Silberband 006 - Der Robotregent
helfen?«
»Sie können sich darauf verlassen, daß ich zum Wohl des Imperiums handle. Übrigens – wer
sind die Mooffs?«
Überraschung verdüsterte das Gesicht des Herrschers. »Was wissen Sie von den Mooffs?«
Rhodan lächelte. »Man sieht sie überall, Demesor. Warum dieser Aufwand, wenn sie nicht von
Natur aus auf dieser Welt leben können? Von wo hat man sie eingeführt?«
»Unsere Expeditionen fanden sie auf einem einsamen Planeten. Sie sind Telepathen und dienen
uns als Dolmetscher. Auch als Lügendetektoren, wenn wir welche benötigen. Ich könnte zum Beispiel
mit Hilfe eines Mooffs jedes Ihrer Worte überprüfen lassen. Sie sehen, sie leisten uns
außerordentlich gute Dienste.«
»Ja, das glaube ich gern«, sagte Rhodan und erhob sich. »Ich darf Sie in den nächsten Tagen
wohl zu einem Besuch auf der TITAN erwarten. Sicher sind Sie daran interessiert, das Schiff der
Arkoniden kennenzulernen.«
»Gern, Rhodan. Ich werde kommen.«
In der TITAN gab es noch ganze Stockwerke, die nicht erforscht waren. Eine gewisse
Erleichterung bedeutete die Tatsache, daß der Raumgigant eine fast genaue Vergrößerung der
STARDUST II darstellte. Trotzdem verzichtete Rhodan nicht darauf, täglich Alarmübungen
abzuhalten, die der Mannschaft Gelegenheit geben sollten, die TITAN von Grund auf
kennenzulernen.
Es stellte sich heraus, daß allein die vorhandene Bewaffnung genügte, um ganze Sonnensysteme
auf verschiedenste Arten zu verwüsten.
Was würde geschehen, wenn die Mooffs solche Waffen in die Hand bekämen?
Die Antwort war nicht schwer, und sie gab auch den Ausschlag für Rhodans Handlungen.
Während Bully damit beschäftigt war, Offiziere und Mannschaften von einer Ecke der TITAN in
die andere zu jagen – wobei er immer kürzere Suchfristen ansetzte –, fand in der
Zentrale eine Besprechung statt. Anwesend waren außer Thora und Crest die besten Mutanten.
Besonders jene, die für den geplanten Einsatz in Frage kamen.
Außerdem waren Oberst Freyt, Leutnant Tifflor und der Arzt Dr. Haggard anwesend.
»Folgende Lage also«, begann Rhodan und warf einen Blick auf seine Aufzeichnungen. »Der Zarlt
ist durch Gewalt an die Macht gelangt, wahrscheinlich noch ohne Hilfe der Mooffs. Die kamen erst
später, wie ich inzwischen erfuhr. Er hatte von Anfang an die Idee, den Imperator abzusetzen und
das Imperium zu übernehmen. Dazu allerdings müßte zuerst das Robotgehirn ausgeschaltet werden.
Nur die geplante Vernichtung des Gehirns verschaffte ihm auf Zalit Freunde. Das spricht für die
Zaliter, die den Kampf nicht der bloßen Macht wegen wollen. Sie wollen lediglich nicht von einer
Maschine regiert werden.«
»Mir gefällt, ehrlich gesprochen, der Gedanke auch nicht, das Imperium nun in der Hand eines
Roboters zu wissen«, erklärte Crest ruhig. Thora nickte beifällig. Sie hatten beide stichhaltige
Gründe, mit der jetzigen Lage nicht zufrieden zu sein.
»So weit, so gut.« Rhodan nickte. »Leider kommen aber weitere Umstände hinzu, die unsere Lage
erschweren. Wir müssen so tun, als wollten wir den Zarlt unterstützen, damit wir Zeit gewinnen.
Denn wenn wir auch dem Gehirn und damit dem Imperium helfen wollen, so ist es doch noch unser
Gegner. Bedingung für einen Kontakt mit dem Regenten ist, daß die Mooffs ausgeschaltet werden.
Sie regieren Zalit durch Suggestion – und niemand der Eingeborenen ahnt etwas davon. Nicht
einmal der Zarlt.«
Oberst Freyt schüttelte besorgt den Kopf. »Wieviele Mooffs gibt es auf dieser Welt?«
Rhodan zuckte mit den Schultern. »Wir wissen es nicht, aber sicherlich Tausende. Genug
jedenfalls, um acht Milliarden Zaliter in Schach zu halten.«
Gucky regte sich. Rhodan wurde sofort aufmerksam. Er hatte in den vergangenen Tagen die
Erfahrung machen können, daß der Mausbiber überraschend viel wußte. Wenn er sprach, lag meistens
eine Sensation in der Luft.
»Es ist ihnen aber nicht vollständig gelungen«, zirpte er mit seiner dünnen Stimme. »Einige
Zaliter denken noch an den ermordeten alten Zarlt und wollen seinen Tod rächen. Sie sind dem
Imperium treu ergeben und nehmen sogar die Bevormundung durch das Robotgehirn hin. Sie meinen,
das Gehirn sei vernünftiger als Demesor, der neue Zarlt.«
»Das ist höchst interessant«, meinte Rhodan und dachte nach. »Wir werden uns bei Gelegenheit
um diese Zaliter kümmern müssen. Sie scheinen demnach mehr geistige Widerstandskraft als die
anderen zu besitzen.«
»Die Mooffs kümmern sich in
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