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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zur Seite. Nach einem ersten Schlag, der ihm
den Oberarm ritzte, wußte er, daß er einen entscheidenden Fehler begangen hatte.
    Ich bemerkte es an seinem erstarrenden Gesicht. Wortlos drang er auf mich ein. Es war so, wie
man es auf Terra in schlechten Filmen zeigt. Wieder und wieder wehrte ich seine wütenden Hiebe
ab, bis es mir gelang, einen Fallschlag gegen sein rechtes Fußgelenk zu landen.
    Ich hatte im letzten Moment die scharfe Klinge gewendet, wonach ich sein Bein nur mit der
stumpfen Breitseite des Schwertes traf. Trotzdem schrie er laut auf, als er haltlos zu Boden
stürzte. Ich war längst wieder auf den Beinen. Ehe Rhodan sein Stöhnen unterdrücken konnte, saß
ihm die Spitze meiner Waffe mit fühlbarem Druck an der Kehle. Mit dem Fuß zerrte ich seinen
Strahler aus der offenen Gürtelhalfter.
    Da schwieg er plötzlich. Sein Gesicht war grau und verfallen, die Haare hingen ihm wirr in die
Stirn.
    Unsere Blicke trafen sich, und ich drückte noch etwas fester zu.
    »Kleiner Barbar«, sagte ich leise und ohne jeden Tonfall in der Stimme. »Mit Strahlkanonen
kannst du vielleicht besser umgehen.«
    »Ich hasse dich, Arkonide«, flüsterte er. Er wagte keinen Finger zu rühren.
    »Das hat der römische Gladiator Vinicius auch gesagt, als ihm meine Klinge an der Kehle saß.
Vinicius war bei Nero in Ungnade gefallen, da er üble Bemerkungen gegen den göttlichen Kaiser
fallen ließ. Nero senkte den Daumen, verstehst du. Wer gibt in deinem Fall das Zeichen, kleiner
Barbar? Wie kann man sich nur derart übertölpeln lassen? Natürlich sind deine Leute nicht
da.«
    Er schloß die Augen und hielt den Atem an. Ich drückte noch fester. Als der erste Blutstropfen
aus seiner Kehle sichtbar wurde und seine Hände in unbewußter Todesfurcht zu beben begannen, zog
ich die Waffe zurück.
    All meine Erregung brach sich in einem schrillen, hysterischen Gelächter Bahn. Ich lachte
noch, als er längst auf dem Boden saß und sein angeschlagenes Fußgelenk massierte.
    Nein, ich wollte nicht mehr fliehen. Ich war so entsetzlich müde geworden, und mein Sieg über
Rhodan hatte all das beseitigt, was ich vorher noch empfunden hatte. Ich wußte, daß ich kostbare
Zeit verschwendete. Jeden Augenblick konnte er Hilfe erhalten. Es war eigentlich meine Absicht
gewesen, ihn zu dem Schwertkampf zu verlocken, um anschließend als Unsichtbarer entkommen zu
können.
    Ich unterließ es. Es war alles so sinnlos geworden. Selbst wenn ich geflüchtet wäre, hätten
die Männer der venusischen Abwehr drei Tage später Hunderte von Individualortern besessen.
Niemals hätte ich unbemerkt ein Raumschiff besteigen können. Wahrscheinlich hatte ich auch längst
eingesehen, daß meine Flucht ausweglos geworden war. Es hatte sich soviel geändert.
    Ich warf das Schwert zur Seite, bückte mich und betastete sein Bein. Er schwieg. Nur seine
Lippen zuckten.
    »Das solltest du röntgen lassen, Freund«, sagte ich ruhig. »Ich mußte zuschlagen, um dich zu
Fall zu bringen. Möglicherweise ist der Knochen angebrochen.«
    Dann hockten wir nebeneinander auf dem Boden und sahen uns an. Es dauerte eine Weile, bis er
leise entgegnete: »Ich hätte dir in der Blütezeit des Imperiums nicht begegnen mögen, Atlan. Wie
alt bist du?«
    »Etwas mehr als zehntausend Jahre irdischer Zeitrechnung«, antwortete ich ebenso leise. »Das
venusische Robotgehirn ist unter meiner Leitung erbaut worden.«
    In seinen Augen glomm etwas auf, das ich in heißer Freude als Achtung erkannte. Warum hatten
wir uns eigentlich töten wollen?
    »Ich habe dich nicht belogen«, sagte er. »Das große Imperium liegt wirklich am Boden. Hilf
mir, den Regenten abzulösen. Die Menschheit und Arkon brauchen dich.«
    Ich lächelte still vor mich hin. Sie hatten mich immer gebraucht, die kleinen, ehrgeizigen
Barbaren.
    Ich fühlte Rhodans Hand auf meiner Schulter. Sie lag noch da, als diese verwünschte Riesenmaus
plötzlich im Schwertsaal materialisierte. Ich bemerkte, daß der kleine Bursche einen
Energieblaster in der Hand hielt. Als er uns friedlich vereint auf dem Boden sitzen sah, öffnete
sich Guckys Mund zur Grimasse des Erstaunens. Die Mündung sank nach unten.
    »Hallo«, sagte die Riesenmaus mit schriller Stimme. »Das ist wohl eine Sondervorstellung,
was?«
    »Raus!« befahl Rhodan gelassen. »Rufe einige Medo-Robots. Ich glaube, mein Fußgelenk ist
gebrochen. Nein, du sollst verschwinden, nicht fragen.«
    Ich kniff entsetzt die Augen zu, als der

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