
kommen würden.
    Die dichte Atmosphäre des Planeten Mooff VI schien ein guter Schalleiter zu sein.
    Er hörte das Heulen des Sturmes, und er vernahm auch das melodische Singen im zuckenden Leib
des Monstrums. Ihm war, als wäre es krampfhaft bemüht, neue Kraftreserven zu sammeln.
    Janus glaubte zu ersticken. Die mörderische Schwerkraft fesselte ihn nunmehr mit solcher Wucht
an den Boden, daß die nach Sauerstoff gierenden Lungen den Dienst versagten.
    »Aus«, gab er röchelnd über Sprechfunk durch. Rhodans Rufe trafen nur noch sein Ohr, aber
nicht mehr sein Bewußtsein. Das Ding über ihm rührte sich noch immer nicht.
    Janus überlegte eben, daß er besser hätte schießen sollen, als etwas im seltsamen Gewebe des
Dinges geschah.
    Unvermittelt zog sich der flache Fladen zusammen. Es war, als griffe eine unsichtbare Gewalt
ein.
    Schreiend fuhr das Ding auf, verformte sich zu einer Kugel, die sofort darauf in einer grellen
Leuchterscheinung explodierte. Der harte Druck wich von van Orgters Lungen. Auf einmal konnte er
wieder frei und ungebunden atmen. Sein summender Energiereaktor fiel in sein normales
Arbeitsgeräusch zurück.
    Andere Monstren, eben erst neu erschienen, explodierten ebenfalls. Es war, als wäre ein
Unbekannter zu Hilfe gekommen. Van Orgter richtete sich taumelnd auf, um von der nächsten
Orkanwelle umgeworfen und über den Boden gewirbelt zu werden. Das mächtige Schutzfeld der TITAN
kam ihm bedrohlich nahe.
    Orgter schrie. Vom bisherigen Halt des Ungeheuers entlastet, wurde er gleichsam zum welken
Blatt inmitten eines Sturmes.
    Er hörte, daß die TITAN erneut das Feuer eröffnete. Tosende Energiestrahlen fuhren über ihn
hinweg. Weit entfernt entstanden glühende Krater. Für Augenblicke fand van Orgter einen Halt an
einer wandernden Düne aus massierten Ammoniakkristallen. Als sie von seinem grell aufleuchtenden
Schutzschirm berührt wurden, begannen sie sofort zu reagieren. Dicht vor van Orgters Augen
bildeten sich giftige Dämpfe. Nach Sekunden wurde er durch die Düne gewirbelt und weiter auf die
Energieglocke der TITAN zugerissen.
    Weit hinten rasten schattenhafte Gestalten über den rissigen Boden. Doch wurden die Roboter
immer wieder aufgehalten, da stetig neue Monstren innerhalb der Energieglocke erschienen. Sie
folgten ihrer Programmierung, die ihnen in erster Linie vorschrieb, nichtmenschliche Ziele unter
Feuer zu nehmen.
    Janus van Orgter sah sein Ende nahen. Vor ihm wuchs die leuchtende Feuerwand in den
Himmel.
    Julian

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